26. November 2012 - 15:00

Die britische Fotografin Lorna Evans war schon als Kind von Tieren fasziniert, insbesondere von den Haustieren, mit denen sie lebte. Sie erschienen ihr fremd und gleichzeitig vertraut. Als Erwachsene verarbeitet sie in mehreren Fotoserien das Verhältnis des Menschen zum Tier. Ich zeige aus jeder Serie nur exemplarisch ein paar Arbeiten. Vollständig und mit Beschreibung durch die Künstlerin zu sehen sind sie auf Lorna Evans Photography.

In der Serie "Tulip" begleitet sie ein Jahr lang fotografisch einen alkoholkranken Obdachlosen. Manche Fotos zeigen ihn mit Hund.

 

Tulip © Lorna Evans

Tulip © Lorna Evans

Tulip © Lorna Evans

 

In der Serie "Of The Night" zeigt sie geheimnisvolle und nächtliche Begegnungen mit Tieren und weist gleichzeitig auf die Entfremdung zwischen Mensch und Tier hin.

 

 

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

Of The Night © Lorna Evans

 

Die Serie "First Love" stellt das Kind-Tier-Verhältnis in den Mittelpunkt. Kinder suchen oft die Nähe von Tieren, begründet sei dies in deren Ähnlichkeit: Evans sieht die Unschuld der Kinder in der Reinheit der Tiere gespiegelt. Das gemeinsame Leben und Erleben fördere Verantwortung und Respekt und sei Ausdruck einer beidseitigen Selbstlosigkeit.

 

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

First Love © Lorna Evans

 

Die Serie "Vestige" erkundet die Beziehung des Menschen zum Tod (des Tieres). Sie zeigt, wie schwer es fällt loszulassen und wie schwierig es ist, die Abwesenheit des geliebten Tieres zu verkraften. Jede Spur des vergangenen Lebens erleichtert es uns, mit dem Schmerz umzugehen. Deshalb kann die Urne mit der Asche des Tieres Trost spenden.

 

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

Vestige © Lorna Evans

 

A vast array of urns and caskets have been devised so that families are able to keep this physical vestige of their pets. The style of these urns and caskets and the environment that they’re kept in inform us of the nature of the families and their relationship with their departed pets, as well as the rawness of their grief. It’s almost a portrait of the owner, schreibt Lorna Evans zu ihrer Vestige-Serie.

Und so sieht es bei mir aus. Auch ich bewahre die Asche meiner geliebten Hunde - Lucy und Rocco - auf.

 

Lucy und Rocco in ihren Urnen © Petra Hartl

 

Als "Urnen" verwende ich zwei Tongefäße, die der burgenländische Künstler Heinz Lackinger eigentlich als Teedosen hergestellt hat. Er fertigt auch Schalen unterschiedlicher Größen und Mosaike an.

alle Fotos © Lorna Evans

 

Fotografie

Kommentare

Ein (wiedermal) sehr

Ein (wiedermal) sehr spannender Artikel hier.
Ich selbst habe meine verstorbenen Tiere begraben. Meine kleine Peppi-Oma hängt nach ihrem Tod als riesiges Foto an der Wand.

LG Anke

Begraben geht in Wien halt

Begraben geht in Wien halt nicht, außerdem kann ich die Urnen beim Umziehen mitnehmen. Liebe Anke, ich wünsche dir noch alles Gute für die Ausstellung in Berlin. Ich wollte fast zu einem Kurzausflug nach Berlin kommen, aber der Versuch Roccos Leben zu retten und mit tierärztlicher Hilfe zu verlängern hat auch finanziell ein Loch hinterlassen