Fotografie

1. November 2016 - 10:20

Grabstein in Irland, Foto Andrea Antoni

 

Loved and faithful friend for 14 years / You've gone old friend / A grief too deep for tears / Fills all the emptiness / You've left behind / Gone is the dear / Companionship of years / The love that passed / All love of humankind

 

Grabstein in Irland, Foto Andrea Antoni

Grabsteine in Irland, Foto Andrea Antoni

 

Vielen, vielen Dank an Andrea Antoni, die mir erlaubt hat, ihre Fotografien zu verwenden. Sie hat die Grabsteine mit den herzzerreißenden Inschriften in Irland aufgenommen.

alle Fotos © Andrea Antoni

 

LeserInnen empfehlen, Fotografie
21. Oktober 2016 - 8:49

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

 

Was mit der Sichtung eines Papageienpärchens aus Porzellan in einem Fenster seiner Wohnumgebung begann, entwickelte sich für den Kölner Fotografen Daniel Zakharov zu einer Foto-Serie von "Lebenszeichen" unterschiedlichster Kategorien. 200 Motive aus den Bereichen Skelette, Helden, Antike, Spielzeug, Frauengestalten, Menschenfiguren, Köpfe und Tiere entstanden bisher. Ich greife nur die Hunde und Hunde-Helden heraus.

Wer stellt was warum ins Fenster? Was ist den BewohnerInnen hinter den Hausfassaden so wichtig an den Objekten, dass sie sie der Außenwelt, den rasch Vorbeigehenden präsentieren? Welche Geschichten verbergen sich hinter den Gegenständen? Sowohl unsere Fantasie über die Persönlichkeit der BesitzerInnen als auch das Erfinden von Erzählungen wird angeregt. In Zeiten, in denen fast jeder fast alles in sozialen Netzwerken veröffentlicht und sich zur gläsernen Person macht, lenken die Fotografien unsere Wahrnehmung auf individuell Geheimnisvolles, auf Leerstellen, die nicht ausformuliert sind.

Doch nicht nur die Objekte erzählen von ihren Besitzern, auch die Fotografien sprechen zu uns: Sie erzählen von einer formalen Stringenz und ausgewogenen Komposition.

In der großartigen oberen Fotografie bildet der Vorhang den Rahmen einer Guckkastenbühne, aus der heraus die Protagonisten agieren - fast hat man Angst um die vorwitzigen Hunde. Die rosa Ohren des corgiartigen Hundes korrespondieren mit Farbe der Mauer.

 

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

 

Die Spiegelung des Gegenübers - wir sehen worauf der sehnsuchtsvolle Blick des Hundes fällt, der aus dem Fenster der tristen Architektur blickt. Die Dachrinne nimmt die Vertikalen der Fensterrahmen wieder auf.

 

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

 

Die Struppis bilden mit dem Fenster einen klaren Schwarz-Weiß-Kontrast, erweitert um Tims Farbakzent. Die horizontale und vertikale Struktur erhält als Formgegensatz die runden Dalmatinerpunkte. Die Textur des Vorhangs korrespondiert mit dem "Fell" der Pudel.

 

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

Lebenszeichen © Daniel Zakharov

 

Lange musste ich in meinem Bloggedächtnis graben, bis mir einfiel, woran mich die Serie erinnerte. Vielleicht erging es Ihnen ja ebenso, wenn Sie zu meinen ersten LeserInnen gehören. Rachel Bellinsky hat Hunde hinter Fensterscheiben in San Diego fotografiert. Ein Beispiel zur Erinnerung unten. Während für mich bei Daniel Zakharov die genaue Beobachtung der formalen Aspekte im Vordergrund steht, fokussiert Rachel Bellinsky eher auf den neugiergen oder sehnsuchtsvollen Blick des Hundes. Doch wie auch immer, beide kommen zu wundervollen Ergebnissen, vergleichen Sie am besten selbst!

