Fotografie

11. Juni 2012 - 11:03

Roger Ballen, Boarding House, Caomouflaged, 2007

 

Diese eigenartig anmutende Fotografie stammt aus der Serie "Boarding House" des amerikanischen Fotografen Roger Ballen. Das Tier in der Nische ist vermutlich ein Schaf und kein Pudel. Trotzdem wollte ich es an den Anfang stellen, gibt es doch schon einen klitzekleinen, vergleichsweise harmlosen Einblick in das verstörende Werk Roger Ballens, der seit über 40 Jahren fotografiert. Um Ihnen einen kurzen Abriss in sein umfassendes Werk geben zu können, möchte ich die Fotografien (mit Hund) chronologisch anordnen: Sieht man so am besten, wie sich Roger Ballen vom dokumentarischen Zugang der Darstellung der verarmten südafrikanischen Weißen zum surrealen Inszenator seelischer Zustände, zum Schöpfer hermetischer ästhetischer Welten entwickelt.

Ballen wurde 1950 in New York geboren, kam durch seine Mutter, die in der New Yorker Magnum-Dependance arbeiete, sehr früh mit der Fotografie in Kontakt. Er studierte allerdings vorerst Psychologie und Geologie. Nach langen Weltreisen blieb er als Geologe in Südafrika, er suchte beruflich nach Mineralvorkommen und kam auch in ganz abgelegene ländliche Gegenden Südafrikas. Erstmals Aufsehen erregte er in den 80er Jahren mit seiner Fotoserie "Dorps. Small towns of South Africa" und nach dem Zusammenbruch des Apartheid-Regimes mit "Platteland: Images of a Rural South Africa" (1994). Er fotografierte die weiße Bevölkerung, Nachfahren der Buren, arm und deklassiert, eine Randerscheinung, und griff damit ein gerne vernachlässigtes Thema auf. Die einstigen Machthaber der Apartheid-Ära fühlten sich in ihrer vermeintlich weißen Überlegenheit verunglimpft. Ihm wurde ebenfalls Ausbeutung und Sozialvoyeurismus, das Fotografieren einer Freak-Show vorgeworfen; in Susan Sontag fand er allerdings eine prominente Fürsprecherin. "Platteland" war für sie "the most important sequence of portraits I've seen in years" (zitiert nach Lens Culture)

 

Roger Ballen, Platteland, Mrs. J.J. Joubert and Dog Dinky in Bedroom, Central Ca

Roger Ballen, Pllatteland, Pensioner With Dog, 1991

Roger Ballen, Platteland, Wife of Abbatoir Worker, Holding Three Puppies, Orange

Roger Ballen, Platteland, Woman and Dogs, Orange Free State, 1994

Robert Ballen, Outland, Woman, Man and Dog, 1995

 

Schon mit "Outland" (2001) verlieren seine Bilder den bis dahin vorherrschenden dokumentarischen Charakter. Sowohl sein Erfolg als auch ein gänzlich geänderter Markt für Fotografie ließ ihn einen mehr künstlerischen Weg einschlagen, er wurde ein "artist-photographer". Ab hier weicht die reportageartige Menschendarstellung zugusten einer mehr mystischen, metaphorischen, surrealen Anordnung zurück. Aus klaustrophobischen Innenräumen werden immer mehr die menschlichen "Innenräume" - die Psyche und ihre Abgründe.

 

Robert Ballen, Outland, Scrap Collector Holding Globe, 1998

Robert Ballen, Outland, Puppy Between Feet, 1999

Robert Ballen, Outland, Living Room Scene, 1999

 

2005 erschent seine Serie "Shadow Chamber" als Buch: Zeichnungen, Kritzeleien, ein Art-Brut-Stil nimmt zu, der Mensch erscheint nur mehr fragmentarisch. Der Hund ist hier nicht mehr nur Haustier, sondern Teil einer um Kabel und Drähte, Masken, verschlissene Stoftiere und andere Requisiten erweiterten Inszenierung. Gesteigert wird diese abgeschlossene ästhetische Welt 2009 in "Boarding House". Nicht nur der Mensch, auch das Tier wir immer mehr an den Rand gedrängt und unwichtig - was bleibt sind rätselhafte, verwirrende, bedrohliche, verhängnisvolle Fotografien. Sorge macht sich beim Betrachten breit: Ich möchte nicht in der Haut dieser Hunde stecken. Nur wenig Erleichterung bringt das Wissen um die Inszenierung und Komposition der Aufnahmen.

