März 2024

18. März 2024 - 10:17

Tohuwabohu, 2022 © Henri Haake

 

Während Bruegels Hunde in "Die Jäger im Schnee" erschöpft von ihrer jagdlichen Arbeit heimkehren, springen Haakes Haustier-Hunde in "Tohuwabohu" lebhaft und wedelnd durch den Schnee. Aus dem Baumstamm wird ein Ständer mit Mistkübel. Die  Schwänze der Hunde sind so dynamisch wie in Ballas "Dinamismo di un cane al guinzaglio". Haakes moderne Übersetzung steht in Form und Inhalt zwischen Melancholie und dynamischer Darstellung.

 

Pieter Bruegel der Ältere, Die Jäger im Schnee (Detail), 1565

Giacomo Balla, Dynamism of a Dog on a Leash (Detail), 1912

 

Haakes Bilder fangen die kleinen, unbemerkten Begebenheiten des täglichen Lebens und des menschlichen und tierischen Verhaltens ein. Die verspielten, flüchtigen Versatzstücke der Realität werden aus unterschiedlichen, manchmal extremen Perspektiven heraus gesehen.

 

Ai Ai, 2017, Foto von Instagram © Henri Haake

 

Der Mensch als zentrales Element in seinen Werken wird bei der Ausübung einer alltäglichen Tätigkeit porträtiert. Doch statt ihn in den Mittelpunkt zu stellen, stellt Henri Haake ihn oft an den Rand der Leinwand und zeigt nur Teile des Körpers, wodurch es gelingt, den Blick des Rezipienten zu umgehen. Auch in "Ai, Ai" sehen wir nur die tätschelnde Hand, schleicht sich die menschliche Interaktion von den Rändern her ein. Wir wissen nicht, wer den Hund streichelt, auch der Ort des Geschehens bleibt unklar. Die Malerei ist tückisch: Die Kleidung ist ein netzartiges Gewebe, der Hintergrund scheint sichtbar durch, der Unterarm fehlt!

Henri Haakes Gemälde und Zeichnungen manifestieren ein einfaches, aber zutiefst undurchdringliches Konstrukt aus Form, Raum und Farbe - eine antagonistische Welt aus Imagination und Realität, haptischem Genuss und Freude am Menschlichen: eine Ode an die einfache Schönheit des Alltäglichen. (zit. n. Berlin Masters)

 

Mann mit Dackel, 2015, Foto von Instagram © Henri Haake

 

Sein Malprozess ist einer des Experimentierens, Zyklen von Produktion und Zerstörung, Scheitern und Übermalen wechseln einander ab. Bei näherer Betrachtung der Bildoberflächen zeigen sich unterschiedliche Farbschichten und alte Motive, die durchschimmern.

Der Künstler malt überwiegend in Öl, benutzt aber auch Sprühfarben. Die Kombination von malerischen und grafischen Elementen, ungewöhnlichen Raumanschnitten und geometrischen Mustern sind charakteristisch für die Kunst von Henri Haake, sie erzeugen Spannung und Dynamik. (vgl. André Lindhorst hier)

 

Schlemmerfilet, 2022, Foto von Instagram © Henri Haake

 

Gegenstände - Wurst- und Fleischstücke - bilden oft das Zentrum der Malerei. Erst auf den zweiten Blick sieht man die Hand des Menschen, wodurch die Szene als Situation an der Fleischtheke deutlich wird. Der Mensch ist auch als Gesicht auf der Wurst präsent. Dem Hund, der sich verbotenerweise im Geschäft befindet, läuft bereits das Wasser im Mund zusammen. In dieser Atelieransicht sehen sie auch die unterschiedlichen Bildgrößen der Arbeiten.

Unten: Der Künstler bei der Arbeit.

 

Die Hunde des Dachdeckermeisters Kallies, 2022, Foto von Instagram © Henri Haake

 

Henri Haake wurde (*1989 in Lübeck/D) studierte von 2010-2016 an der Universität der Künste Berlin und seit  2013 am Hunter College in New York City. 2016 schloss er mit dem Meisterschülerdiplom ab. Henri Haake lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Lebt und arbeitet in Berlin.

