Der Mann auf dem Pferd ist Martin Grübl und er hält seinen Hund Marge im Arm. Auch ohne Windmühle im Hintergrund muss ich bei diesem Bild an Don Quichote denken. Außerdem finde ich, dass sich die beiden unglaublich ähnlich sehen: Bart und buschiges Ohrenfell! Fragender (Herr Grübl) und skeptischer (Marge) Blick: Wie wird es wohl am 2. August 2012 im Kunstraum Haaaauch werden?
Manfred Grübl und seine tierische Partnerin Marge haben gemeinsam schon so manches Kunstprojekt durchgeführt, z.B. 2011 eine Performance beim Performance-Festival performIC im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Und zwar eine rudimentäre Aussprache / Marge and Grübl, a heart to heart talk / performIC 2011: Trial & Error
Der Text dazu von Manfred Grübls Homepage:
Manfred Grübl and his dog Marge have a heart to heart talk. It remains to be seen at the performance whether they succeed in sorting out all the differences in the current state of their relationship. A repeat performance may be unavoidable. In 2011, the motto of the international Performance Festival performIC will be Trial & Error. Trial and error is an approach to problem-solving whereby permissible possibilities are tried out one after another until the desired solution is found. Improvisation or trying things out without any calculated prospect of success are not only parameters of some artistic practice; they also characterise a method that is currently being applied more and more in politics and the financial sector in order to master our financial and social crises. performIC 2011 Trial & Error examines the basic mood in present day society, which is being generated by such political and financial economic experiments and mistakes.
Manfred Grübl und sein Hund Marge halten eine rudimentäre Aussprache. Ob es ihnen gelingt, dabei alle Unstimmigkeiten über die aktuellen Verhältnisse auszuräumen, das wird sich anlässlich der Performance herausstellen. Eine Wiederaufnahme könnte unumgänglich sein. Das internationale Performance-Festival performIC findet 2011 unter dem Motto Trial & Error statt. Trial and error ist eine Methode der Aufgabenlösung, bei der so lange zulässige Möglichkeiten probiert werden, bis die gewünschte Lösung gefunden wird. Improvisation oder das Ausprobieren ohne vorprogrammierter Erfolgsaussicht sind nicht nur Parameter einer künstlerischen Praxis, sondern zugleich Charakteristika einer Vorgehensweise, die gegenwärtig zur Überwindung der finanziellen und gesellschaftlichen Krise verstärkt auch in der Politik und im Finanz- sektor angewandt werden. performIC 2011 Trial & Error thematisiert die durch die politischen und finanzwirtschaftlichen Versuche und Irrtümer generierte gesellschaftliche Grundstimmung der Gegenwart.
Das Video dazu sehen Sie ebenfalls auf Manfred Grübls Homepage (ganz hinunter scrollen).
2010 entstand die gemeinsame Installation margenal mit Christian Schwarzwald in der Biblioteca Vasconcelos, Mexico City. Von Martin Grübl stammt die Soundarbeit.
Margenal, Teil der Installation, Foto © Christian Schwarzwald
Auf Manfred Grübls Homepage auch die Tonaufnahme auf Vinyl.
2010 fand auch die Probeaufnahme statt:
Manfred Grübl und Marge, aus dem Video Probeaufnahme, 2010
Probeaufnahme / Manfred Gruebl from manfred gruebl on Vimeo.
Der österreichische Künstler Manfred Grübl (geb.1967) studierte in Wien Architektur und Bildhauerei und ist seit 1993 international tätig. Wie Sie natürlich bemerkt haben, vertritt er einen weit gefassten Kunstbegriff. Seine vielseitige Arbeit umfasst Installationen und Performances, oft wird der Betrachter involviert. Dazu der Wikipedia-Eintrag zu Manfred Grübl:
Die von Grübl initiierte Rolle der Akteure als performende Besucher und ihr Verhältnis zum Publikum der personellen Installation Saatchi Gallery, Lincoln Center, Neue Nationalgalerie 1999, lassen sich in eine Traditionslinie stellen, die unter John Cages Anleitung in den frühen 1950er Jahre am Black Mountain College aufgeführt wurden. Grübl aktualisiert und radikalisiert diese historische Position, indem er seine Akteure quasi inkognito einsetzt und die Gewissheit des Publikums, einem Stück beizuwohnen, überhaupt offen lässt. Damit löst er eine grundliegende Voraussetzung institutionskritischer Kunst ein. Erst die konsequente Missachtung kunstbetrieblicher Teilnahmebedingungen vermag die allseits geltenden Inkonsequenzen kunstbetrieblicher Kompromisse und Widersprüche zum Vorschein zu bringen.
Aufschlussreich dazu auch dieser Text auf der Homepage der Galerie Lukas Feichtner.
Ich bin keine Gegnerin der Theorie, aber gerade die Aktionen mit Marge erfreuen auch ohne Hintergrundwissen.
Zwischen 1996 und 2008 haben übrigens Lucy und Fritz zahlreiche - ich nenne sie mal soul to soul - talks aufgeführt. Natürlich unangemeldet und undokumentiert. Ich möchte allerdings fast behaupten, dass Lucy (ein Viertel Husky! - Entschuldige Marge) Ihren Part noch besser performed hat.
Fotos © Manfred Grübl