 

Roger Ballen, Shadow Chamber, Puppies In Fishtanks, 2000

Roger Ballen, Shadow Chamber, Hungry Dog, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Dazed, 2006

Roger Ballen, Shadow Chamber, Oblivious, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Appearances, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Bewilderment, 2005

Roger Ballen, Boarding House, Enmeshed, 2006

Roger Ballen, Boarding House, Boarding house, 2008

Roger Ballen, Boarding House, Upseedaisy, 2008

 

Das "Boarding House" gibt es übrigens wirklich. Es ist ein altes Lagerhaus nahe Johannesburg, das Menschen und Tieren als Zufluchtsort dient. Gleichzeitig bezeichnet es auch den archaischen Teil der menschlichen Psyche, wie Roger Ballen in einem Interview meint. Er beantwortet auch, weshalb so viele Tiere in seinem Werk vorkommen: "Animals are more complex in some ways; you can’t put your finger on the animal, what he thinks or what he means. Even if you have a dog for 15 years, you can’t quite understand how dogs think."

Bis zum 2. September 2012 sind seine Fotografien im Musée d'Elysée in Lausanne zu sehen, bis zum 5. August 2012 im Martha Herford Museum.  Vom 6. bis 25. November 2012 werden Arbeiten in der Kunsthalle/ Wien, im project space ausgestellt sein.

Roger Ballen hat eine hervorragende Homepage, auf der Sie einen umfassenden Einblick in die Bildserien gewinnen können. Sie finden dort nicht nur Links zu Texten und Interviews, Sie können auch ganze Kataloge herunterladen.

Alle Fotos © Roger Ballen

 

Ausstellung, Fotografie
1. Juni 2012 - 9:40

Der italienische Fotograf Giacomo Brunelli fotografierte in Umbrien für die Serie "The Animals" Hunde, die wie Hunde aussehen und die sich wie Hunde verhalten (die Pferde, Füchse, Katzen, Vögel, Igel, Schlangen und andere Tiere seien hier nur am Rande erwähnt). Wild, energiegeladen und unheimlich wirken ein paar der Hunde, fremd und unbekannt erscheinen sie, sind wir doch den Blick auf autonom agierende Hunde kaum mehr gewohnt. Wie anders ist unser Bild vom (urbanen, domestizierten, gezähmten, vermenschlichten...) Hund, millionenfach fotografisch vermittelt.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Oben mein absolutes Lieblingsfoto, mein Lieblingshund dieser Serie.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Was hier besonders wild und unbändig aussieht, ist nur die Reaktion eines blinden Hundes hinter Maschendrahtzaun, der verunsichert und sich bedroht fühlend auf das Geräusch des Kamera-Verschlusses reagiert. Brunelli schreckt die Tiere auf, bewusst provoziert er deren Emotionen und Wildheit..

On my way back to the car, I stumbled over a dog that started barking at me from behind a wire-mesh fence. It had amazing blue eyes, but I think it was blind because it couldn't look in a straight line; its eyes were crossed. As the dog couldn't see, the noise of the camera shutter was making him crazy – that was why he got so angry. But the noise of the shutter is actually very important to me when I photograph animals: I use it to startle them, and get a reaction.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Brunelli liebte Tiere schon als Kind, ihnen mit der Kamera nahe zu kommen, sie mit dem Objektiv herzuholen und zu fotografieren, war für ihn wie das Berühren der Tiere. Als Erwachsener fährt er 2007 im Auto durch Umbrien und findet die Hunde in Hinterhöfen, Dörfern, auf dem Land.

Für Brunelli, der 1977 in Perugia in Italien geboren wurde und in England lebt, ist die Darstellung von Bewegung ganz wesentlich für seine Bilder, nicht zufällig zählt er Muybridge zu seinen Inspirationsquellen. Vielleicht strahlen manche Hundefotos (z.B. die Hunde in Rückenansicht) auch deswegen eine große Anmut, Ruhe und Würde aus, weil sie wie das bewusste Gegenteil von Bewegung, wie die Abwesenheit von Bewegung wirken.

Der Fotograf schießt seine analogen Schwarz-Weiß-Fotos übrigens mit einer 35mm Miranda-Kamera. Mir sagt das überhaupt nichts, aber Sie können bei Interesse an den technischen Voraussetzungen im Cool Girls Shoot Film-Blog mehr darüber lesen.

Brunellis Serie "The Animals"  wurde unter anderem in England, Frankreich und Kambodscha ausgestellt und 2008 auch als Buch veröffentlicht. Mit Vimeo können Sie durch das Buch blättern. Kaufen können Sie es z.B. über Amazon.

 

 

Ein Interview mit Giacomo Brunelli zu seinen Tierbildern finden Sie auf youtube.

