Howard, Rachel

28. September 2012 - 8:10

Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008
Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008, Foto © ingmark01

 

Immer wieder bin ich bei der 1969 geborenen britischen Künstlerin auf den Begriff household paint gestoßen. Mangelnde Englischkenntnisse und unbrauchbare Übersetzungsprogramme sind mit Grund dafür, dass ich nicht weiß, womit die Künstlerin malt. Am ehesten dürfte es sich um eine Art Lack handeln, wobei sich Farbpigmente und Lack in der Dose trennen lassen und separat auf das Bild aufgebracht werden. Vielleicht können Sie mit dem englischen Text mehr anfangen:

Howard began using household paint in 1995 and found the medium’s fluidity so beautiful that she set herself the goal to control it. The paint is allowed to separate inside its can so that pigment and varnish can be used in isolation. The pigment is applied to the edge of the canvas, then diluted and manoeuvred through the addition of the varnish. Gravity’s pull then draws the paint down the canvas, creating abstract skeins of colour, vertical striations of gloss. (Text der BlainSouthern Galerie).

Howards Bilder besitzen hoch glänzende Oberflächen, die durch sorgfältig gegossene Farbschichten entstehen. Die Farbe fließt in vertikalen Strömen die Leinwand hinunter, manchmal versickern die Rinnsale vor dem Leinwandende. Die Bilder wirken durch diese außergewöhliche Materialität. Sie entsteht im Zusammenspiel von Präzision und Zufall sowie der Schwerkraft. Einen ersten Eindruck vermitteln eine Ausstellungsansicht und ein Suicide Painting:

 

Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008
Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008

Rachel Howard, Suicide Painting, 2007
Rachel Howard, Suicide Painting, 2007

 

Sin Paintings, Suicide Paintings, Via Dolorosa (über den Leidensweg Christi) heißen Rachel Howards Bildserien, Selbstmord, Religion, Leiden, die Fähigkeit des Menschen zur Grausamkeit sind ihre Themen.

Doch wie kommt der Hund ins Spiel, der ein immer wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk ist? Er ist ein fragiler, gebrechlicher Hund, fraglos steht er nicht in der Traditionslinie des treuen Gefährten und wachsamen Beschützers, er erzählt vielmehr von Vernachlässigung und Missbrauch. Im Kontext ihres Werkes wird der Hund zum Opfer.

 

Rachel Howard, Black Dog, 2007
Rachel Howard, Black Dog, 2007

 

Der Hund ist aber auch Metapher. Der Begriff Black Dog steht gemeinhin für Melancholie und Depression. Churchill bezeichnete z.B. seine Krankheit als Black Dog.

 

Rachel Howard, Dog looking back, 2007
Rachel Howard, Dog looking back, 2007

Rachel Howard, Warrior Dog
Rachel Howard, Warrior Dog

Rachel Howard, Dog and shadow, 2011
Rachel Howard, Dod and Shadow, 2011

Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011
Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011

Rachel Howard
Rachel Howard, Deckchair, Deckchair-Projekt

 

Folgende Fotos habe ich auf dem umfassenden FlickR-Fotostream von isinner gefunden. Wenn Sie mehr Einblick in Rachel Howards bildnerisches Werk gewinnen wollen, sehen Sie seine Aufnahmen an.

 

Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner
Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Fly poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, fly poster, Foto © isinner

 

Rachel Howard schloss ihr Studium am Goldsmiths College ab, dann war sie Assistentin von Damian Hirst. Seit 1992 stellt sie in Gruppen- und Einzelausstellungen sowohl in Großbritannien als auch international aus. Sie lebt und arbeitet in London.

Rachel Howards Website
 

Grafik, Malerei, Zeichnung