September 2011

29. September 2011 - 9:50

"Ein ängstlicher Hund und andere", heißt die Ausstellung von Peter Könitz in der Galerie Zur Försterei 11 in Grüppenbühren, die nur noch bis 2. Oktober läuft. Die Namen der Kunstobjekte seien die Verbindung vom metallenen Werk zum Betrachter, so der Kunstkritiker Jürgen Weichardt, mit deren Hillfe das abstrakte Objekt im Kopf zur realen Vorstellung werde. Die Kunstwerke seien teils von verblüffenden Schlichtheit und Lapidarität, so die NWZ online.

 

 

Peter Könitz - Ein ängstlicher Hund, 2006
Peter Könitz: Ein ängstlicher Hund, 2006, Edelstahl, Teppich, Elektromotor / © Peter Könitz

 

 

 

Interessierte Besucher bestaunten Kunst an einem außergewöhnlichen Ort. Mit neun weiteren Künstlerkollegen veranstaltete die Malerin Ilse Voigt ihre fünfte "Ausstellung im Garten" in der Mühlgasse in Netzbach.

"Die Künstler, jeder in seinem speziellen Gebiet, lassen sich inspirieren von der Vielfalt der Möglichkeiten. Es ist die Aufmerksamkeit für die Formschönheit, die sich in der Natur findet und sie stetig motiviert. Und die natürliche Schönheit ihrer unterschiedlichen Materialien ist der Ausgangspunkt für ihre Arbeiten. Jedes ihrer Objekte für den Garten ist ein auf seine Weise künstlerisch gestaltetes, handgefertigtes Unikat. Eingebunden in das traumhaft angelegte Gartengelände bringen sie Bewegung in die Landschaft und setzen extravagante Akzente", schreibt Rolf-Peter Kahl in der Nassauische Neue Presse.

Die Werke des experimentellen Künstlers und Objektmachers Ferdinand Merkens aus Weidenbach sorgten für Gesprächsstoff.

 

 

Ferdinand Merkens
Foto: Rolf-Peter Kahl
 

 

Die eintrittsfreie Ausstellung - sie war nur an zwei Wochenenden zu sehen - diente auch heuer wieder einem guten Zweck - Spenden wurden der Hospizgruppe Diez zugeführt. Als Nachlese empfehle ich den Text von Rolf-Peter Kahl, ein Beispiel außergewöhnlich liebenswerter und wertschätzender Ausstellungs-Berichterstattung.

 

 

 

Seit 1996 ist auf Schloss Bönnigheim die Sammlung von Charlotte Zander untergebracht, die im Laufe von 60 Jahren über 4000 Gemälde und Skulpturen vor allem der Naiven Kunst und der Art Brut versammelt hat (auch "Gugging-Künstler" sind vertreten). Bis 5. Februar 2012 findet eine Sonderausstellung zum Thema "Tiere - Tiere - Tiere - zu Wasser, zu Lande, in der Luft" statt. In den ausgestellten Werken zeigt sich das besondere Verhältnis der Künstler zu den Tieren, die für sie oftmals Wegbegleiter im realen Leben, aber auch in der Kunst sind.

Da Charlotte Zander nicht nur Sammlerin, sondern auch Tierschützerin ist, gestaltete sie die Ausstellung gemeinsam mit der Tierschutzorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), deren wissenschaftlicher Berater, Dr. Edmund Haferbeck, bei der Vernissage zu den Themen Tierhaltung, Tierproduktion und Tierschutz sprach.

Nicht nur manches Exponat, auch der einführende Text der Bietigheimer Zeitung online mutet surreal verfremdet an.

 

28. September 2011 - 9:05

Zur Zeit findet in Berlin im Martin-Gropius-Bau eine Retrospektive des amerikanischen Fotojournalisten W. Eugene Smith (1918-1978) statt, dessen Werk sein politisches und soziales Engagement widerspiegelt. Er setzte einerseits Maßstäbe, was die technische Perfektion seiner Fotos anlangte und andererseits in seinem Streben nach Abbildung der "Wahrheit" und "Essenz", die ihm wichtiger war als die "Wirklichkeit": Immer auf der Suche nach dem perfekten Foto stellte er Szenen nach oder bearbeitete die Aufnahmen nachträglich, um sie authentischer erscheinen zu lassen.

 

Wie lange und wie viele Versuche hat er wohl gebraucht, um den Hund in dieser springenden Position abzulichten?

 

 

Eugene Smith - A dog with soldiers
Foto vom Blog "RCTC-Photo"

 

 

Anerkannt wurde er nicht nur für seine Bildreportagen vom 2. Weltkrieg, auch seine Reportagen über einen Landarzt oder eine Hebamme bei der Arbeit und Albert Schweitzer in Lambaréné waren wegweisend. Seine erschütternden Aufnahmen vom Umweltskandal im japanischen Minamata halfen mit, den Chemiekonzern Chisso vor Gericht zu bringen. Seine aufwändig recherchierten Foto-Essays wurden in zahlreichen Magazinen, darunter auch Life und Time, abgedruckt. Er wird zum Begründer des Fotojournalismus in Form von Foto-Essays, die Bedeutung der Fotos geht über das reine Illustrieren der Texte hinaus.