 

Fishbowl © Rachel Bellinsky

Tails from the Fishbowl © Rachel Bellinsky

 

Daniel Zakharov ist seit seiner Kindheit von Fotografie fasziniert. Wenn er nicht gerade einen Auftrag realisiert, arbeitet er akribisch an persönlich motivierten Langzeitprojekten. Er lebt und arbeitet in Köln.

alle Bilder mit Ausnahme des letzten © Daniel Zakharov

 

Fotografie
1. September 2016 - 8:59

Im letzten Blogbeitrag berichtete ich über die Ausstellung "Rester vivant" des französischen Schriftstellers Michel Houellebecq. Fotos, Zeichnungen und Gegenstände seines verstorbenen Corgis Clément waren Teil der Präsentation, mit der der Schriftsteller seiner gedachte und den Schmerz, der dem Sterben folgte, verarbeitete.

Der Tod eines geliebten Hundes trifft uns alle gleich, egal ob wir berühmte KünstlerInnen oder unbekannte hundeliebende Menschen sind, egal ob dem Tod des Tieres eine lange Krankheit vorausging oder der Tod "aus heiterem Himmel" kam.

Für viele von uns ist das Schreiben über das Tier, das Malen oder Zeichnen des Hundes ein Weg, mit dem Verlust umzugehen und die Leere positiv zu füllen. Wenn ich ein verstorbenes Tier gemalt habe, war ich ihm ganz nahe - noch einmal mit dem Pinsel über seinen Körper streicheln - und es half mir ein paar Stunden, mich an das Schöne zu erinnern, während ich im Leid und in der Trauer gefangen war. Nicht zuletzt half es, das Weinen zu unterbrechen.

Andrea Antoni, die meinen Blog gerne liest, hat mir ein Porträt ihrer Hündin Ilse geschickt, das sie gezeichnet hatte, nachdem Ilse zwölfjährig wegen einer schlimmen Krebserkrankung eingeschläfert werden musste. Für Andrea war diese künstlerische Praxis Teil der Trauerarbeit, sie schreibt:

 

Die Hunde, die wir liebten, bleiben natürlich in unseren Gedanken und in unseren Herzen. Und manchmal wird man zu einer Zeichnung inspiriert. In der Zeit, in der ich an dem Bild arbeitete, tauchte Ilse vermehrt und sehr intensiv in meinen Träumen auf und ich erinnerte mich an so viele Erlebnisse mit ihr: von dem Moment, als sie in Fuhlsbüttel zitternd aus ihrer Flugbox kam, bis zu dem Augenblick, als ich sie im Garten begraben musste. Zehn Jahre hat sie mich begleitet (Ihr Bruder Ibo leider nur sieben Jahre) und oft, wenn ich meine Hunde ansah, war ich ganz erfüllt von Freude und Glück!

 

Und das ist Ilse, eine Podenco-Mischlingshündin!

 

Ilse, 2016 © Andrea Antoni

 

Als ihre (vorherige) Hündin eingeschläfert werden musste, weil sie sehr krank war, schrieb Andrea Antoni in ihr Tagebuch "Ich fühle mich, als müsste ich zerspringen". Und weiter:

 

Nach einer Weile kam ein neuer Hund aus Spanien zu uns: Ilse, ein kleiner Podenco-Mischling. Ihr Bruder Ibo, ein Scheidungswaise, gesellte sich ein halbes Jahr später noch dazu. Wurfgeschwister, - und doch so verschieden. Ibo war anhänglich, verschmust und etwas ängstlich. Ilse dagegen eine kernige und selbstbewusste Hundedame. Beide waren etwa zwei Jahre alt, als sie zu meinem Mann und mir kamen und hatten ihr Leben bis dahin auf der Finca einer Tierschützerin verbracht.

Ilse erkrankte im Dezember 2014 an Krebs. Ein Tumor und die Milz wurden entfernt und danach war sie wieder ganz die Alte. Sie wurde nur etwas langsamer und grauer im Gesicht … immerhin war sie schon elf Jahre alt. Ein Jahr lang ging es ihr gut. Das Ende kam dann schnell. Der Krebs war zurück und es gab keine Therapie. An einem Sonntagabend Anfang Februar dieses Jahres ging Ilse abends in den Garten und legte sich in der äußersten Ecke unter einen Busch. Und wollte erst nicht zurück ins Haus. Ob sie mir so zeigen wollte, dass es Zeit war, sie gehen zu lassen? Am nächsten Morgen wurde Ilse von unserer Tierärztin sehr sanft und schnell in eine andere Welt gebracht.