Quellen: Homepage des Künstlers, Instagram, Köppe Contemporary, Berlin Masters, Office Impart

alle Bilder © Henri Haake

 

Malerei, Zeichnung
11. März 2024 - 10:34

I believe I can fly, I believe I can touch the sky, tralalalalaaalal

 

A Dog's Dream, 2023 © Seth Becker

 

Tiere und Menschen, Landschaften und Interieurs bilden das Universum des New Yorker Malers Seth Becker. Er verfremdet vorhandene Bilder, schafft Bilder, die nur seiner Fantasie entsprungen sind oder malt Bilder, deren Grenze zwischen dem Realen und dem Imaginären fließend und durchlässig ist. Er malt Geschichten, indem er Fakten, Erinnerungen, Stimmungen und subjektive Wahrnehmung miteinander verwebt. In uns wecken seine Gemälde die Freude an der Begegnung mit dem Fremden, dem Alten und dem Unerklärlichen. Wie immer beschränkt sich meine Auswahl auf das Hundemotiv - Menschen, Hühner, Hasen, Frösche, Tiger, Pferde bleiben außen vor.

 

Tossed dog, 2022 © Seth Becker

Tightrope Walker, 2022 © Seth Becker

 

Seth Becker malt Gemälde von Hunden und Kojoten, die sich in schwierigen Situationen befinden, in denen sie gegen die Natur (Schwerkraft) antreten und Heldentum beweisen. Wenn Becker einen Hund malt, der auf einem Drahtseil klettert, wirkt das ein wenig seltsam. Wieso erscheint es uns dennoch nicht völlig unmöglich? Er hat zwei Drahtseile zur Verfügung und tastet sich sicher vor, balanciert sein Gleichgewicht aus. Hunde sind geschickt, das wissen wir. Vielleicht wartet ein Leckerli am Ende des Hochseilaktes. Aufgrund der einfachen Integrität des Bildes (ruhige, "ehrliche" Umgebung) und des Hundes (dem Mut, etwas zu tun, auch wenn es schwerfällt) setzen wir unseren Unglauben außer Kraft.

Der kleine Held unten klettert wohl auch gegen seine Natur an. Vielleicht hat er ein Eichkätzchen auf den Telefonmasten huschen gesehen - und plötzlich wird er sich der Höhe und seines Mutes bewusst!

 

A Dog Climbing A Telephone Pole Over The Hudson, 2023 © Seth Becker

A dog listening to a canary sing , 2022 © Seth Becker

 

Auch geheimnisvollen Elemente der Sprache und des Klangs tanzen in Beckers Gemälden umher. Wie sie an den verwortakelten (für Nicht-Wiener: krakeligen, aus der Form geratenen) Noten erkennen können, singt der Kanarienvogel aus voller Brust und jault der Hund aus voller Kehle - Baying The Blues!

 

Baying The Blues, 2023 © Seth Becker

A dog reading poems at a picnic table, 2023  © Seth Becker

 

In ihrer Bereitschaft, der Phantasie freien Lauf zu lassen, sind Beckers Werke ein leises Plädoyer für das Wunder und das Staunen. Hunde fliegen nicht nur wie Superhundehelden durch die Lüfte, sie lesen auch Bücher, ja Gedichte! Auf einem Picknicktisch! (Seth Becker arbeitet tagsüber als Bibliothekar. In den Abendstunden und bis in die Nacht hinein malt er in einem Atelier, das er auf dem Dachboden seines Hauses hat).

 

A blind dog hears a wasp nest, 2022 © Seth Becker

Coyote stalking a turkey, 2022 © Seth Becker

 

Becker sammelt alte Bilder, Fotos und Postkarten aus der Zeit vor 1940, vor allem von so genannten "Real Photo Postcards", die Schnappschüsse auf Postkartenpapier reproduzieren. Dabei ist er auf der Suche nach dem seltsamen Bild, das in seine Malerei einfließen und die Basis für seine Komposition bilden kann.

