November 2012

29. November 2012 - 8:37

Vor einer Woche hat Moira von Dog Art Today die wunderbare Arbeit "Travelers" von Tatsuro Kiuchi vorgestellt, die meine sentimentale Seite angesprochen hat. Von Moira angeregt, möchte ich Ihnen "A Dog's Grace" zeigen. In sehnsuchtsvoller Manier blickt der Terrier zum Fenster hin. Welchen Gedanken er wohl nachhängt, wohin ihn seine Träume führen?

 

A Dog's Grace © Tatsuro Kiuchi
A Dog's Grace © Tatsuro Kiuchi

 

Die Arbeit ist von Edward Hopper inspiriert, Kiuchi hat sie für New York Times Townies angefertigt. Vielleicht war es ja eines der unteren Bilder von Hopper, die ihm besonders gefallen haben.

 

Sun In An Empty Room © Edward Hopper

Rooms by The Sea © Edward Hopper

 

Tatsuro Kiuchi wurde in Tokio geboren und studierte dort an der International Christian University Biologie. Er übersiedelte nach Amerika, besuchte das Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien und begann seine künstlerische Laufbahn. Er illustriert sowohl in Japan als auch in den USA Kinderbücher. Bald wird er mit Buchcovern und anderen Illustratonen sehr bekannt und beliebt, sodass er Aufträge von großen Unternehmen wie Royal Mail, Starbucks, Toyota und anderen bekommt.

Tatsuro Kiuchi schreibt auch einen Blog, auf dem Sie seine Arbeit verfolgen können. Es tauchen immer wieder Hunde auf. Eine schöne Auswahl seiner Hundearbeiten finden sie auch auf Animalarium. Einen Einblick in sein Studio sowie ein kurzes Interview gewinnen Sie auf dem Blog From The Desk Of.

Die Arbeit unten muss ich einfach noch zeigen: Kann man mehr mit weniger ausdrücken? Großartige Kunst! How could you?

 

How could you? © Tatsuro Kiuchi

 

Tatsuro Kiuchis Homepage

 

Grafik
26. November 2012 - 15:00

Die britische Fotografin Lorna Evans war schon als Kind von Tieren fasziniert, insbesondere von den Haustieren, mit denen sie lebte. Sie erschienen ihr fremd und gleichzeitig vertraut. Als Erwachsene verarbeitet sie in mehreren Fotoserien das Verhältnis des Menschen zum Tier. Ich zeige aus jeder Serie nur exemplarisch ein paar Arbeiten. Vollständig und mit Beschreibung durch die Künstlerin zu sehen sind sie auf Lorna Evans Photography.

In der Serie "Tulip" begleitet sie ein Jahr lang fotografisch einen alkoholkranken Obdachlosen. Manche Fotos zeigen ihn mit Hund.

 

Tulip © Lorna Evans

Tulip © Lorna Evans

Tulip © Lorna Evans

 

In der Serie "Of The Night" zeigt sie geheimnisvolle und nächtliche Begegnungen mit Tieren und weist gleichzeitig auf die Entfremdung zwischen Mensch und Tier hin.

 

 

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

 

Die Serie "First Love" stellt das Kind-Tier-Verhältnis in den Mittelpunkt. Kinder suchen oft die Nähe von Tieren, begründet sei dies in deren Ähnlichkeit: Evans sieht die Unschuld der Kinder in der Reinheit der Tiere gespiegelt. Das gemeinsame Leben und Erleben fördere Verantwortung und Respekt und sei Ausdruck einer beidseitigen Selbstlosigkeit.

 

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

 

Die Serie "Vestige" erkundet die Beziehung des Menschen zum Tod (des Tieres). Sie zeigt, wie schwer es fällt loszulassen und wie schwierig es ist, die Abwesenheit des geliebten Tieres zu verkraften. Jede Spur des vergangenen Lebens erleichtert es uns, mit dem Schmerz umzugehen. Deshalb kann die Urne mit der Asche des Tieres Trost spenden.

 

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

 

A vast array of urns and caskets have been devised so that families are able to keep this physical vestige of their pets. The style of these urns and caskets and the environment that they’re kept in inform us of the nature of the families and their relationship with their departed pets, as well as the rawness of their grief. It’s almost a portrait of the owner, schreibt Lorna Evans zu ihrer Vestige-Serie.