Die Menschlichkeit, Anteilnahme am Sujet, die er über seine Foto-Essays transportieren wollte, um beim Betrachter so etwas wie soziale Verantwortung zu erreichen, spricht auch aus dem Foto des Affen und der Katze. Wie zwei einander beschützende Überlebende einer feindlichen Welt wirken die beiden auf mich.

 

 

Eugene Smith, 1954
Foto vom Blog "The Old Familiar Faces"
 

W. Eugene Smith war auch Mitglied bei Magnum, der von Henri Cartier-Bresson gegründeten Fotoagentur. Bei der Suche nach weiteren Hundebildern bin ich auf auf der Magnum-Seite auf den Foto-Essay "Life Without Germs" (Leben ohne Keime) gestoßen, der 1949 in den Forschungslabors der Universität Notre Dame in Indiana/USA aufgenommen wurde.

Ich möchte auf meinem Blog niemanden mit Bildern unbeschreibbarer Tierfolter überraschen, weil ich weiß, wie sich Bilder in das Gehirn brennen und das eigene Leben zur ohnmächtigen Qual wird, wenn man sich auch nur vorzustellen versucht, was die Tiere überall auf der Welt gerade in dieser Sekunde erleiden müssen. Deshalb nur dieses eine Bild der Säuglinge. Weitere Fotos finden sich auf der Magnum Fotostrecke.

 

Eugene Smith: Life without germs, 1949
© Magnum Photos
 

Im Unterschied zu heute schienen 1949 Fotoreporter ungehindert in Labors fotografieren zu dürfen, um den "Kampf gegen Keime" zu dokumentieren, Tierversuche stellten vermutlich kein ethisches Problem dar. (Obwohl ich den Artikel nicht kenne, lese ich Smith's Fotos nicht als Fotoreportage gegen Tierversuche). Oberflächlich betrachtet steht die Öffentlichkeit heute Tierversuchen zu kritisch gegenüber, als dass sich ein Unternehmen oder eine Forschungseinrichtung mit solch einer Foto-Strecke präsentieren würde. Die Folter geschieht heute versteckter, heimlicher, die Aufzucht der Opfer industrialisierter.

Es verwundert nicht, dass jemand, der nicht nur von seiner Arbeit, sondern auch von deren perfekten Ausführung besessen war und sich zeit seines Lebens mit vor allem menschlichem Leid auseinandersetzen musste, an Drogen- und Alkoholmissbrauch litt. Besessene Ablenkung erhielt Smith in einem New Yorker Loft, in dem er die dort arbeitenden Jazzmusiker (Thelonius Monk, Charles Mingus, Miles Davis, Ornette Coleman u.a.) porträtierte. Erst 1998 wurden 4000 Stunden Tonmaterial sowie 40 000 Einzelaufnahmen in seinem Nachlass gefunden. Seine Schallplattensammlung umfasste etwa 25 000 Stück.

 

26. September 2011 - 9:37

 

Ich habe eine Hundeskulptur der schwedischen Künstlein Linnéa Jörpeland entdeckt, die auf den ersten Blick ruhig und poetisch wirkt, doch dann sogleich ihren Humor entfaltet. Erkennt man doch das Missverhältnis von Ast und Hund, das durch den Werktitel - Zweig mit Hund - bekräftigt wird.

 

 

Linnéa Jörpelan: Zweig mit Hund, 2006

 

Linnéa Jörpelan: Verleugnung, 2005

Linnéa Jörpelan: Auf der anderen Seite, 2005

 

Bilder von der Homepage der Galerie Angelika Knäpper

 

Linnéa Jörpelan
© Linnéa Jörpelan
 

Die Arbeiten der Künstlerin, die traditionelle Materialien wie Gips oder Bronze verwendet, finden sich in Schweden auf vielen Plätzen. Wobei sie auch im öffentlichen Raum nicht durch Monumentalität, sondern durch sockellose Präsentation und Humor (Pfotenabdrücke!) wirken.

 

Linnéa Jörpelan - Bronzehund
© Linnéa Jörpeland / Foto: Lovisa Brånby

Linnéa Jörpelan - Bronzehund
© Linnéa Jörpeland / Foto: Lovisa Brånby

 

Skulptur
24. September 2011 - 9:21

Ein großer thematischer Block des zeichnerischen Oeuvres von Barbara Eichhorn handelt von Menschen und Tieren sowie deren Beziehung zueinander.

 

Barbara Eichhorn: o.T., 2007

 

Sie arbeitet mit einfachen Materialien wie Bleistift, Kugelschreiber oder Tusche, wobei sie ihre Bildwelten collageartig zu spektakulär großformatigen Zeichnungen zusammensetzt, die trotz ihrer Größe Zartheit und Stille ausstrahlen. Auch durch die vielen gezeichneten Innenräume bekommen die Situationen etwas Privates, vielleicht Intimes. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass die Künstlerin auch fremdes Fotomaterial als Vorlage für ihre künstlerische Umsetzung heranzieht. Zusätzlich zur Größe erzeugen die Bildtitel Bedeutung: We forgot to kiss our love, Forbidden love.

 

Barbara Eichhorn: Forbidden Love, 2007

 

Es "erscheinen Haustiere in jener Ambiguität, welche der Mensch ihnen aufgezwungen hat: das Tier als Gegenmittel zur Vereinsamung, als Kinderersatz, als Ersatz für menschliche Beziehungen. Besonders Hunde werden in Eichhorns Arbeiten zu Objekten sexueller Begierde, zum Opfer für unterdrückte Machtgelüste oder zum bloßen Accessoire der Eitelkeit" , so der Text der Galerie König.

