Der Schweizer Bildhauer Severin Müller interessiert sich für die dreidimensionale Umsetzung von zweidimensionalen Fotografien oder Malereien, die Ausgangspunkt für seine Interpretationen sind. Im Zentrum seiner künstlerische Tätigkeit steht die Holzskulptur: Alltagsgegenstände, Figuren in ihrem täglichen Umfeld, aber auch Werke der Kunstgeschichte werden aus dem Holz geholt. Bei der Umsetzung von Velasquez "Las Meninas" als Mobile baumelt der Hund von der Decke. (Das Mobile ist aus nachvollziehbaren Gründen allerding nicht aus Holz, sondern aus Papier.)
Doch meist arbeitet Severin Müller mit der Kettensäge und der Schleifscheibe, manche Motive werden mit der Axt aus Holzplatten gehauen.
Immer wieder "befreit" er auch Tiere aus ihren Holzstämmen, ab 2012 vor allem Hunde; müde Hunde, die sich räkeln, zusammenrollen und auf dem Rücken liegend entspannen.
Den groben Holzhunden wohnt ein spielerisches Moment inne, das sich z.B. in der Bemalung der Hunde offenbart. Gleichzeitig zeigt dieser humorvolle Umgang des Künstlers mit seinen Werken, die Lust an seiner eigenen Kunst.
Der Hund ist ein Hund und keine Metapher, könnte Severin Müller sagen - derart hat er sich sinngemäß über seine Katzenskulpturen geäußert - und er soll in seiner unmittelbaren Sinnlichkeit und heiteren Unbeschwertheit verstanden und gemocht werden.
Unten noch ein Foto mit dem Künstler, hier sieht man sehr gut, dass die Skulpturen etwas größer sind als ihre lebenden Vorbilder.
Severin Müller (*1964 in Glarus/Ch) hat an den Kunsthochschulen in Zürich, Budapest und Berlin studiert und arbeitet als freischaffender Bildhauer in Zürich. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhauer im Gaswerkareal in Schlieren.
Fotos © Severin Müller