 

 

Das Zitat im Text ist von einem Guardian-Interview.

alle Fotos © Giacomo Brunelli

 

Buch, Fotografie
22. Mai 2012 - 23:30

Ich möchte Ihnen eine inzwischen zehn Jahre alte Fotoserie von Alec Soth vorstellen, die in Ihrer Schlichtheit, blassen Farbigkeit und stillen Einsamkeit zeitlos wirkt: Dog Days, Bogotá.

Der amerikanische Fotograf (1969 in Minneapolis geboren) verbrachte 2002 zwei Monate in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, da er und seine Frau dort ein kleines Mädchen adoptieren wollten. Die leibliche Mutter gab den neuen Eltern ein Buch mit Briefen, Bildern und Gedichten für deren zukünftige Tochter mit. "I hope that the hardness of the world will not hurt your sensitivity. When I think about you I hope that your life is full of beautiful things", schrieb sie.

Der Adoptionsvorgang dauerte länger als geplant, weshalb Soth die Heimatstadt seiner Tochter zu fotografieren begann. Er wollte seine visuellen Eindrücke der Stadt für Carmen festhalten. 2007 erschienen die Fotos dann in einem Buch für die Öffentlichkeit, 2008 folgte deren Ausstellung in Europa.

 

Alex Both, Untitled 02, 2003

 

Die Abfolge der Fotos hat etwas von einem Pilgerweg an sich, viele Fotos entstanden auf dem Cerro de Monserrate, der von Gläubigen erstiegen wird. Menschen, Innenräume, Stillleben, Landschaften, nicht zuletzt Hunde wechseln einander in loser Folge ab. Erkennbar wird diese Abfolge allerdings nur, wenn man alle 65 Bilder ansieht. Ich habe die Hundefotos herausgenommen, ergänzt durch wenige andere Aufnahmen. Im erzählerischen Sinn ist die verkürzte Auswahl natürlich nicht aussagekräftig.

 

Alex Both, Untitled 02, 2003

Alex Both, Untitled 08, 2003

Alex Both, Untitled 17, 2003

Alex Both, Untitled 20, 2003

 

Soth wollte die Schönheit Bogotás sichtbar machen; die Schönheit gewinnen die Fotos allerdings nicht nur durch das Motiv, sondern durch die formale Strenge der Komposition: Soth macht keine Schnappschüsse. Die Komposition und mangelnde Buntheit bewahrt ihn auch vor Sozialkitsch und -romantik.

 

Alex Both, Untitled 24, 2003

Alex Both, Untitled 25, 2003

Alex Both, Untitled 28, 2003

Alex Both, Untitled 31, 2003

Alex Both, Untitled 40, 2003

Alex Both, Untitled 45, 2003

Alex Both, Untitled 48, 2003

Alex Both, Untitled 50, 2003

Alex Both, Untitled 57, 2003

Alex Both, Untitled 59, 2003

Alex Both, Untitled 61, 2003

 

In einem Interview geht Soth auch auf die Rolle der Hunde ein, die einen nicht unwesentlichen Teil der vollständigen Serie ausmachen. Er fotografierte sie anstelle der Straßenkinder, die das Bild von Bogota mitbestimmen. In der angespannten Stimmung seiner außergewöhnlichen Lebenssituation - das Warten auf die Adoption - fühlte er sich unwohl beim Gedanken die Kinder zu fotografieren, zumal er sie nicht als Individuen, sondern bloß als Teil einer Gruppe wahrnahm. Die Hunde, deren Unterschiede viel sichtbarer waren, stehen demnach an Stelle der Kinder, sie stehen für eine Idee. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich bei den Fotografien der streunenden Hunde so viel Feingefühl verspüre und so wenig Voyeurismus merke.

Soth wurde durch zwei Fotoserien berühmt: "Sleeping by the Mississippi", für die er zwischen 1999 und 2004 mehrere Autoreisen entlang des Mississippi unternommen hatte, und "Niagara", bei der er das Lieblingsziel amerikanischer Hochzeitsreisender zwischen Romantik und Illusionn changierend darstellt. "I am exploring my own interests", sagt er zu seinen Serien, um klarzustellen, dass er keine dokumentarischen Absichten hat. Dies gilt noch mehr für "Dog Days, Bogotá", das keine Dokumentation über Bogotá ist, sondern seinen vorerst privaten Interessen folgt: Alles war von der kommenden Adoption erfüllt, sodass er keinen klaren Blick auf die Dinge hatte.

 

Soths Arbeiten befinden sich in den Sammlungen zahlreicher großer Museen. Er ist Mitglied der Fotoagentur Magnum Photos.

 

alle Fotos © Alex Soth/ Magnum Photos

 

 

Fotografie
7. Mai 2012 - 9:36

Manchmal, wenn ich im Caritas-Lager oder auf Flohmärkten herumstreife und auf liebevoll gestaltete, aber ausrangierte Fotoalben stoße, wird mir schwer ums Herz. In ungünstig schwermütigen Momenten schließt sich die Frage an: Was wird aus meinen Alben werden?

