Meine Arbeit
Kennengelernt habe ich Inka im Oktober 2021 bei den niederösterreichischen Tagen des offenen Ateliers. Ich hatte mein Betätigungsfeld von meinem Wiener Schauraum auf ein Weinviertler Atelier ausgedehnt. Inka kam in Begleitung ihres Frauchens und eines weiteren Paares mit einem ebenfalls alten Hund. In Decken eingehüllt haben wir Hundemenschen einen sehr lauschigen Herbstabend miteinander verbracht. Nur kurze Zeit später kontaktierte mich Inkas Frauchen mit dem Wunsch, ihre Inka von mir malen zu lassen. Seit einiger Zeit sorge sie schon der Gedanke, dass sie Inka einmal verlieren werde …
Bald einigten wir uns auf ein Bild, auf dem Inka - ein Airdale Terrier - wie eine Löwin wirkt, ihre Stärke, Mut und Lebensfreude ausdrückend.
Ich habe ich sehr frohes, fast "übermütiges" Blau als Hintergrund gewählt, das gut zu einem sonnigen Wintertag und der schneeverkrusteten Schnauze passt.
Während ich das Bild malte, wurde bei Inka ein Lymphom diagnostiziert, tapfer ertrug sie die Chemotherapie, aber die Krankheit war unerbittlich.
Am Tag ihres Todes stieg Inka noch einmal auf ihren geliebten Aussichtspunkt auf dem Dach: ein Abschiednehmen von der Heimat, ihrem Zuhause, der Familie.
Inzwischen hat die kleine aufgeweckte Ylvie, ein Mischling zwischen Jack Russel- und Fox Terrier, das Herz von Inkas Frauchen erobert. Ich wünsche der neuen Familie von Herzen alles Gute!
Zum 50. Geburtstag sollte Alexander mit dem Bild seiner geliebten Juli überrascht werden.
Das Geburtstagskind liebt den Anblick Julis, wenn sie liegend die Pfoten nach hinten streckt. Da ein Foto mit der langgestreckten Juli als Vorlage zur Malerei aber ein sehr exzentrisches Bildformat ergeben würde, entschloss ich mich, zwei Bilder zu malen.
Die Pfoten als Amuse-Gueule von mir, die eingerollt schlafende Juli als eigentliches Geschenk. Der Beschenke wurde zum Geburtstag mit ersterem überrascht, das zweite kam ein paar Wochen ganz unerwartet hinterher.
alle Bilder © Petra Hartl
Wenn Sie das lesen, weiß ich, dass sie mir über die posting-freien Monate die Treue gehalten haben. Vielen Dank dafür. Die Pause war weniger schöpferisch als vielmehr der Erschöpfung geschuldet.
Mit meinem Lieblingsfoto von 2018 möchte ich an letztes Jahr anschließen. Es zeigt Lise unter ihrem und Pollys Bild – einfach hinreißend.
Lises Frauchen hat mir mehrere Fotos von Lise geschickt. Mignon konnte sich einfach nicht entscheiden, welches Foto sie gemalt haben wollte. Mir erging es nicht viel besser. Nachdem ich Lises Porträt im Profil gemalt hatte, stellte ich sie noch von vorne dar. Malerisch waren beide Bilder gelungen, doch ob und wo ich Lises Wesen getroffen habe, musste ihr Mensch entscheiden.
Lise ist selbstbewusst, kommt auf allerlei (halb)lustige Ideen, bringt Schwung in die Bude und ins Leben. "Lise ist ein Energiebündel mit Supergirl-Kräften!", sagt Mignon.
Und hier sehen Sie die kleine Lise mit ihrer "Schwester" Polly und einem aufmerksamen Hunderudel. Was die Kamerafrau da wohl gesagt hat?
Das Bild wird übrigens ein Weihnachtsgeschenk. Also "Psssst" und nichts verraten, falls Sie Lises Herrchen kennen!
Das ist Polly! In Smeura/Rumänien aufgewachsen, fand sie als erwachsener Hund Aufnahme bei Mignon aus Bayern. Da meine Hedy auch gebürtige Rumänin ist, hab ich mich sehr gefreut, dass Polly ihre Porträtistin, also mich, kennenlernen wollte. Gemeinsam mit ihrem Frauli und Herrli reiste sie im Wohnmobil nach Wien. Nicht nur für die Hunde ist eine neue Begegnung aufregend und spannend, auch für mich ist es immer ein wunderschönes und bewegendes Erlebnis, Hunde und ihre Menschen zu treffen, die einander achten, schätzen und lieben.