 

Barbara Eichhorn: o.T., 2008

 

Die Bilder zeigen Alltagssituationen, die jeder (Hundebesitzer) kennt, ob mehr dahinter ist als das, was man sieht, ob diese dargestellten Hund-Mensch-Beziehungen von Ausnützung und Machtgefälle erzählen, wie weit der Raum für Assoziationen ist, mag jeder Betrachter selbst entscheiden. Wenn ich meinen Hund auf dem Bett liegen sehe, erwacht keine Begierde, sondern ich ziehe meine Befriedigung einzig aus dem Gedanken, dass er nun keine schmutzige Matratze mehr gegen etwa 100 andere Hunde verteidigen muss, wie im slowakischen "Tierheim" Lucenec, von wo ich ihn geholt habe. Und ich freue mich, dass es ihm jetzt gut geht und ich vergangenes Leid gutmachen kann.

Die oben angesprochenen Funktionalisierungen der Tiere gibt es fraglos zuhauf, vielleicht überwiegend, ich selbst tue mir schwer, sie gerade in Eichhorns Zeichnungen festzumachen. Wenn Sie mehr von der Künstlerin sehen wollen, besuchen sie die Homepage der Galerie König, dort können Sie das Portfolio von Barbara Eichhorn einsehen.

 

Zeichnung
20. September 2011 - 15:10

Gedenktafel Palais Rasumovsky

 

Im dritten Bezirk in Wien, Ecke Geusaugasse und Rasumovskygasse steht ein Palais, in dem einst der Fürst Rasumovsky - seines Zeichens russischer Botschafter - wohnte. Zur Zeit wird im Palais aufwändig renoviert. Auf einem "Baustellenzaun" vor dem Gebäude entdeckte ich vor einigen Wochen ein neues Wappen: Rosamopsky - mit Mops links unten. Was das wohl bedeuten mag?

 

Wappen Rosamopsky

 

Was es mit der bunten Wand, dem zeitgenössischen Kunstprojekt Perfekt Device, auf sich hat, lesen Sie unten:

 

Perfekt device

 

Perfekt World, ein kreatives Kollektiv aus Wien, gestaltete während der Renovierungs- und Umbauphase eine Spanplattenwand vor dem Palais Rasumovsky. Dabei sprayte und malte es nach Vorschlägen eines globalen Publikums, das ihm über ein Interface auf einer Website Anweisungen gab und ihm via Kamera bei der künstlerischen Arbeit zusah. Perfekt World baute in London, Barcelona, Paris und Berlin Terminals auf, die auch als Interface dienten und gleichzeitig die Bilder aus Wien vorort projizierten.

 

Hund auf dem Baustellenzaun

Hund vor dem Baustellenzaun

 

Grafik, Street Art
20. September 2011 - 8:47

"Lean on me, if you're not strong", heißt eine Serie von Zeichnungen der Künstlerin Susanna Schwarz, die die Frage offen lässt, wer hier wen zum Anlehnen auffordert. Wer ist der Schwache und Anlehnungsbedürftige in dieser Tier-Mensch-Beziehung? Die Antwort oder bloß eine humorvolle Ergänzung mag ein Igelaquarell geben.

Auch andere Bildtitel - true love is cruel love - würde ich nicht zuallererst bei Zeichnungen von Mensch und Hund vermuten.

Obwohl das Werk der Künstlerin auch aus Malerei und Holzschnitten besteht, gefallen mir vor allem die Zeichnungen: wegen ihrer klaren Linienführung, der Großzügigkeit des Formats (oft 100x70 cm) und dem originellen Material (Edding). Zuneigung, Nähe, Erwartung werden kompositorisch gelungen inszeniert.

Hasen, Fische und Vögel sind neben Hunden die bevorzugten Tiere ihrer Aquarelle, wenngleich sie auch von mehr Distanz, Funktionalisierung oder Ironie erzählen.

 

Lean on me, if you're not strong II

Caro und Cora II

Hamburg Altona

True love is cruel love III

True love is cruel love IV

Edding auf Papier

Lean on me when you're not strong

Lean on me when you're not strong

Susanna Schwarz: Lean on me when you're not strong, 2010

 

Das Häschen schummle ich für meine Kaninchenfreunde Dagmar und Martin sowie Min und Erwin zwischen die Hundebilder.

 

Susanna Schwarz: Lean on me when you're not strong, 2010

Wetterleuchten

Pingpong, 2008

Bianca Neve 1, 2005

Saluki, 2004

Fluch der Karibik, 2004

Lupo, 2004

 

Die Künstlerin, die 2006 ihr Diplom an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Damisch absolvierte, wird ab 14.10.2011 bei der Ausstellung "The Excitement Continues" - Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Leopold II vertreten sein.

Susanna Schwarz ist Teil der Künstlerinnengruppe "Die 4 Grazien", von deren Homepage die Bilder stammen / © Susanna Schwarz

 

Ausstellung, Malerei, Zeichnung
17. September 2011 - 19:21

Das Oktoberfest ist eröffnet!
 