Jetzt hängt die Zeichnung bei mir an der Wand (eine von Ibo auch), Ilse schaut mich aus dem Bild heraus an und ich denke: "Ja, genau so war sie".

 

Ibo beäugte die Welt immer etwas ängstlich und gerne von seinem gemütlichen Hundebett aus.

 

Ibo, 2016 © Andrea Antoni

 

Ibo starb im Dezember 2012 bei einem Spaziergang im Schnee. Er war mit großer Begeisterung einem Hasen hinterhergerannt, kam zu mir zurück, fiel um und war binnen Sekunden tot. Für ihn ein schöner Tod, aber für mich ein großer Schock. Zu viel Aufregung für sein kleines, ängstliches Herz, das oft so wild klopfte, wenn er sich fürchtete?

 

Weil für Andrea ein Leben ohne Hund schlichtweg "doof" ist, lebt sie seit ein paar Monaten mit einer kleinen Mischlingshündin aus der Slowakei. Mabel hat in ihre Augen geblickt und ihr Herz angerührt. Und ein neues Leben mit einem neuen Hund nahm seinen Anfang.

Und das ist sie, die zweijährige Mabel. Ein Schatz!

 

Mabel, 2016, Foto Andrea Antoni

 

alle Bilder © Andrea Antoni

Fotografie, Zeichnung
28. August 2016 - 18:30

Ausstellungsplakat Rester vivant

 

Wieder ein Blogbeitrag, der sich nur in meiner Vorstellung einfach anfühlte und bei dem ich mich immer mehr verzettelte. Und ein langwieriges Unterfangen: Ich wollte bloß über die Ausstellung "Michel Houellebecq. Rester vivant“ berichten, doch dann merkte ich, dass das unmöglich ist, ohne sein Buch "Die Möglichkeit einer Insel" (2005) gelesen zu haben, das in der Ausstellung zitiert wird.

Nach über zwanzig Jahren, damals hatte ich "Ausweitung der Kampfzone" gelesen, las ich also wieder etwas von Michel Houellebecq. Die letzten Jahre hatte ich sein Werk nur mehr am Rande über Debatten im Feuilleton wahrgenommen. Ich habe "Die Möglichkeit einer Insel" in den letzten Tagen während eines verregneten Slowenienurlaubs quasi in einem Zug durchgelesen und bin, nicht zuletzt auf Grund seines Humors, restlos begeistert.

 

Meine gegenwärtige Inkarnation verschlechtert sich; ich glaube nicht, daß sie noch lange währt. Ich weiß, daß ich bei meiner nächsten Inkarnation, meinen Gefährten wiedefinde, den kleinen Hund Fox. (Möglichkeit einer Insel S 9)

 

Das ist der erste Satz in Michel Houellebecqs Roman und bereits da taucht der kleine Hund Fox auf. Es gibt in der Sekundärliteratur lange Betrachtungen zur Bedeutung erster Sätze, aber gibt es einen besseren Grund weiterzulesen als diesen Anfang? Doch nicht nur am Beginn des Buches taucht der kleine Fox auf, mit ihm wird der Roman auch nahezu beendet. Auf der vorletzten Seite lässt Houellebecq Daniel25 (den 24. Klon von Daniel1) sagen:

 

Ich würde auf jeden Fall mein obskures Leben als verbesserter Affe so gut es ging fortsetzen, und ich bedauerte dabei nur zutiefst, daß ich den Tod von Fox verursacht hatte, dem einzigen Wesen, dem ich je begegnet war, das es verdient hätte zu überleben; denn in seinem Blick lag schon manchmal ein Funke, der die Ankunft der Zukünftigen ankündigte. (ebd S 442)

 

Eingerahmt durch diese Zitate entspinnt sich auf über 400 Seiten ein dystopischer Roman, der sich in vielerlei Hinsicht lesen lässt: behandelt er doch Themen wie das Altern (von Frau und Mann) und die damit einhergehende abnehmende erotische Attraktivität und sexuelle Potenz sowie die Unmöglichkeit der Liebe zwischen Mann und Frau. Doch die zweitausend Jahre, die im Roman verhandelt werden, zeigen auch die bedingungslose Liebe zwischen Hund und Mensch, die sowohl zwischen Daniel1 als auch Daniel25 und Fox besteht.