Und so sieht es bei mir aus. Auch ich bewahre die Asche meiner geliebten Hunde - Lucy und Rocco - auf.

 

Lucy und Rocco in ihren Urnen © Petra Hartl

 

Als "Urnen" verwende ich zwei Tongefäße, die der burgenländische Künstler Heinz Lackinger eigentlich als Teedosen hergestellt hat. Er fertigt auch Schalen unterschiedlicher Größen und Mosaike an.

alle Fotos © Lorna Evans

 

Fotografie
21. November 2012 - 9:05

Tiere durchziehen das Werk der jungen süddeutschen Malerin Hannelore Kroll. Pfaue, Fische, Ziegen, Brauereipferde, Kätzchen - und natürlich Hunde. Dabei sind diese Hunde niemals Selbstzweck, sondern vielmehr Anlass mit der Malerei zu experimentieren, sie zu hinterfragen, die Grenzen der gegenständlichen Malerei auszuloten - wie bei der Windhundserie.

Der Bewegung und Dynamik der Windhunde folgt der Schwung und die Schnelligkeit des Pinsels. Als hätte sie nur die Zeit eines Hunderennens, um ihr Bild fertigzustellen. Sehr expressiv sind Tiere und Umraum gestaltet, die Hunde werfen intensive körperhafte Schatten.

 

Windhundserie 1 © Hannelore Kroll

Windhundserie 2 © Hannelore Kroll

Windhundserie 3 © Hannelore Kroll

Windhundserie 4 © Hannelore Kroll

 

Hannelore Kroll beschäftigt sich auch mit der Wirkung der Bildausschnitte. Angeschnitten sind die "Akademiegeister" genannten Dalmatiner, "von oben" ein bunter Hund oder untersichtig der Chihuahua ("Open Space").

 

Akademiegeister 1, 2009 © Hannelore Kroll

Akademiegeister 2, 2009 © Hannelore Kroll

 

Hannelorie Kroll beherrscht beides: Intensive Farbigkeit wie bei den Hintergründen zur Serie "Bunte Hunde" sowie sehr sensible, eher monochrome Farbverwendung wie beim "Romantic Dog". Sie beherrscht den impulsiven Strich wie die fein modulierte Fläche.

 

Bunter Hund 1, 2011 © Hannelore Kroll

Bunter Hund 2, 2011 © Hannelore Kroll

Bunter Hund 3, 2011 © Hannelore Kroll

von oben © Hannelore Kroll

 

Ein kleines Bild der Chihuahua-Serie heißt "Du bist Deutschland", es entstand 2008 zur Fußball-WM. Mit diesem Slogan wurde für das Ereignis geworben. Und natürlich steht das "du" auch für Deutschlands Hunde.

 

GS © Hannelore Kroll

Octopus's Garden © Hannelore Kroll

Open Space, 2010 © Hannelore Kroll

Portrait, 2008 © Hannelore Kroll

Kobold, 2010 © Hannelore Kroll

Du bist Deutschland, 2008 © Hannelore Kroll
Du bist Deutschland, 2008 © Hannelore Kroll

Windhund © Hannelore Kroll

Multiple Toys © Hannelore Kroll

 

Bewegung bestimmt auch das Bid des "Barking Dog" - das Auto fährt vorüber, nur zwei Pfoten berühren das Pflaster. Beim "Romantic Dog" sieht man die Wolken förmlich vorbeiziehen.

 

Barking Dog © Hannelore Kroll

Romantic Dog © Hannelore Kroll

Speedy's Back, 2008 © Hannelore Kroll

Einzelkämpfer mit Einzelkämpferausrüstung, 2011 © Hannelore Kroll

Wastl im Wald (Lack auf Glas) © Hannelore Kroll

 

Der Dackl - "Wastl im Wald" - ist mit Lack auf Glas gemalt. Den "Hasen" habe ich für meine Hasen- und Kaninchenfreunde in den Beitrag geschummelt.