Grafik
15. September 2011 - 7:09

Als unübertoffen beseelt und eindringlich beschreibt Christiane Grüner den Blick des Hundes. Deshalb wurde er auch ihr liebstes Motiv. Ihre meist großformatigen Hundeporträts, ihre Tuschezeichnungen und ihre Hundeskulpturen (toll der Keramikhund, der in einer Art Brustgeschirr aufgehängt werden kann) gehören zu meinen liebsten Hundedarstellungen, seit ich ihr Werk bei einem Atelierrundgang im 2. Bezirk kennen gelernt habe.

Die großformatigen Porträts:

 

Bety, 2004

Buri, 2004

Mimi, 2004

Günther, 2005

Pitti, 2006

Kasim, 2006

Tonio, 2007

Mandy, 2007

Spike, 2010

 

Die Tuschezeichnungen:

 

 

Luki, 2007Terry, 2007

 

Der Keramikhund Odin:

 

0din, 2009

 

Seit acht Jahren organisieren der Künstler und Designer Hans Heisz, Christiane Grüner (seit 2006) und das Team Q202 drei Tage der Begegnung zwischen Künstlern und Kunstinteressierten beim Q202-Atelier-Rundgang im 2. und 20. Bezirk und den Q202-Satelliten. Unten sehen Sie ihr Museumsschiff am Handelskai im Wiener 2. Bezirk.

 

Das Museumsschiff am Handelskai

Das Museumsschiff am Handelskai

 

Ihre fröhliche Homepage ist ein Genuss und weckt sogleich den Wunsch, sich eine individuelle Keksdose anfertigen zu lassen (und zu hoffen, dass man die Urne noch lange nicht braucht).

 

Keksdose

 

Alle Bilder von der Homepage von Christiane Grüner / © Christiane Grüner

 

Malerei, Skulptur, Zeichnung
13. September 2011 - 7:57

Wenn Sie ebenso wie ich das Werk von Franz Graf mögen, Sie vielleicht auch letztes Jahr seine Retrospektive in der Kunsthalle Krems oder kürzlich seine Ausstellung in der Bawag Contemporary gesehen und dort vielleicht sogar seine musikalische Liveperformance mit dem isländischen Künstler Sigtryggur Berg Sigmarsson erlebt haben, fragen Sie sich vielleicht, was er mit Hunden zu tun hat. Wenig, oder nicht in letzter Zeit, könnte die Antwort lauten. Dennoch bin ich im Besitz eines herrlichen zweifarbigen Siebdruckes auf Hartfolie glasklar/milchig: Flecken Hund aus dem Jahre 1997. Er ist Teil einer Serie von acht Siebdrucken mit dem langen Titel: "Vor dem Garten Bei dem Garten Rings um den Garten Diesseits des Gartens Gegenüber dem Garten Ausserhalb des Gartens."

 

flecken hund

 

Vor fünf Jahren habe ich das Werk bei einer Kunst-Auktion für das Tierparadies Schabenreith ersteigert. Organisiert hatte die Auktion Thomas Winger von der unabhängigen Tierrechtsplattform "United Creatures". Jeden Tag freue ich mich, wenn ich den getupften Hund ansehe. Die vielen misshandelten, missbrauchten, ausgesetzten Tiere, die in Schabenreith erstmals ein Leben ohne Folter, Hunger und Stress erleben, hatten leider nur kurz Hifle durch das bei der Auktion eingenommene Geld.

Ich danke Herrn Graf für die Möglichkeit zu dieser eleganten Linksetzung nach Schabenreith.

Eine gute Möglichkeit sein Werk näher kennen zu lernen, bietet das wunderbare Buch "Franz Graf. Schwarz heute jetzt habe dass schon fast vergessen" das 2010  zu den 15 schönsten Büchern Österreichs gewählt wurde.

 

11. September 2011 - 7:34

Rocco und das Meerschweinchenbuch

 

Ich besitze ein sehr nettes Buch voll mit gemalten Meerschweinchen: etwa 60 unterschiedliche Angora-, Rosetten-, Langhaarmeerschweine, die Struktur und Wuchsrichtung des Fells schwung- und kunstvollst herausgearbeitet, alle auf knallig bunten Hintergründen aus fein verstrichenen Farbverläufen gemalt.

Erst kürzlich bin ich auf gemalte Hunde gestoßen, die mich in der "Machart" an die Werke in meinem Meerschweinchenbuch erinnerten. Nun: Es handelte sich um den gleichen Maler - Cornelius Völker.

 

Ausstellungsansicht sieshoke galerie düsseldorf
Ausstellungsansicht Sies+Höke Galerie,
Düsseldorf, 2003
 

Hund 1

Hund 2

Hund 3

Hund 4

 

Cornelius Völker -  er wurde 1965 geboren und lebt in New York und Düsseldorf - bildet thematisch ein sehr breites Spektrum ab. So finden sich real ganz kleine Dinge wie eine Himbeere, zwei Teebeutel (195 x 285 cm), eine Brustwarze oder eine Tafel Schokolade zur hintergrundlosen Größe von 150 x 300 cm aufgeblasen; die Serie Schwimmer ist von der Größe bescheidener (32 x 30 cm), ebenso die Hunde (50 x 60 cm).