Einer, der sich der ausgemusterten, verwaisten Aufnahmen annimmt, ist der Niederländer Erik Kessels. Er ist fasziniert von alten Privatfotografien und ihren vermeintlichen Mängeln.

 

Der leidenschaftliche Sammler kümmert sich um Material, das durch den Einsatz der Digitalkamera nach und nach verschwindet. Unzählige Male kann heute abgedrückt und gleich wieder gelöscht werden. Überlegungen bezüglich Komposition oder Bildausschnitt sind für den Amateurfotografen - auch dank simpler Möglichkeiten zur Nachbearbeitung - kaum mehr nötig. Es wird schon zufällig etwas gelingen. Und all die hundert Versuche kosten nichts. Vorbei die bangen Minuten beim Abholen der teueren Abzüge im Fotogeschäft. Das "kostbare" wohlüberlegte Freizeitfoto verschwindet ebenso wie der reizvolle, fehlerhafte Ausschuss in Papierform.

 

Viele der gesammelten Bilder findet Kessels beim langen Stöbern auf Flohmärkten in und um Amsterdam. Die verblüffendsten der Fundstücke schaffen es dann in regelmäßigen Abständen in den Bildbandreihe "In Almost Every Picture". Bereits zwölf Fotobücher mit vorgefundenem Material hat er herausgegeben, zwei davon mit Hunden, einem Dalmatiner und einem schwarzen Spitz ("In Almost Every Picture #5 und #9").

 

Kessels interessieren die Aufnahmen nicht nur wegen der fotografischen "Fehler" und technischen Unzulänglichkeiten, die die Fotos seiner Meinung nach authentisch machen, ihn interessieren auch die Geschichten, die hinter den Fundstücken stecken und die nie für eine größere Öffentlichkeit bestimmt waren.

 

 

 

In Almost every Picture #5

 

"In almost every picture #5" ist ein Dalmatiner fester Bestandteil des Familienlebens, er kommt auf jedem Foto vor und steht fast immer im Mittelpunkt.

 

In Almost every Picture #5

In Almost every Picture #5

In Almost every Picture #5

 

In Almost every Picture #5

 

Das  Aufwachsen und Leben des fotogenen Dalmatiners wird über 15 Jahre lang festgehalten. Die Hundehalterin scheint sogar im Partnerlook mit ihrem Hund aufzutreten (Muster des Kleides oben). Sie experimentiert auch mit der wohl als künstlerisch angesehenen Schwarz-Weiß-Fotografie, die ihren Liebling noch besser in Szene setzen soll..

 

In Almost every Picture #5

"In Almost Every Picture #9" handelt vom Versuch einer Familie ein großes Mysterium der Fotografie zu lösen: Wie fotografiert man einen schwarzen Hund? Das Fotobuch zeigt die Sammlung eines Ehepaars, das sein Leben mit dem schwarzen Spitz teilte und dokumentiert gleichzeitig über Jahre hinweg die technisch gescheiterten Versuche den geliebten Hund abzu"lichten". Die ungeeignete Kamera und die ungünstige Farbe des Felles lassen ihr geliebtes Haustier bloß als schwarzen Fleck erscheinen.

 

Alle Versuche, die Liebe zu ihrem Hund zu zeigen, scheitern dabei aber auf eine schöne und charmante Weise: Der Hund bekommt eine Aura des Geheimnisvollen.

 

In Almost every Picture #9

In Almost every Picture #9

 

Über Jahre hinweg nehmen sie eine schwarze Silhouette auf, einen Mann, der einen schwarzen Fleck umarmt ...

 

 

In Almost every Picture #9

In Almost every Picture #9

In Almost every Picture #9

In Almost every Picture #9

 

... und eine Frau, die mit einem schwarzen Dreieck spricht. Besonders hier stellt sich der Verdacht ein, der rätselhafte Fleck könnte ein maskierter Superheld sein, "a doggy Bruce Wayne hiding in a shadow“.(Chritian Bunyan)

 

 

In Almost every Picture #9

In Almost every Picture #9

 

Erik Kessels findet die beständige Leidenschaft der beiden ihren schwarzen Klecks zu fotografieren bewundernswert: Doch wenn der Betrachter schon glaubt, der Fleck bliebe rätselhaft ...