Die beiden Hundemädchen haben fleißig beschwichtigt, waren sehr höflich im Umgang miteinander, aber anfänglich ein bisschen zurückhaltend. Im Laufe des Spaziergangs (Nussdorf-Kahlenberg-Nussdorf) war es wunderbar zu beobachten, wie sie ein ähnliches Tempo entwickelten, nicht verspielt, aber doch aufeinander bezogen waren. Was sie sich auf rumänisch zugebellt haben, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht waren es Beschwerden darüber, dass sie beide an der Schleppleine gehen mussten. Als ambitionierte Jägerinnen hätten sie ein perfektes Team abgegeben: Hedy mit ihrer rassebedingten Jagdleidenschaft und Polly mit ihrer Schnelligkeit (Windhundmix)!
Im letzten Blogbeitrag habe ich Ihnen Anna Jermolaewas Videoarbeit "Motherhood" gezeigt. Während dort die Beziehung des Hundes zu ihren Welpen und dem Menschen, dem ihre Aufmerksamkeit gilt, unklar ist, möchte ich ihnen hier das Bild "Bambina con cani" (1875) von Achille Glisenti vorstellen, das quasi wie ein Gegenentwurf dazu lesbar ist.
Ein kleines Mädchen entzieht der Hündin ihr Kind, hält es von ihr weg und bedenkt sie mit einem strengen, starren, fast hypnotisierenden Blick. Der Ausdruck der Hundemutter mag fragend oder bittend, flehend sein, wir sehen ihn nicht, da der Kopf des Tieres von uns abgewendet ist. Auch wissen wir nicht, wie diese kleine Szene ausgehen wird. Die Abhängigkeit und Wehrlosigkeit des Hundes gegen den menschlichen Zugriff wird in Grautönen dargestellt, nur die Wangen des Mädchens bilden einen warmen Kontrast.
Viel konnte ich nicht über den italienischen Maler Achille Glisenti (1848-1906) in Erfahrung bringen, dessen Tätigkeit in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fällt. Verschafft man sich bei der Google-Bildersuche einen Überblick über sein Werk, erkennt man unschwer, dass er von den modernen Strömungen in der Malerei gänzlich unberührt war. Nichts Impressionistisches oder Abstrahierendes findet sich hier, sondern vielmehr Romantisches, Klassizistisches und Historisierendes. Genreszenen, durchaus mit sozialem Hintergrund, sowie mythologische und orientalische Szenen bestimmen sein Werk.
Tief Verwurzelt im akademischen Stil wird er zum Porträtmaler der Bourgeoisie, lediglich bei seinen ländlichen Porträts und Szenen zeigt sich ein spontanerer Stil. Unbestritten sind seine technische Perfektion, allerdings wurde ihm lange ein Mangel an "wahrem" künstlerischen Geist attestiert; erst Jahrzehnte nach seinem Tod kam es zu einer Neubewertung seines Werks.
Achille Glisents Gemälde hat mich an alte Fotos von Lucy als Welpe erinnert. Sie wird getragen, weil der Spaziergang für das vier Monate alte Hundemädchen zu lang war. Inzwischen ist Lucy schon viele Jahre tot, die Fotos über zwanzig Jahre alt. Es war wie eine kleine Zeitreise, die Fotos in einem Album aufzustöbern. Eines habe ein auch als Vorlage für eine Zeichnung verwendet.
Und so habe ich 1996 ausgesehen. Schon damals haben mich nur Hunde zum Strahlen gebracht!
Nando ist ein wunderschöner, prächtiger Rüde und lebt im Weinviertel. Ganz eindeutig hat er viel von den nordischen Rassen, vielleicht ist er ein Malamute oder Malamute-Mix. Das Bild sollte ein Weihnachtsgeschenk für Nandos Herrchen werden, der den Hund aus einem Tierheim geholt hatte.
Ich habe mit dem Blätterkranz begonnen, und es hat mir viel Vergnügen bereitet, die vielen Grüntöne zu mischen, die ich sehr selten verwende.
Wagemutig und abenteuerlustig habe ich mich an einen Hintergrund in Goldocker gewagt. Aber Sie haben vielleicht schon bemerkt, wie gerne ich die verschiedenen Grautöne mag. Letztendlich fand ich für Nando doch den kühlen grauen Hintergrund passender und habe die warmen Ockertöne übermalt.
Ich habe Nando zweimal gemalt, da ich seine Position im Bild ausprobieren wollte. Die Kundin hat sich übrigens für das linke Bild (40x60 cm) entschieden.
alle Bilder © Petra Hartl
Der Entscheidungsprozess für ein Foto von Chica fiel ihrem Herrschen nicht leicht. Lange wurde hin und her überlegt. Letztendlich fiel die Wahl auf ein Foto, auf dem Chicas Blick ganz verschmitzt ist.
Das Bild ist ein Geschenk an das Hunde-Frauchen. Kaum aus meinem Schauraum abgeholt, wurde es auch schon übergeben. Ich hoffe, alle haben lange Freude daran!
Bild © Petra Hartl