Oft arbeitet er auf älteren Gemälden, verwendet farbige Untergründe und setzt sein Ausgangsmaterial in einer rätselhaften, vielschichtigen Weise zusammen. Vergangenheit und Gegenwart, Fakten und Fiktion gehen derart eine Verbindung ein. Jedes dieser kleinen gegenständlichen Ölgemälde besticht durch Sensibilität, Eleganz und formale Sicherheit.

Einige Gemälde sind dick mit Impasto, andere mit einem Spachtel gemalt, und wieder andere weisen eine Textur auf, die von der Verwendung eines lockeren Pinselstrichs, einer intensiven Pinselführung herrührt. Man spürt in seinem Werk die unendlichen Möglichkeiten, die dem Schwung eines Pinsels entspringen und die Vielfalt seines (neo)expressionistischen Darstellungspotenzials.

Abstrahieren sie Kojoten und Truthahn - und sie sehen ein informelles Bild, ein Bild des abstrakten Expressionismus (noch deutlicher beim Hintergrund der "Two Black Dogs" weiter unten).

Unten sind wir eher beim späten Monet in dessen japanischen Garten! Niemals verlässt Seth Becker das figurative Paradigma zugunsten einer gänzlichen Abstraktion.

 

A Dog on the Frozen Bank of Lake Erie, 2023 © Seth Becker

Sleeping dog with blood trail, 2022 © Seth Becker

 

Beckers Gemälde sind hochgradig durchdachte Farb- und Farbtonkompositionen. Schauen Sie nur beim schlafenden Hund wie der Schnee zart rosa, violett und rotbraun schimmert. Oder die monochrome aufgetragene Farbe beim Hund im seichten Wasser, hier scheint der Künstler das Impasto sogar mit einer Spachtel oder einem Messer erzeugt zu haben.

 

Dog wading in shallow water, 2022 © Seth Becker

Hunter In The Fog, 2022 © Seth Becker

 

Kein Nebel versteckt die Schmach des Hundes, er hat die Ente nicht gefunden! Sieht er nicht aus, als ließe er schuldbewusst den Kopf und Ohren hängen? Gebückt, gedrückt, von Melancholie durchdrungen?

 

Hound with parting clouds, 2022 © Seth Becker

 

Die Wolken verziehen sich, der Schrecken bleibt!

 

Harlequin, 2022 © Seth Becker

Two black dogs (Zeke and Molly), 2021 © Seth Becker

 

Seth Beckers kleine Gemälde basieren nicht nur auf Fotos und Reproduktionen, sondern auch auf direkter Beobachtung seiner Wohnumgebung (Wappinger's Falls, einer Stadt im Bundesstaat New York) und Autobiografischem (Spaziergänge mit seinem Hund).

Noch vor einigen Jahren war sein angeleinter Hund Toby ein wiederkehrendes Motiv des Künstlers. Obwohl sich seine Malerei im Laufe der Jahre verändert hat - er wurde literarischer, erzählerischer, sanfter - blieb sein Bewusstsein für die Materialität der Farbe und ihre unterschiedlichen Reaktionen auf den Bildträger konstant. Besonders bei diesen "alten" Bildern seines Hundes sind großflächige, aufgeraute Untermalungen zu sehen.

 

Two Dogs walking, 2019 © Seth Becker

Lavender shadows, 2021 © Seth Becker

Toby barking at his shadow, 2020 © Seth Becker

Walking the dog in the suburbs, 2021 © Seth Becker

 

Man kann immer wieder Verbindungen zwischen seinen Werken bezüglich Stil, kunstgeschichtlicher Inspiration und Thema finden, Seth Becker möchte sie vor allem als autonome Bilder verstanden wissen:

 

“I love the idea of people seeing my paintings in a book, I want people to see each work one at a time and to be in the world that exists in each one.” (zit. n. artnet)

 

Und schließt man das Buch, bilden die vielen Welten doch wieder einen Becker'schen Kosmos!

 

Portrait of Seth Becker. Courtesy the artist and Venus Over Manhattan, New York

 

Seth Becker (*1987 in Queens/New York/USA) lebt und arbeitet in Wappingers Falls, NY. Er erwarb seinen BA am Marymount Manhattan College, seinen MFA an der New York Studio School of Drawing, Painting and Sculpture und seinen MLS am Queens College, CUNY, Flushing, NY.