 

In Almost every Picture #9

 

... merkt er auf der letzten Seite, dass der Fleck doch nur ein alter Hund ist. ("And it turns out that he’s just a plain old scruffy mutt after all!" - Christian Bunyan)

Erik Kessels ist Kreativdirektor und Mitgründer der Amsterdamer Werbeagentur KesselsKramer, deren Portfolio von klassischer Werbung bis hin zu Dokumentarfilmen reicht. 2007 gründete KesselsKramer einen Ableger in London, das KK Outlet. Wie die Hauptagentur fungiert das Büro in London nicht nur als Werbeagentur, sondern auch als Galerie. Neben seiner Arbeit in der Agentur ist Erik Kessels Lehrer an einer Theaterschule, Ausstellungskurator, entwirft er Briefmarken, gestaltet Kindersendungen für das Fernsehen, nicht zuletzt ist er Herausgeber von Fotobüchern.

KesselsKramer - Wundern Sie sich nicht, sondern aktualisieren Sie die Seite mehrmals! Alle Fotobücher finden Sie auf KesselsKramer Publishing, ein ausführliches Interview mit Erik Kessels auf  Conscientious Extended. 

alle Fotos © Erik Kessels

 

Buch, Fotografie
21. April 2012 - 10:19

© Seth Casteel

 

Das ist Seth Casteel, der "Underwater Dog Guy" mit wasserbegeisterten Hunden, die schon gespannt darauf warten, dass er den Ball in die Tiefe wirft. Was dann passiert, und wie aus sanften Schmusehunden "wilde" Tiere werden, sehen sie unten.

 

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

 

Seth Casteel, einer der populärsten Haustierfotografen, trat in den letzten Monaten mit seinen Unterwasserfotografien einen medialen Siegeszug an: Unzählige Male wurde seine Arbeit in Magazinen, TV-Shows und im Internet vorgestellt. So ist es nur folgerichtig, dass die Unterwasserfotos im Oktober 2012 auch als Buch erscheinen.

Aber auch Casteels An-Land-Fotos sind sehenswert! Er fotografiert die Hunde in ihrer gewohnten Umgebung, in Bewegung, beim Spiel und Herumtollen. Die Bilder sollen einen dokumentarischen, spontanen und dynamischen Eindruck vermitteln. Dabei versucht er dem individuellen Hunde-Charakter gerecht zu werden: Glücklich, verspielt, treu, neugierig, friedfertig, leidenschaftlich, optimistisch, temperamentvoll, hysterisch, faul, liebevoll, dankbar, faszinierend...

Ein paar Stunden wöchentlich arbeitet der kalifornische Star-Fotograf ehrenamtlich in einem Tierschutzhaus in L.A. und setzt dort die oft verängstigten, traurigen, aber auch aggressiven Hunde vor der Kamera in Szene. Diese Hollywood-gemäßen Fotos ersetzen die traurigen Fotos, die die Angestelleten nach der Ankunft der Tiere machen. Attraktiv abgelichtet finden diese Fotos dann Eingang in Vermittlungsforen, Zeitungen und Webseiten.

 

© Seth Casteel
Second Chance Photos -
Saving Pets through Photography

Alle Fotos © Seth Casteel

Casteel ist ein Guter! Klicken Sie sich durch seine Tieraufnahmen, auf Little Friends Photo, seinem Blog und auf Second Chance Photos.

 

15. April 2012 - 10:02

Steve John, Within the wind
Foto © Steve John, via Odapark

 

Ganz bezaubernd finde ich das Foto dieser beiden Windhunde, nicht zuletzt durch die wunderbare Farbstimmung, die es vermittelt. Und Farbe ist auch das Thema des britischen Künstlers Steve John. Das Foto ist bis 1. Mai 2012 im Odapark Zentrum für zeitgenössische Kunst Venray (centrum voor hedendaagse kunst) in den Niederlande ausgestellt. "Naturfotografie mit dem Handy" könnte der deutsche Untertitel zur iPhone Art Exhibition "Love the one you´re with" sein. Sie haben richtig gelesen: iPhone Art. In dieser internationalen Ausstellung snd nur Fotos zu sehen, die mit Mobiltelefonen entstanden sind. Die Arbeiten werden als Ausdrucke, aber auch am iPhone und iPad gezeigt. iPhonography nennt Steve John diese Art der Fotografie.

Ausschlaggebend für die intensive Auseinandersetzung mit dem iPhone und seinen Möglichkeiten war eine Armverletzung, die Steve John am Malen in seinem Atelier in Bath hinderte. Er musste Pinsel und Farbe mit dem Finger auf dem Touchscreen tauschen. Inzwischen arbeitet er hauptsächlich mit dem iPhone und nützt dessen Potenzial voll aus. Er fotografiert nicht nur, sondern "malt" auch mit dem iPhone unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Apps. Nichts wird am Computer und seiner Software nachbearbeitet! Da das iPhone schon seit 2008 Steve Johns künstlerisches Werkzeug ist, gilt er als ein Pionier der iPhoneography und der iPhone Art.