Hunde gibt es auch als Lithografien:

 

Hund 2003, Lithografie

Hund, 2003, Lithografie

 

Es hat den Anschein, dass alle Menschen, Tiere und Gegenstände dem Maler - zur Zeit Professor für Malerei an der Kunstakademie Münster - gleich wichtig sind, irritierend wirkt höchstens die Werkgröße in Relation zu realen Größe (und Bedeutung) des Dargestellten. "Die Motive", sagt Cornelius Völker selbst "sind für mich so etwas wie Widerstandskoeffizienten, an denen sich die Malerei erproben muss". (vgl. Ausstellungseinladung Goslar)

Völkers Meerschweinchen und Hunde haben für ihn nur Bedeutung als Fellträger, das Fell wäre hier der Widerstandskoeffizient, an dem sich Völker der Meister des Farbauftrags und Pinselstrichs messen muss: Farbmaterie und Pinselduktus werden eins mit dem Motiv, die Malerei das eigentliche Thema.

Seit dem Beginn der 1990er Jahre fotografiert Cornelius Völker, auch Hunde - nicht reizlos. Auf seiner Homepage systematisiert er sein fotografisches Werk nach Orten (Paris, Dortmund, Berlin, Florenz..)

 

Cornelius Völker, 1992

Paris 1992

Ratingen, 1996

Düsseldorf, 1996

 

Bis 2. Oktober 2011 sind seine Werke im Mönchehaus Museum Goslar zu sehen.

Alle Bilder stammen von Völkers informativer Homepage / © bei den Fotografen und Cornelius Völker

Das Meerschweinchenbuch: Cornelius Völker: Meerschweinchen, Kunstverein/Kunsthalle Göppingen, Hrsg.. Bernd Finkeldey, Schirmer/Mosel-Verlag, München, 2009, ISBN 978-3-8296-0456-7

 

Ausstellung, Buch, Fotografie, Grafik, Malerei
9. September 2011 - 15:05

Wie bei Erdbeben, Hurricans und anderen Naturkatastrophen kamen auch nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon an die 100 Rettungshunde - von der FEMA, der nationalen Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe, beschäftigt - zum Einsatz, um Überlebende unter den Trümmern aufzuspüren. Die niederländische Fotografin Charlotte Dumas, sie lebt und arbeitet in Amsterdam und New York, hat nun ihrerseits die noch 15 lebenden Hunde, heute mindestens 12-jährig, aufgespürt und fotografiert. Sie leben über die ganzen Vereinigten Staaten verstreut.

Die Fotos werden in der Julie Saul Gallery in Chelsea, NY gezeigt und als Buch "Retrieved" veröffentlicht. Die New York Times hat schon im August eine Bildstrecke gezeigt.

Vielen Dank an Moira McLaughlin und Ihren wundervollen Blog Dog Art Today, der mir als Anregung diente. Sie hat vorgeschlagen Taschentücher bereitzulegen, bevor man die Hundefotos anschaut. Wie wahr! Ich habe schon Tränen vergossen.

 

Charlotte Dumas Guinness, 14

Charlotte Dumas Red, 11

Charlotte Dumas, Bailey, 14

Charlotte Dumas, Bretagne, 12

Charlotte Dumas, Orion, 13

Charlotte Dumas, Moxie, 13

Charlotte Dumas, Tara, 16

 

Ausstellung, Buch, Fotografie
9. September 2011 - 8:36

Ein schönes Schablonengraffiti habe ich im Wiener 7. Bezirk - Ecke Kirchengasse und Burggasse -  an einem Humana-Container gefunden. Ich hoffe es bleibt sehr lange erhalten. Danke dem unbekannten Künstler!

 

Schablonengraffiti 1

Schablonengraffiti 2

 

Street Art
5. September 2011 - 19:35

Cony Theis - 1958 geboren und in Köln lebend - wählt für ihre Arbeiten oftmals interessante Untergründe: Sie malt und zeichnet nicht nur auf Papier und dünnem Pergament, sie fertigt auch Aquarelle auf Menschenhaut (!) an. Der  Bilderzyklus  "Paseos" - eine zeichnerische und malerische Auseinandersetzung mit Goyas "Los Caprichos" und "Los Desastres de la Guerra" - ist mit chinesischer Tusche und Öl auf Transparentpapier entstanden.

 

Cony Theis Paseo_07, 2005

Cony Theis Paseo 30, 2007

Cony Theis Paseo 22, 2007

Cony Theis Paseo rosado, 2007

 

Auch ihr malerisches Werk hat die Leichtigkeit der Zeichnungen:

 

Cony Theis Strandleben, 2008

Cony Theis - Hans am Meer, 2010

Cony Theis - Im Schatten, 2010

Cony Theis - Mädchen mit Hund unter Palmen, 2010

Cony Theis - Norberts Horizont, 2008

Cony Theis - Horizont 2, 2010

 

Neben ihrer autonom künstlerischen Arbeit fertigt die Künstlerin seit 1988 Auftragszeichnungen bei Gerichtsverhandlungen an, da das Fotografieren und Filmen im Verhandlungssaal verboten ist. Diese Arbeiten - darunter Zeichnungen von Boris Becker und Josef Ackermann - sind in Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Internet präsent und einem großen Publikum bekannt.