Sollten Sie sich vor dem 9. März 2024 zufällig in New York aufhalten, können Sie Seth Beckers Einzelausstellung "A Boy‘s Head" in der Galerie Venus Over Manhattan besuchen. Ich jedenfalls, würde mir das nicht entgehen lassen!

Quellen: Instagram, Two Coats Of Paint, Artnet, Venus Over Manhattan, Pamela Salesbury Gallery

alle Bilder © Seth Becker

 

Ausstellung, Malerei
4. März 2024 - 10:24

Bevor ich einen Blogtext schreibe, versuche ich zumeist die Bilder zu ordnen. Doch obwohl in Zohar Fraimans Serie "Die Bösen dürfen nicht weinen" überall ein oder mehrere Wölfe oder Mischwesen von Wolf und Frau vorkommen und die Bilder sehr narrativen Charakter besitzen, erzählen sie keine chronologische Geschichte, folgen keiner logischen oder zwingenden Anordnung. Die Gemälde kreisen lediglich um Erwachsenwerden, Besessenheit und Sexualität.

Die Künstlerin kombiniert Wölfe, Mädchen, Bräute, in verschiedenen Kulissen, kargen und trostlosen Landschaften und Zusammenhängen. Sie sind Elemente einer Geschichte, die Kontinuität - aber nicht Linearität - erzeugen. Charaktere erscheinen oder verschwinden, je nachdem, welche Rolle sie in der nicht erzählten Geschichte spielen, eine Figur kann sich verändern, verwandeln, mutieren oder sich an eine neue Umgebung anpassen. Jedes Bild ist Teil einer größeren Serie, die assoziativ entsteht, die Erzählung selbst bleibt obskur und fragmentarisch.

Meistens treten die Wölfe als Mischwesen auf: Als junge Wolfsschulmädchen in Uniform, die noch ganz flauschiges Wolfsfell besitzen ("Virgins", 2016), als erwachsene Wolfsfrauen mit gut sichtbaren Reißzähnen ("Virgins II", 2017) oder als Gruppe von Wolfsfrauen um eine Wolfsbraut. Das Brautbild trägt den Titel: "Smells Like Kathleen Spirit", 2017. Handelt es sich dabei nur um eine Verballhornung von Nirvanas stilbildenden Song "Smells Like Teen Spirit"? Oder verweist Kathleen (also Katherina) noch auf etwas anderes? Ich habe bei Rembrandt eine heilige Katherina ("die kleine jüdische Braut") gefunden, vielleicht war sie Namenspatin.

Die junge Braut ist eine willensstarke Wolfshybridin, die die Kontrolle über die Welt übernimmt, zumindest die Kontrolle über die Männerwelt. Könnte das Skelett ein getöteter Wolfshybrid sein? Zohar Fraiman zeigt uns ein Spiel von Dominanz und Unterwerfung, bei dem die Figuren von einem Bild zum nächsten ihre sozialen und sexuellen Rollen wechseln. Es ist dieser ständige Rollenwechsel, der jede symbolische Interpretation in Zohar Fraimans Werk verhindert.

 

Virgins, 2016 © Zohar Fraiman

Virgins II, 2017 © Zohar Fraiman

Smells Like Kathleen Spirit, 2017 © Zohar Fraiman

Rembrandt, Die heilige Katharina (die kleine jüdische Braut), o.J.© Herzog An

Maria Johanna, 2017 © Zohar Faiman

 

Etwa 2013 begann Zohar Fraiman mit einer Serie von Gemälden, die unter weißem Tuch verborgene Figuren zeigen. Sie beziehen sich auf einen rituellen Gegenstand im Judentum, den Tallit, einen Gebetsschal, den die Männer tragen.

 

I want you to want me, 2017 © Zohar Faiman

 

Der Wolf steht In den Gemälden nicht für sich, sondern etwas anderes, z.B. symbolisiert er verbotene Sehnsüchte und unerfüllte Leidenschaften oder steht stellvertretend für die Legendengestalt Dibbuk des jüdischen Volksglaubens. Ein Dibbuk ist ein bösartiger Geist, die ruhelose Seele eines Verstorbenen. Er/Sie kann von einem Menschen Besitz ergreifen, durch ihn sprechen, handeln oder ihn eine andere krankhafte Persönlichkeit annehmen lassen.