 

Steve John, Contact
Foto © Steve John, via Escape Into Life

Auf Steve Johns Blog könne Sie ein Videoplayback eines iPhone Paintings sehen und auch Fotos vor und nach der Bearbeitung mit  verschiedenen Apps. Auf seiner Homepage finden Sie auch noch dieses witzige Hundefoto.

Wenn Sie mehr über Steve John und seinen künstlerischen Prozess erfahren wollen, geben ein paar Blogs Auskunft, deren Links Sie auf seiner About-Seite finden.
 

Ausstellung, Fotografie
30. März 2012 - 14:37

Albrecht Tübke, Serie Dalliendorf

 

Ein Gruppenfoto bildet die Ausnahme im Werk des Deutschen Albrecht Tübke, der der jüngeren Generation der künstlerischen Fotografen angehört. Der dokumentarische Porträtfotograf kehrte für die Fotoserie "Dalliendorf" von 2000 in sein Heimatdorf zurück.

Während des letzten Jahrzehnts fotografierte Tübke mehrere Porträtserien: Einerseits in ländlicher Umgebung wie in Dalliendorf oder im toskanischen Pulica, andererseits im urbanen Bereich (Citiziens, Donna).

 

Albrecht Tübke, Serie Bolgheri

Albrecht Tübke, Serie Bolgheri

Albrecht Tübke, Serie Pulica

Albrecht Tübke, Serie Pulica

 

Tübke geht es um das "Wesen" der Person, das durchaus auch künstlich sein kann. Er lenkt den Blick auf den Einzelnen mit seiner künstlerisch kreierten Oberfläche und - vor allem in den urbanen Serien - modischen Inszenierung. Die ausgewählten Passanten dürfen für die Kamera posieren und sich in eigener Kleidung in Szene setzen. Dabei kann das persönliche Styling und dessen öffentliche Präsentation die Identität verstärken oder verbergen und maskieren.

 

Albrecht Tübke, Walther Collection

 

Ich habe nur die wenigen Bilder mit Hund ausgewählt, doch auch für sie gilt der frontale Blick der Porträtierten in die Kamera. Tübke dokumentiert ohne zu werten und ohne Interesse an gesellschaftlichen Studien. Seine Art die Menschen einzufangen ist auch unabhängig von deren Alter oder Geschlecht. Gemeinsam ist allen allerdings ihre "Präsenz", mit der sie der Kamera begegnen.

 

Albrecht Tübke, Serie Citizien

Albrecht Tübke, Serie Donna

 

Die Serie Donna, die in italienischen Städten aufgenommen wurde, zeigt auch deutlich den Einfluss der Mode - und der Schönheitschirurgie - in der italienischen Gesellschaft. Wie kann man sich noch inszenieren, wie kann man seine Persönlichkeit unter den städtischen Stereotypen und den modischen Tribes der westlichen Gesellschaft herausstreichen? Der Hund wird zum modischen Accessoire, die Bekleidungsbranche für den urbanen Hund boomt.

Das letzte Bild ist auch deshalb interessant, da es uns Auskunft über das moderne Mensch-Tier-Verhältnis gibt. Nichts spricht dagegen, dass die Frau ihren kleinen Hund wirklich gerne hat und nur das Beste für ihn will. Niemals würde sie eine Jacke aus Chihuahua-Fell anziehen oder Chihuahua-Brust auf Rucola-Salatbett essen. Gleichzeitig findet sie allerdings nichts dabei, einen Pelzmantel zu tragen, für den -zig Tiere unter grausamsten Bedingungen leben und sterben mussten.

Tübkes Bild scheint mir - ohne dass er diese Aussage beabsichtigt hätte - wie die Illustration zu Melanie Joys Buch "Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows". Am 12. März hatte ich in Wien Gelegenheit einen Vortrag der Amerikanerin zu hören, der genau diese Problematik behandelte. Eine ihrer Präsentationen vom Februar 2012 in englischer Sprache finden Sie auch auf youtube.

alle Fotos © Albrecht Tübke

Für die Freunde der Fotografie schreibt Albrecht Tübke seit kurzem auch den Blog Albrecht Tübke-Photography.

 

27. März 2012 - 9:10

Keith Arnatt, Notes from Jo, 1990-1994, © Keith Arnett

 

Was Sie hier sehen, ist nicht die fotografierte Verschriftlichung einer Hundeschelte, was im Hund und Kunst-Blog ja durchaus vorstellbar wäre, sondern eine fotografierte und vergrößerte Notiz von Frau Arnatt.