 

Hase, 2011 © Hannelore Kroll

 

Hannelore Kroll (geb.1980 in Starnberg/Deutschland) studiert an der Akademie der bildenden Künste in München freie Malerei. Sie stellt national und international aus. Mehr Arbeiten sehen Sie auf tetartet.de und auf flachware.de.

alle Bilder © Hannelore Kroll

 

Malerei
19. November 2012 - 8:52

Vor einigen Tagen ging in Mailand die Ausstellung "Vecchi Cani" - alte Hunde - der italienischen Grafikerin Giovanna Durì zu Ende. Sie hatte ihre Zeichnungen alter Hunde, die sie bei Bekannten, in Parks, in den Straßen kennen gelernt hatte, präsentiert.

Ich freue mich immer, wenn ich auf jemanden treffe, der meine Liebe zu alten Hunden teilt. Ich mag die ungestüme, draufgängerische, lebensfrohe Art junger Hunde sehr. Meine Nachbarn haben so ein junges, weibliches, italienisches, Exemplar, das seine Freude spontan und unverhohlen zeigt, das stürmisch, aber trotzdem sensibel ist und das sich immer auf meiner Fußmatte vor der Wohnung gewälzt hat, um Rocco seinen Duft zu hinterlassen. Doch nichts geht über die Weisheit alter Hunde, die das Leben und die Welt aus der erhöhten Position ihres/unseres Bettes betrachten.

Auch die - vielleicht im doppelten Sinne - gezeichneten Hunde blicken aus weisen und schwermütigen Augen, auf sie fällt Giovanna Duris zärtlicher Blick.

 

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

 

Sie müssen nicht enttäuscht sein, wenn sie Giovanna Durìs Ausstellung nicht gesehen haben - Mailand war ohnehin zu weit weg. Die alten Hunde fanden Eingang in das Buch "Vecchi Cani" - herausgegeben von der Edizioni Nuages. ISBN-13: 978-88-9656-3373

 

vecchi cani  © Giovanna Durì

 

alle Bilder © Giovanna Durì

Die Anregung zu dem Beitrag kam von Laura Ottinas Blog Animalarium. Danke! Noch mehr Zeichnungen könen sie auf der Facebook-Seite der Vecchi Cani sehen.

 

Ausstellung, Buch, Zeichnung
16. November 2012 - 8:03

'Modellsitzen statt Fuchsjagd' könnte das Motto für diesen Drahthaarterrier sein, der sein Herrchen zur Arbeit auf dem Gehsteig begleitet. Hunde waren in den 1920 und -30er Jahren oftmals Begleiter von Straßenkünstlern, die dadurch neben der besten Gesellschaft, die man sich wünschen kann, auch mehr Aussicht auf "change", also erbetteltes Kleingeld hatten.

 

AF Harris und Hund © Fox Photoes/Getty Images
 

Der "Pflastermaler" Albert Harris fertigt eine Kohlezeichnung von seinem Hund an. Das Foto entstand am 2. Juli 1931 vor der Londoner National Gallery am Trafalgar Square. Harris war als Hundemaler stadtbekannt. Er hatte sich auf Foxterrier spezialisiert und sein Hund musste oftmals Modellsitzen. Eine schwierige Aufgabe für einen intelligenten, unternehmungs- und abenteuerlustigen Hund, der immer auf der Suche nach Ablenkung ist. Mit einem Spaniel hätte es Harris sicher einfacher gehabt, aber wahrscheinlich konnte er die Terrier nahezu auswendig zeichnen.

 

AF Harris und sein Hund © George Lewis

 

Dieses Foto entstand am 8. Juli 1930 - der Zeitungsverkäüfer im Hintergrund liefert diesen Hinweis - Arthur Conan Doyle war am 7. Juli verstorben. Fotograf war George Lewis, der auch ein Pionier der Stereoskopie war. Ihm ist es zu verdanken, dass Albert Harris der erste Straßenkünstler weltweit wurde, der in einem Stereogramm verewigt wurde. Unten sehen sie nebeneinander die zwei Bilder, die Ausgangspunkt für das "Raumbild" waren. Die Stereoskopie ist die Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Umgangssprachlich wird Stereoskopie fälschlich als "3D" bezeichnet, obwohl es sich nur um zweidimensionale Abbildungen handelt, die einen räumlichen Eindruck vermitteln. Die ersten Stereogramme wurden übrigens schon 1841 hergestellt.