(Eigentlich wollte ich diesen Blogeintrag "Frau Theis zeichnet Becker, Ackermann und andere Hund(ling)e" nennen, doch ich vermute, dass man jenseits der österreichisch-bayerischen Sprachgrenze den Begriff „Hundlinge“ nicht mehr versteht. Es ist laut Österreichischem Wörterbuch ein umgangssprachliches Schimpfwort. Ich finde aber, dass es sich da die Wörterbuchredaktion samt Konsulenten recht einfach gemacht hat. „Hundling“, ist nicht nur negativ gemeint im Sinne von gemein, betrügerisch, politisch unkorrekt etc., sondern hat meines Erachtens auch anerkennende Konnotaionen für eine gewisse Chuzpe … Ich wollte aber weder Zwei- noch Vierbeiner beleidigen. Deshalb also: "Paseos". )

In diesem Kulturblog erfahren Sie mehr über Cony Theis'  Arbeit als Gerichtszeichnerin, in einem Interview spricht sie sowohl über ihr autonom künstlerisches Werk als auch über Ihre Tätigkeit bei Gericht. Mit dem Foto unten präsentiert sich Frau Theis auf ihrer Homepage.

 

Cony Theis

 

Theis' Werke stammen von der Homepage von Bode Galerie & Edition GmbH

 

Grafik, Malerei, Zeichnung
4. September 2011 - 9:02

Der 1971 in Herne geborene und in Hamburg lebende Künstler Thomas Brinkmann hat in den letzten Jahren ein vielfältiges Werk aus Fotografie, Skulptur, Objektkunst, Videoperformance und Installationen geschaffen, das die Möglichkeiten des Absurden auslotet.

 

Thorsten Brinkmann - Vasall van Bröckl, 2011
Thorsten Brinkmann, Vasall van Bröckl, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 

Aus ersammelten Alltagsobjekten, die er auf Schrottplätzen, im Sperrmüll und auf Flohmärkten findet, komponiert er seine Skulpturen und Rauminstallationen, wobei er die gefundenen Gegenstände von ihrer ursprünglichen Funktion losgelöst verwendet: So etwa in seiner Serie "Portraits of a Serialsammler", wo er hinter seinen Gegenständen und vor dem ebenfalls aus Fundstücken inszenierten Hintergrund vollkommen verschwindet. Brinkmann fotografiert auf diese Weise Selbstbildnisse, ohne Gesicht zu zeigen, die Fundstücke sind ihm wichtiger. Für sie findet er den Begriff "Ausdrucksprothese". Er möchte mit seinem Werk irrtierende Leerstellen schaffen, die der Betrachter mit eigener Kreativität neu füllen könne. Wo das Porträt kein Gesicht und der Gegenstand, der es bedeckt, keine Funktion mehr hat, beginne beim Besucher das Um- und Neudeuten. (vgl. dazu Artikel in Zeit-online)

 

Thorsten Brinkmann - Donna Delle, 2011
Thorsten Brinkmann: Donna Delle, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
 

In der Rauminstallation "Ernie & Se King", sie war im Ausstellungsraum der Griffelkunst in Hamburg zu sehen, zeigt er erstmals auch Tierporträts, für die sein Hund Ernie Modell stand.

 

Thorsten Brinkmann - Ernie der III, 2011
Thorsten Brinkmann: Ernie der III, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
 

Folgend zwei Bilder von den Aufbauarbeiten der Rauminstallation:

 

Ernie

Ernie beim Aufbau

 

Auch unten inszeniert Brinkmann seinen Hund für seine Fotografien.

 

Thorsten Brinkmann - Ern del Bär, 2011
Thorsten Brinkmann: Ern del Bär, 2011 / © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Thorsten Brinkmann - Der klassische Fourleg, 2011
Thorsten Brinkmann: Der klassische Fourleg, 2011  © VG Bild-Kunst, Bonn 2011
 

Für die Rauminstallation "Hundesalon" hat er auch eine kleine Skulptur gebastelt, eine Hundeschwanzwedelmaschine, von einem alten Scheibenwischermotor angetrieben.

 

Hundesalon Kunsthalle Hamburg, 2011
Hundesalon, Kunsthaus Hamburg, 2011 | © Thorsten Brinkmann VG Bild-Kunst,
Bonn 2011 / Foto- Hayo Heye
 

Ab September 2011 startet die Kunsthalle zu Kiel eine Reihe von Künstlerinterventionen in der jährlich wechselnden Sammlungspräsentation. Den Anfang macht Brinkmann, dessen Werke unter dem Titel "Extradosis" zu sehen sind.

 

3. September 2011 - 11:18

Bis zum 11. September 2011 ist im Oberhessischen Museum und im Botanischen Garten in Gießen noch die Ausstellung "Cave Canem - Hüte dich vor dem Hund" des spanischen Malers Ricardo Mojardin zu sehen.

Mojardin malt Hunde aus historischen Gemälden nach. Sie sind in den historischen Bildern oft nur Accessoires der eigentlich Porträtierten, er jedoch macht sie zum einzigen Bildinhalt seiner Werke. Der weggelassene Inhalt ist nur mehr als beschreibender Text vorhanden, der den Hintergrund der Arbeiten bildet. Durch die isolierte Darstellung der Hunde, erkennt man noch besser, wie sehr Hunde über Mimik, Blickrichtung etc. mit den (nun weggelassenen Menschen) kommunizieren. Mojardin sieht sich auch nicht als Tiermaler, sondern als einer, der die Beziehung des Menschen zum Tier und deren gemeinsame Beeinflussung thematisiert.