Keith Arnatt stellte aus einer Auswahl dieser Notizen, die seine Frau an ihn geschrieben hatte, bevor sie 1996 an einer Krebserkrankung starb, eine Foto-Serie zusammen. Isoliert und ohne zeitliche und räumliche Einordnung wirken diese Notizzettel surreal; das Wissen um den Tod seiner Frau macht daraus ergreifende Erinnerungsstücke eines gemeinsamen Lebens.

In dieser Arbeit der 1990er Jahre spürt man noch den konzeptuellen Ansatz, mit dem der 1930 geborene Arnatt immer arbeitete und der es so schwierig macht, ihn in der Fotografiegeschichte einzuordnen.

Als Konzeptkünstler, dem es ja "naturgemäß" um das Konzept, die Idee geht, wollte er das Kunstwerk und konsequenterweise sich selbst 1969 zum Verschwinden bringen. Die Fotos dieser programmatischen Aktion - er gräbt sich immer mehr in die Erde ein - "Self Burial" - wurden im WDR ohne zeitgleiche Erklärung gesendet. Aus heutiger Sicht bemerkenswert ist die Rolle des Fernsehens als Vermittlungsmedium für Avantgardekunst und nicht als Teil einer Verblödungsmaschinerie.

 

Keith Arnatt, Self Burial, 1969

 

Arnatt war also anfangs ein Konzeptkünstler, der das Medium Fotografie verwendete und wandelte sich zum Fotografen, der konzeptuell dachte. Als Fotograf blieb ihm die Bekanntheit großteils verwehrt - er verkaufte wenig und arbeitet Zeit seines Lebens als Lehrer.

Arnett, der 2008 in Wales starb, arbeitete vorwiegend in Serien. Die Frage nach der Identität war eines seiner Themen, das auch "Walking the Dog" von 1976-1979 bestimmt. Womit ich endlich bei unserem gemeinsamen Interesse angelangt wäre: dem Hund und seiner Beziehung zum Menschen.

 

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, 1© The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

Keith Arnatt, Walking the Dog  1976-79, © The estate of Keith Arnatt

 

Sicher versuchten Sie auch sofort die Ähnlichkeit zwischen Hund und Halter zu erkennen. Besonders die Mundpartien finde ich oft überraschend übereinstimmend. Jeder, der seinen Hund fotografiert, weiß, wie schwer es ist, dessen Aufmerksamkeit zu erreichen und zu halten; ihn dazu zu bringen, in die Kamera zu schauen. Da das Rufen des Namens oft nicht ausreichte, hat Arnatt durch Bellen und Knurren das Interesse der Hunde erweckt Bei manchen Fotos sieht man richtig, wie sie die Ohren spitzen und den Kopf fragend und neugierig schief legen.

Arnatts Fotografien wirken witzig, charmant, berührend. Niemals machen sie sich über ihren Gegenstand lustig.

Die ganze Foto-Serie "Walking the Dog" können Sie in der Tate Collection genießen.

Mehr zu Keith Arnatt bei Galerie Maureen Paley.

alle Fotografien © Keith Arnatt Estate

 

Fotografie
7. März 2012 - 16:14

Martin Creed, Work 748

Martin Creed, Work 1094

Martin Creed, Work No. 1095

 

Was wie ein kleines Musikvideo daherkommt, ist ein ausgewachsenes Stück Kunst. Kommt es doch vom Konzeptkünstler Martin Creed, der beides ist - bildender Künstler und Bandleader - und der beides gleich wichtig und ernst nimmt.

 

 

Sparky, ein Chihuahua, und Orson, ein irischer Wolfshund, repräsentieren im Video Thinking und Not Thinking. In einem Interview vergleicht Creed das Denken mit dem Versuch wichtig zu sein, was zu dem kleinen Sparky passt, und das Nicht-Denken mit dem eher ungeschickten Orson. Die beiden kommen ins Bild und verlassen das Bild, ganz so wie es der Liedtext und der eingängige Beat vorgeben.

Creed stieß in Los Angeles zufällig auf die Hunde und fand, dass sie wie ein Ready-made, wie eine Skulptur aussahen. Da Creed immer wieder mit Gegensätzen gearbeitet hatte (Licht an/aus, schwarz/weiß ...) und die Hunde größenmäßig an den beiden Enden der Rasseskala standen, nahm er Filmmaterial mit ihnen auf. Erst als er den Song hatte, fügte er Lied und Film zusammen und fertigte dieses stimmige Werk.