 

© George Lewis

Straßenkünstler in 3D, 1930

Straßenkünstler in 3D, 1930

 

Der Londoner Straßenmaler Albert Harris und sein Hund: Um den Effekt zu sehen, brauchen Sie eine Rot-Cyan-Anaglyphenbrille.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Philip Battle bedanken, in dessen Blog "All My Own Work! - A history of pavement art" ich auf Albert Harris und die Hunde der Straßenkünstler gestoßen bin. Dieser Blogbeitrag folgt seinen Ausführungen, es handelt sich um Spezialwissen, dem ich nichts hinzuzufügen hatte. Die Briten nannten Künstler, die auf dem Gehsteig zeichneten, übrigens "Screevers", ein deutsches Wort dafür existiert nicht. Die deutsche Übersetzung "Pflastermaler" für pavement artist klingt sehr holprig, der Begriff Straßenkünstler ist mir aber zu weit gefasst.

Das untere Foto zeigt Lucy, die mit einer Blechbüchse im Maul für ihren menschlichen Gefährten bettelt, darunter ist Bloomsbury Bob zu sehen. Lesen Sie deren herzerwärmende Geschichten  in Philip Battles Blog nach!

 

Lucy mit Blechdose für Kleingeld, 1936

Bloomsbury Bob, 1938

 

Fotografie, Malerei, Street Art, Zeichnung
14. November 2012 - 9:34

Nur sehr spärliche Informationen finden sich im Netz zu Kurt Hutton, der als Kurt Hübschmann (1893–1960) in Deutschland geboren wurde und 1934 nach England emigrierte. Er war ein Pionier des Fotojournalismus und arbeitete zuerst für Weekly Illustrated und von 1940 bis 1957 für das Wochenmagazin Picture Post. Seine Arbeit fand Eingang in die Hulton Picture Library, die schon damals zur Katalogisierung eine Reihe von Schlüsselwörtern und Klassifikationen verwendete. Sir Edward Hulton war übrigens der Eigentümer der Picture Post. 1958 wurde die Hulton Picture Library von der BBC gekauft, 1996 ging das Hulton Archiv letztendlich an die US-Bildagentur Getty Images.

Obwohl Hunde für Hutton kein vordringliches Motiv waren, zeugen die paar Aufnahmen doch von Humor, zeigen sie die Beziehung von Mensch und Hund. Ein sehenswertes zeitgeschichtliches Dokument allemal!

 

© Kurt Hutton/Getty Images

© Kurt Hutton/Getty Images

© Kurt Hutton/Getty Images

© Kurt Hutton/Getty Images

© Kurt Hutton/Getty Images

© Kurt Hutton/Getty Images

 

Am 6. Juli 1946 kauft die amerikanische Schauspielerin Lizabeth Scott einen Pudel in der Londoner Bond Street.

 

© Kurt Hutton/Getty Images

 

Das obere Foto zeigt den Straßenkünstler David Burton, wie er am 3. Februar 1945 auf einem Gehsteig im Londoner Swiss Cottage arbeitet. Es wurde in der Picture Post erstveröffentlicht. Das Foto stammt natürlich von Kurt Hutton. Einerseits ist ein kleiner Scottish Terrier darauf zu sehen, andererseits leitet es zu meinem nächsten Blogbeitrag über Straßenkünstler und ihre Hunde über.

 

Fotografie
13. November 2012 - 23:56

Obama und Bo

Foto von Guys and Dogs

 

Fotografie
12. November 2012 - 11:00

Toni und Max © Petra Hartl

 

Im Juli war Tonis Bild noch in Arbeit, ich habe damals einen Blogbeitrag - Toni: Work in Progress - verfasst und Ihnen angekündigt, dass Sie vielleicht mehr über ihn erfahren können. Inzwischen ist das Bild fertig und die Auftraggeberin hat es ihrem Mann zum Geburtstag geschenkt. Sie hat mir folgende Zeile zu Toni geschrieben, die ich sinngemäß wiedergebe:

Ich holte Toni, mit dem Namen Pumba, vor 8,5 Jahren aus der Vet Med. Ich gab ihm einen neuen Namen - denn er hatte nun auch ein neues Leben, das mit dem alten nichts mehr zu haben durfte und sollte. Er war zuvor in einem medizinischen Labor, wo er auch geboren worden war, als Versuchshund im Einsatz. Er war verschreckt, kannte keine anderen Hunde, keine Leine, kein Gassigehen, kein Kuscheln, kein Vertrauen, keine Zuneingung, kein normales Hundeleben. Es war nicht einfach am Anfang. Aber wir haben das gut gemeistert - mit viel Geduld und Liebe. Ich bin mit vielen Hunden aufgewachsen - Hunde waren in unserer Familie ein großes Thema, und ich durfte mit 9 Jahren bereits mit meinem eigenen Hund in die Hundeschule gehen. Mein Vater war Hundetrainer, Züchter und Hundeführer bei der Polizei. Jetzt hat Toni ein wunderbares Leben und ist immer um uns und mit uns. Nie alleine. Das braucht er - sonst ist er traurig. Als mein Sohn das Licht der Welt erblickte, hatte ich meine Bedenken. Aber völlig unbegründet. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich angefreundet hat, vor allem damit, dass er uns teilen muss. Jetzt kann sich Toni ein Leben ohne Max auch nicht mehr vorstellen, die beiden lieben sich innig und haben eine großartige Beziehung. Für ein Kind ist es das wundervollste Geschenk mit einem Tier - einem Hund - aufwachsen zu dürfen. Toni ist nun 12 Jahre alt - und wir wünschen uns noch ganz viele schöne geminsame Jahre!

Das untere Bild habe ich gemalt, um mich Toni malerisch anzunähern und ein Gefühl für ihn zu entwickeln. Es hat ebenfalls sehr gut gefallen!

 

Toni © Petra Hartl

 

Die Zeilen von Tonis Frauchen schildern sein Schicksal eindringlich und ergreifend. Leid und Glück liegen hier so nah beieinander, verbunden durch die Entscheidung einen vergessenen, "unsichtbaren" Hund zu sich zu holen, von dem man nicht weiß, wie er sich entwickeln wird. Mit Geduld und Liebe wurde eine innige Beziehung daraus.

Toni hat seinen Lotto Jackpot gezogen, aber hundertausende Tiere - Ratten, Mäuse, Hasen, Hunde, Affen ... - werden in Tierversuchen gequält, ohne jemals die Chance zu bekommen, ein menschliches Herz zu erobern!

Deshalb möchte ich ein mir sehr wichtiges Anliegen anschließen: Am 22. November 2012 wird im Wissenschaftsausschuss des Parlaments vermutlich endgültig über das neue Tierversuchsgesetz entschieden. Es bleibt nur noch eine gute Woche, um darauf Einfluss zu nehmen.

Das Wissenschaftsministerium hat am 28. Juni 2012 einen Entwurf zum neuen Tierversuchsgesetz auf Grundlage der EU-Richtlinie 2010/63 veröffentlicht und zur Begutachtung bis 10. August 2012 ausgeschrieben. Dieser Entwurf, sollte er wirklich unverändert Gesetz werden, ist vom Standpunkt des Tierschutzes aus total katastrophal. Er orientiert sich in allem an den Mindestvorgaben der EU-Richtlinie 2010/63 und wählt an allen Stellen, an denen die Richtlinie den Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum bietet, die für die Tiere schlechteste, d.h. am wenigsten strengste Version. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des Verein gegen Tierfabriken.

Zur Kontrolle von Tierversuchen bräuchte es z.B. eigene Versuchstier-Ombudsschaften. Die Tierschutz-Ombudsschaften nach dem Tierschutzgesetz sind das wichtigste Mittel um das Vollzugsdefizit zu bekämpfen - sie dürfen aber nicht bei Tierversuchen kontrollieren. Daher brauchen wir diese Institution auch für Versuchstiere. Die ÖVP weigert sich, eine Versuchstier-Ombudsschaft zu erlauben, die SPÖ dagegen hält das dankenswerter Weise für unabdingbar. Bitte schreiben Sie daher Emails an die Parteispitzen von SPÖ und ÖVP, um darauf zu drängen, die Versuchstier-Ombudsschaft in den Regierungsentwurf zum Tierversuchsgesetz aufzunehmen bzw. die Kompetenzen der bestehenden Tierschutz-Ombudsschaften auf Versuchstiere zu erweitern (email-Adressen finden Sie hier).

