Die Kunsthistorikerin und Vizedirektorin des Zürcher Kunsthauses Erika Billeter starb im August 2011 im Alter von 84 Jahren. Die gebürtige Kölnerin lebte seit 1962 in der Schweiz, wo sie von 1981 bis 1991 das Musee cantonal des Beaux-Arts (MCBA) in Lausanne leitete. In dieser Zeit brachte sie Werke renommierter Kunstschaffender wie Joseph Beuys, Eric Fischl oder Sophie Taeuber-Arp nach Lausanne. Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Bücher über Kunst, darunter den für diesen Blog relevanten Bildband "Hunde und ihre Maler", für den sie 350 Gemälde ausgesucht und kommentiert hat. Rezensionen des Buches finden sie auf der Homepage des Verlages.
Was die meisten Nachrufe auf Billeter allerdings verschweigen, ist ihre große Leidenschaft für Tiere. Sie war Stiftungsbeirätin der Schweizer Stiftung für Tiere "Animal Trust". Die Vegetarierin engagierte sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Tiere und forderte ein grundlegend verändertes Verhalten des Menschen gegenüber Tieren.
"Ich beschäftige mich in jeder freien Minute mit Tierschutz (…) Wovor müssen wir die Tiere schützen? Vor uns Menschen! Unser Verhalten gegenüber den Tieren ist einfach katastrophal."
Billeter wurde auch als Museumsdirektorin immer von ihren Hunden begleitet. Das nahezu einzige Foto von ihr, das im Internet zu finden ist, zeigt sie mit ihren Chow Chows, allerdings wurden auch die Hunde in manchen Würdigungen einfach weggeschnitten!
Foto und Zitat von der Homepage von Animal Trust
Anlässlich der Ausstellung
Anlässlich der Ausstellung ,,Die zwanziger Jahre-Kontraste eines Jahrzehnts" lernte ich im Jahr 1973 Dr. Erika Billeter kennen. Sie und ihr damaliger Gefährte Erich Gysling, der bekannte Journalist, waren die Inauguranten dieser großen Ausstellung. René Gauch, mein ehemaliger Lehrer und Vorbild, der die Gestaltung leitete, holte mich 22-jährigen als Mitarbeiter.
Erika Billeter blieb in meinem Gedächtnis als wundervolle, großherzige Frau haften. Sie hatte durchaus etwas löwenkatzenhaftes mit ihrer blonden Haartracht, ihren blaugrünen Augen, die mit den großen geschliffenen Türkisen korrespondierten, die sie, -ich weiß nicht mehr wo, trug.
Jedenfalls, sie bezauberte mich, und -wie das manchmal so geht, prägte mit ihrer großen Stilsicherheit und Gediegenheit, wissentlich oder unwissentlich, mein ganzes späteres Leben.
Vielen Dank für diese
Vielen Dank für diese eindrucksvolle Schilderung Ihrer Begegnung mit Frau Dr. Billeter und den Einblick in Ihre Persönlichkeit.