 

Martin Creed, Cover, 2011

 

 

Martin Creed, Inlay, 2011

 

 

Der in Glasgow aufgewachsene Künstler verwendet eine Vielzahl von Medien für seine Kunst: Malerei, Film, Video, Skulptur, Installation usw. Seit 1987 nummeriert er seine Kunstwerke, Thinking/Not Thinking ist Nummer 1090. 2001 gewann er - nicht unumstritten - den Turner-Preis mit einer sehr minimalistischen Idee: Das Licht in einem leeren Raum geht an und aus. Seine gesamte Kunst ist im minimalistischen und konzeptuellen Bereich angesiedelt und als Kunst schwer verständlich. Für viele Kritiker thematisiert Creed das Lächerliche in der zeitgenössischen Kunst, für andere zeigt er den lächerlichen Zustand, den die zeitgenössische Kunst erreicht hat. Sein Werk Nummer 88 z.B. ist ein zum Ball zerknülltes A4 Blatt (natürlich "künstlerisch" zusammengeknüllt und in einer von Creed selbst entworfenen Verpackung in geschredderten Papierstreifen aufgehoben).

 

Martin Creed, Work No. 88, A sheet of A4 paper crumpled into a ball, 1995

Martin Creed, Work No. 88, A sheet of A4 paper crumpled into a ball, 1995
Martin Creed: Work No. 88,
A sheet of A4 paper crumpled into a ball, 1995

 

Sparky, der kleine Hund ist inzwischen tot. Orson setzte sich auf ihn und brach ihm ein Bein. Bei der Operation kam es zu Komplikationen. Seit ich das gelesen habe, kann ich mir das Video nicht mehr unbeschwert anschauen. Musste hier ein Hund sterben, weil ein Mensch mit einem skurrilen Hundepärchen leben wollte?

 

Die CD & DVD können Sie (ebenso wie das zerknüllte Papier) im Online-Shop auf Martin Creeds Homepage erwerben.

 

alle Bilder © Martin Creed

 

 

Fotografie, Film, Musik, Video
1. März 2012 - 11:59

Zur Zeit findet eine große Werkschau der britischen Künstlerin Zarina Bhimji in der Londoner Whitechapel Gallery statt. Die Künstlerin hatte schon bei der Documenta 11 (2002) ausgestellt und war für den Turner-Preis der Tate Gallery (2007) nominiert worden.

Zarina Bhimji wurde 1963 in Uganda geboren, ihre Eltern waren indischer Abstammung. 1974 verließen sie gemeinsam die ostafrikanische Heimat, zwei Jahre nachdem Idi Amin begonnen hatte, Inder und andere Asiaten, die seit der britischen Kolonialzeit dort lebten, aus Uganda zu vertreiben. Bhimji beschäftigt sich in ihrem Werk - großformatigen Fotoinstallationen und Film - mit Vertreibung, Migration, Exil.

Sie findet auf Grund eines wunderbaren Fotos Eingang in meinen Blog, das mich jedesmal aufs Neue berührt, wenn ich es sehe: Rado Watch, Such Western Precision (2006), Teil der Werkgruppe Love (1998 – 2006).

 

Zarina Bhimji, Rado Watch, Such Western Precision, 2006
Zarina Bhimji, Rado Watch, Such Western Precision, 2006; © Zarina Bhimji

 

Seit ich Bhimjis Beschreibung dieser Fotoserie gelesen habe, weiß ich, dass mein Gefühl mit ihrer Absicht übereinstimmt: Schönheit und Zärtlichkeit auszudrücken.

I work in a way where information and research become a crucial starting point in my work. This allows me to put certain myths and realities to the test.

It is important the work expresses beauty and tenderness. The spaces have special atmosphere and the space around it has an intense beauty. It is sad and has a subdued air about it. For me the earth was coming off its hinges.

A landscape mediated through a solitary individual. A little sunlight and big sky with the edges of plantain trees and the puffy clouds bring thunder, lightning and brief, pounding rain. The atmosphere of weeping sky. I need to understand large scale betrayal, grief, love, violence, spirituality.

Hauptdarsteller ihrer Kunst sind meist verlassenen Orte, Räume, architektonische Oberflächen, unbewohnt und menschenleer. Bhimji ist die Forscherin und Archäologin dieser Orte, die nichts Konkretes preisgeben, deren Schönheit die Gewalt überlagert, der sie ausgesetzt waren.

Rado Watch bildet insofern eine Ausnahme, als es eine Geschichte erzählt: Der Hund liegt auf der Veranda eines Regierungsgebäudes, durch das Schild assistant quartermaster definiert, Überbleibsel britischer Bürokratie und Verwaltung.

Das Zitat Bhimjis "A photograph cannot give you concrete information" habe ich vom Blog Africa is a country.

Vom 1. Juni bis 2. September 2012 stellt Bhimji im Kunstmuseum Bern aus.

 

Fotografie, Film, Installation