 

Kissing at the Golden Gate, 2016 © Zohar Faiman

Mr. Magic, 2016 © Zohar Faiman

Dimmed Bananas Only Cost 13€ © Zohar Faiman

 

Ihre filigran und zart gemalten Ölgemälde erzählen sehr konkrete und teils irritierende Geschichten, die die Themen Besessenheit und Tabu verhandeln. Der filigrane Malstil steht im Gegensatz zu den irritierenden Themen, wobei die klassische Ästhetik ihrer Bilder das Betrachten der expliziten Szenen erleichtert. Die Figuren sind in kargen Landschaften inszeniert, doch Figur und Landschaft finden nicht zueinander, letztere ist nur Kulisse für die rätselhafte Erzählung.

Zohar Fraiman malt nicht nur auf Leinwand, sondern auch auf selbstgezimmerten Holzkästen/Altären. Damit erweitert sie die Rezeptionsmöglichkeiten um einen partizipativen Moment. Der Betrachtende muss aktiv werden, um das Verborgene freizulegen.

So verbirgt sich beispielsweise in dem Gemälde "Aber die Dunkelheit hält alles an sich" (2016) hinter einer sternenklaren Nacht ein Wolf, der eine Banane isst, während auf der Außenseite von "Tree of Life" (2017) ein Wolf in Richtung eines Baumes läuft. Die Innenseite zeigt uns, dass er eine Banane vom Baum gepflückt hat, mit der er zu einer Frau läuft, die sich selbst befriedigt.

Hier bemerkt man nichts mehr von der geheimnisvollen Welt der Teufel, Bräute und verschleierten Figuren. Nichts ist mehr verborgen. Die Frau hat ihr Leben und ihr Vergnügen selbst in die Hand genommen. Die Entfaltung und Selbstbestimmtheit sind geglückt.

Aber die Dunkelheit hält alles an sich, 2016 © Zohar Faiman

Tree of Life, 2017 © Zohar Faiman

Things Are About To Get Splendid, 2015 © Zohar Faiman Sweetest Taboo, 2017 © Zohar Faiman

 

Von verträumt und subtil bis hin zu sinister und obskur und provokant reichen die Welten, die Zohar Fraiman kreiert und die zwischen Traum, Wahn und Realität changieren. Dass sie auch in der Welt des Humors zuhause ist, zeigt "Rich Plate", das sie bei der Ausstellung "Vanitas Fair" gezeigt hat.

 

Rich Plate, 2017 © Zohar Faiman

 

Während sich Zohar Fraiman in den gezeigten Werken auf weibliche Aspekte von religiösen und sozialen Zeremonien konzentriert und ambivalente künstlerischen Positionen zu Religion, Tradition und Tabu verhandelt, untersucht sie in ihrem gegenwärtiges Werk in ihren collageartigen Gemälden den Einfluss der Digitalisierung auf gängige Geschlechterstereotypen.

Zohar Fraiman (*1987 in Jerusalem/Israel) wuchs in einer religiösen Familie in der Gemeinde Hachmonaiim auf. Sie begann ihr Studium der Malerei 2003 an der School of the Museum of Fine Arts in Boston, Massachusetts, USA. Von 2005 bis 2009 besuchte sie die Meisterklasse der privaten Jerusalem Studio School in Israel. Ab 2011 studierte sie an der Universität der Künste Berlin, wo sie von 2013 bis 2015 als Meisterschülerin bei Burkhard Held ihr Studium abschloss.  Zohar Fraiman lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland. Sie stellt regelmäßig in Gruppen- und Einzelausstellungen international aus.

 

We Can See Your Pocket Knife, 2016 © Zohar Faiman

 

Quellen: Galerie Russi Klenner Berlin, Galerie Priska Pasquer Köln, Lachenmann Art

alle Bilder © Zohar Fraiman

 

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