In Martin Balluchs Blog finden sie eine Fülle von Anregungen, was Sie für ein strengeres Tierversuchsgesetz tun können: Leserbriefe und Protestmails schreiben, Petitionen unterzeichnen, an die damit befassten Politiker schreiben, an Demonstrationen teilnehmen usw. Jeder kann für sich die passende Möglichkeit finden, mitzuhelfen das Leid ein bisschen zu mindern. Für die Tiere einzutreten ist nicht nur wichtig, weil sie nicht für sich selbst eintreten können - es ist viel mehr eine Frage der Selbstachtung!

 

Versuchshund aus einem österreichischen Tierversuchslabor
Versuchshund aus einem österreichischen Versuchslabor, Foto: Martin Balluchs Blog

Laternenumzug gegen Tierversuche
 

 

8. November 2012 - 13:00

Bis zum 11. November 2012 können Sie noch die Ausstellung "Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung" im Palais Kabelwerk in Wien sehen, die auf eine Initiative von Monika Iatrou zurückgeht und KünstlerInnen versammelt, die sich bildnerisch dem Themenbereich Massentierhaltung nähern.

 

Plakat Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung

 

"Diese Form der 'Lebensmittelproduktion' halte ich für Mensch und Tier inakzeptabel. Als Künstlerin sehe ich mich verpflichtet und es mir ein besonderes Anliegen, Massentierhaltung in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Kunst ist hiefür besonders gut geeignet und ich engagiere mich daher sehr, diese Ausstellung möglich zu machen", sagt Monika Iatrou. Leider musste sie feststellen, dass das Thema auch bei den KünstlerInnen nicht sehr beliebt ist und es weniger Einreichungen als erwartet auf ihren Call for Artists gab.

Mich wundert das allerdings nicht: Fleisch-essende KünstlerInnen verschließen die Augen vor der Realität der Produktion ihrer Nahrung um nichts weniger als andere. Vegetarische oder vegane KünstlerInnen sind rar. Dazu kommt, dass die traditionellen abbildenden Techniken meines Erachtens nur wenig geeignet sind, die Massenvernichtung an Lebewesen künstlerisch umzusetzen.

Gottfried Renz-Fidéo zum Beispiel will mit seinen digitalen Bildern die räumlich/zeitliche Trennung von Produktion und Konsum im Rezipienten aufheben, um zu bewirken, dass die eine oder der andere beim nächsten Einkauf wie er in die Gemüseabteilung steuert. (Kunstnews)
 

Gottffried Renz

Gottffried Renz

 

Eine Arbeit, die mir besonders gut gefällt, ist von Helena Maria Christina Möstl aka Elle Fee, da sie den Milchkonsum betrifft, der bei uns noch immer als gesund gilt. Der physische Schmerz und das psychische Leide der Hochleistungsmilchkühe wird dabei kaum wahrgenommen. Die Arbeit regt außerdem dazu an, sich über die Zusammenhänge zwischen Milch- und Fleischproduktion zu informieren (die Milchproduktion bedingt das Kalbfleisch!)

 

© Elle Fee

© Elle Fee

 

Elle Fee setzt sich mit Veganismus und der Kuhmilch als Muttermilch auseinander, nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst vegan lebt und bis vor kurzem stillende Mutter war. (Kunstnews)

 

© Regina Merta

 

Regina Merta wirft oben fahles Licht in enge Ställe.

 

© Ellen Semen

 

Auf diesem "Sau-Haufen" von Ellen Semen türmen sich mindestens 41 Schweine platzparend auf 5,22 qm Leinwand übereinander. Eine beengte Situation. Aber auch ein klares Statement gegen Massentierhaltung? (Kunstnews)

Welchen Zugang andere teilnehmende KünstlerInnen zum Thema haben können Sie im Blog Kunstnews der Organisatorin Monika Iatrou nachlesen.

Bis 11. November 2012 ist die Ausstellung von 15.00 bis 19.00 Uhr im Palais Kabelwerk, Gertrude-Wondrack-Platz, 1120 Wien zu sehen.

 

5. November 2012 - 14:07

Am 3.11.2012 ist mein geliebter Rocco gestorben. Ein paar Bilder aus gesunden, kräftigen und glücklichen Tagen:

 

Adventspaziergang in der Lobau

Roccos erster Winterspaziergang

Roccos erster Winterspaziergang

Kauvergnügen

 

Bitte halten Sie mir die Treue, obwohl ich nicht weiß, wie und wann es mit meinem Blog weitergehen wird.

 

Rocco