 

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Gaugin

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Murillo

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Stubbs

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Velázquez

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Gainsborough

 

Für die Ausstellung in Gießen hat Mojardin speziell Gemälde aus dem Museum als Ausgangspunkt für seine Arbeit genommen. Zwei Beispiele sehen sie hier:

 

Carl Engel von der Rabenau - Kinderbild

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Carl Engel von Rabenau

Hermann Angermeyer - Vornehme Leut

Ricardo Mojardin - Cave Canem nach Hermann Angermeyer

 

Ergänzt wird die Ausstellung durch Silhouetten dieser Hunde aus schwarzem Samt auf weißen Banderolen, die die Bäume im Botanischen Garden und um das Oberhessische Museum umschlingen. Auch den Hunden wird so ein Rundgang durch die Malereigeschichte gewährt.

Es ist auf alle Fälle erfreulich, dass Mojardin die Hunde auch als Subjekte begreift, die sein Konzept, das Aufzeigen der Analogie zwischen einem Weltaneignen durch Lesen und Riechen, erst vervollständigen, wenngleich ich die formale Lösung der Präsentation auf den weißen Banderolen nicht wirklich überzeugend finde.

 

Banderolen im botanischen Garten

schwarzer Samthund auf Banderole

 

Die Bilder stammen von der Homepage des Künstlers, von der Homepage der Stadt Gießen sowie aus der Giessener-Allgemeine

 

Ausstellung, Installation, Malerei
1. September 2011 - 17:35

Die Kunsthistorikerin und Vizedirektorin des Zürcher Kunsthauses Erika Billeter starb im August 2011 im Alter von 84 Jahren. Die gebürtige Kölnerin lebte seit 1962 in der Schweiz, wo sie von 1981 bis 1991 das Musee cantonal des Beaux-Arts (MCBA) in Lausanne leitete. In dieser Zeit brachte sie Werke renommierter Kunstschaffender wie Joseph Beuys, Eric Fischl oder Sophie Taeuber-Arp nach Lausanne. Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Bücher über Kunst, darunter den für diesen Blog relevanten Bildband "Hunde und ihre Maler", für den sie 350 Gemälde ausgesucht und kommentiert hat. Rezensionen des Buches finden sie auf der Homepage des Verlages.

 

Erika Billeter Hunde und ihre Maler

 

Was die meisten Nachrufe auf Billeter allerdings verschweigen, ist ihre große Leidenschaft für Tiere. Sie war Stiftungsbeirätin der Schweizer Stiftung für Tiere "Animal Trust". Die Vegetarierin engagierte sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Tiere und forderte ein grundlegend verändertes Verhalten des Menschen gegenüber Tieren.

"Ich beschäftige mich in jeder freien Minute mit Tierschutz (…) Wovor müssen wir die Tiere schützen? Vor uns Menschen! Unser Verhalten gegenüber den Tieren ist einfach katastrophal."

Billeter wurde auch als Museumsdirektorin immer von ihren Hunden begleitet. Das nahezu einzige Foto von ihr, das im Internet zu finden ist, zeigt sie mit ihren Chow Chows, allerdings wurden auch die Hunde in manchen Würdigungen einfach weggeschnitten!

 

Foto und Zitat von der Homepage von Animal Trust

 

Buch, Tierschutz und Tierrechte
1. September 2011 - 16:55

Wenn Sie durch Wien flanieren, sind Ihnen sicher schon öfters die hervorragend gestalteten Plakate für das Schauspielhaus oder das Museum Gugging (hinreißendes Logo!) aufgefallen. Verantwortlich dafür ist ein in Wien ansässiges grafisches Büro mit reduziertem Webauftritt.

Vor geschätzten eineinhalb Jahren war eine - damals schon ältere - Arbeit in zahlreichen Design- und Grafikblogs präsent, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. Vielleicht gibt es Hundeliebhaber, die diese Hund-Schrift-Beziehungen noch nicht kennen.

 

Foto © grafisches Büro

 

Grafik
1. September 2011 - 16:41

Neben farbenprächtigen Fotos von Antigua, asiatischen Kindern und einem ausgestopften Fuchs fotografiert der Londoner Fotograf Martin Usborne immer wieder Hunde.

 

2010 entstand die Fotoserie Life as a dog in the recession, die im Apri 2011 als Buch erschien. Usborns Zwergschnauzer Moose, der einen eigenen Blog betreibt, schrieb den Text dazu.

 

Berührend und ergreifend ist seine Serie Mute: the silence of dogs in cars, in der Usborne - vor allem in der Nacht - wartende, zurück gelassene Hunde in Autos zeigt. Ausgangspunkt war die Erinnerung an eine kindliche Erfahrung: Er war im Auto allein gelassen worden und wusste nicht, ob und wann jemand zurück käme und vergleicht sie mit der Situation der Hunde. Kein Hund weiß, ob sein menschlicher Partner in 10 oder 30 Minuten oder nie mehr zurückkommen wird. Im doppelten Sinne scheint die Einsamkeit und Isolation, die aus den Gesichtern spricht zeitlos. Zwei Scheiben, die Autoscheibe und die Linse des Fotoapparats - stehen zwischen dem Fotografen umd dem Tier: Es ist gefangen und stumm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zukünftige Projekte beschäftigen sich mit geretteten Hunden in Tierheimen und Nahaufnahmen von Hunden hinter dekorierten Glasscheiben.

Alle Fotos © Martin Usborne

 

 

Buch, Fotografie
1. September 2011 - 16:29

 

Der niederländische Maler Peter Vos malt Berge und Tiere. Bei letzteren bevorzugt er Vögel und Lemuren, wie die Indris aus Madagaskar.

Das Wort Indri bedeutet "da ist es", angeblich leben die Seelen Verstorbener in den Tieren weiter: dieser Glaube der Einheimischen schützte die Primatenart vor dem Gejagt- und Getötetwerden. Trotzdem gehören die Indris durch die Vernichtung ihres Lebensraums zu den stark gefährdeten Tierarten.

Auch ohne dieses Wissen versetzt mich dieses stille Porträt des Indri in eine melancholische Stimmung. "Was wird aus mir? Was machst du mit mir?", scheint der bedrückende, ängstliche Blick zu fragen.

 

 

Und hier der Hund - oder Wolf?

 

 

Die Bilder stammen von der Homepage von Peter Vos. Er wird vertreten von der Galerie Hofland, wo Sie mehr über den Künstler erfahren können. Auf Wikipedia allerdings erfahren Sie mehr über den entzückenden Indri.

Alle Bilder © Peter Vos

 

Malerei
1. September 2011 - 16:16

"My dog is houwling" heißt eine 2007 entstandene Serie von Zeichnungen der gebürtigen Österreicherin Trixi Groiss. Die gezeichneten Hunde werden in Zusammenhang mit Musik gebracht, das Bild durch Schrift ergänzt. So unterschiedlich die Hunde, so vielfältig deren Musik: von der Marseillaise zu Falco, von Volksmusik über Gospel zu den Rolling Stones spannt sich der stilistische Bogen.

Trixi Groiss, die in Köln lebt, hat in Wien an der "Angewandten" bei Karl Lagerfeld (Mode) und Oswald Oberhuber studiert.

 

Bis 25. September ist sie bei der Gruppenausstellung ANIMAUX/ANIMOTS im Frac des Pays de la Loire in Carquefou, in der Nähe von Nantes, vertreten. Die Hundezeichnungen entstanden dort während eines Stipendiums.

 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder stammen von der Homepage von Trixi Groiss. Alle Bilder © Trixi Groiss

 

 

Ausstellung, Zeichnung
1. September 2011 - 15:57

 

Mit einem der ganz großen zeitgenössischen Künstler möchte ich die Reihe der "Hundemaler" beginnen: mit David Hockney, der von 1993 bis 1995 einen Bilderzyklus um seine Dackel Stanley und Boodgie schuf. Ich möchte ihn deswegen an den Anfang des Blogs stellen, da Hockney ganz einfach umrissen hat, worum es in diesen Bildern geht:

"Die Leute verstehen diese Bilder nicht. Sie haben nicht verstanden, dass es darin um Liebe geht und um sonst gar nichts."

(Ich hoffe, man erkennt auch in meinen Bildern, dass es - neben Fragen der Malerei - um Liebe geht und dass dies mein Beweggrund ist Hunde zu porträtieren.)

Leider ist auf Hockney's Homepage nur ein einziges Dackelbild zu sehen. Mehr Bilder finden Sie im Dackelbuch "Dog Days" (Verlag Thames und Hudson, gebundene Ausgabe 1998, als Taschenbuch 2006)

 

Buchcover von David Hockney's Dog Days

 

Ein Foto Hockney's mir seinen Dackeln habe ich hier gefunden, unverständlicherweise dürfte da allerdings das Auto im Mittelpunkt des Interesses stehen.

 

Stanley und Boodgie schauen beim Bemalen des Autos zu
Foto © BMW AG

 

Wenn Sie besonders die Dackel lieben, gefällt Ihnen vielleicht der Blog Dackelblick!, der unter anderem Prominente und ihre Dackel vorstellt: so etwa Pablo Picasso, Frida Kahlo und George Harrison!

Hockney zitiert nach: "David Hockney. Die Monografie", München, Knesebeck, 2004, S 210

 

Buch, Malerei
1. September 2011 - 15:13

Obwohl die Eröffnung meines Schauraums schon Ende Mai stattfand, soll sie doch noch nachträglich auf meinem Blog vorkommen. Markierte sie doch den Beginn meine Bilder auszustellen und an die Öffentlichkeit zu treten.

 

Allen Freunden, Nachbarn, Bekannten und Verwandten, die den Abend mit mir verbracht haben, sei nachträglich für ihr Kommen gedankt und dafür, dass sie zu einem entspannten, geselligen Abend beigetragen haben.

 

Zwei Gäste, Petra Schönbacher und Ruth Rybarski möchte ich allerdings hervorheben: Erstens repräsentieren sie eine für mich ganz wichtige Initiative: Petra - ihre Stimme kennen Sie vielleicht von den Ö1 Nachrichtenjournalen - ist Obfrau des Vereins animal.fair, der sich für tierfreundlichen Konsum einsetzt, Ruth arbeitet im Team mit. Zweitens wird ihr Blog mit Tipps zum nachhaltigen Einkauf der ersten Link in meiner Blogroll sein. Besser könnte sie nicht beginnen!

 

 

 

 

Ruth Rybarski von animal.fair / Foto © Petra Hartl

 

Mein Schauraum