 

Ein kleiner rotbraun gefleckter weißer Hund mit spitzen Ohren, der höchstens drei Monate alt war, kroch auf sie zu - eine richtige Promenadenmischung. Sie bückte sich, nahm das Tier in die Arme und ging zum Auto zurück. So hielt Fox Einzug in unser Leben - und mit ihm die bedingungslose Liebe. (Daniel1, ebd S 64)

 

In den Romanen Michel Houellebecqs geht es meistens um Figuren, die dem Leben Momente des Glücks abringen wollen. Auch Daniel, der zynische und sexbesessene Protagonist in "Die Möglichkeit einer Insel", erfährt das Glück nur mit Fox.

 

Einen Monat Ferien mit meinem Hund: auf der Treppe einen Ball werfen, gemeinsam mit ihm am Strand entlangrennen. Leben. (Daniel1, ebd S 123)

 

Fox stirbt, was Michel Houellebecq lapidar und ergreifend, lakonisch und zärtlich schildert.

Der US-amerikanischer Sänger Iggy Pop zählt den Roman zu den Inspirationsquellen seines 2009 erschienenen Albums "Préliminaires", das er für eine Dokumentation des Filmemachers Erik Lieshout mit dem Titel "Les Derniers Mots de Michel Houellebecq" aufnahm.

In einem Video erzählt uns der Musiker, dass sein Lieblingscharakter im Buch der kleine Fox war, in dem Pop seinen Hund Lucky wiedererkannte. Fox wurde zum Vorbild für "King Of The Dogs", in dem Fox erzählt, wie cool es ist ein Hund zu sein. Das traurigste Lied auf der Platte - "A Machine For Loving" - beschreibt den Tod von Fox mit den Worten aus Michel Houellebecqs Roman ins Englische übersetzt.

Eben dieser ergreifende Nachruf als Wandtext und Iggy Pops Song sind in der zur Zeit stattfindenden Ausstellung "Rester vivant" zu lesen bzw. zu hören.

Unten sehen Sie die Alltagsgegenstände eines Hundes, Spielzeugknochen, Plüschtiere etc. Sie befinden sich in einer Vitrine in einem holzgetäfelten Ausstellungsraum.

 

Ausstellungsvitrine Rester vivant, Foto von www.huffingtonpost.fr

Ausstellungsvitrine Rester vivant, Foto von www.huffingtonpost.fr

 

Der Hund, dem die Dinge gehörten, hieß Clement, starb 2011 und war der geliebte tierische Partner des französischen Schriftstellers. Um ihn und die bedingungslose Liebe, die die beiden verband, geht es in einem - autobiographischen - Teil der Ausstellung "Rester vivant" (Lebendig bleiben), der ersten großen Einzelausstellung von Michel Houellebecq (*1958) im Pariser Palais de Tokyo. Houellebecq hat die Ausstellung, von der Musik bis hin zur Farbe der Ausstellungsräume, zur Gänze selbst konzipiert, es ist eine Ausstellung von ihm und nicht über ihn.

Sie behandelt die aus seinen Büchern bekannten Themen anhand von Fotos, Video- und Tonaufnahmen und Objekten. Die Fotos hat Michel Houellebecq, der vor mehr als 20 Jahren die Fotografie für sich entdeckt hat, selbst aufgenommen. Sie sind in 21 Räumen zu verschiedenen thematischen Serien zusammengestellt und könnten als Visualisierungen seiner Romane gelesen werden, die um sein zentrales Thema, den schleichenden Niedergang der Moderne, den Zusammenbruch der westlichen Zivilisation, kreisen. Als solche sind sie Dokumentation und Kritik zugleich und zeigen triste Orte und verödete Landschaften, verfallende Gebäude, unbelebte Feriensiedlungen. Die Frauen sind seinen Protagonistinnen Esther (aus "Die Möglichkeit einer Insel") und Annabelle (aus "Plattform") nachempfunden.

Viele Fotos zeigen auch Aufnahmen aus dem Leben eines Pembroke Welsh Corgi, womit wir wieder bei Clement wären:

 

Clément in Irland vor den Cliffs Of Moher, Foto von derstandard.at

Clément, Foto von www.huffingtonpost.fr

Clément (2000-2011), Foto von www.huffingtonpost.fr

 

Clément in Irland, Clément auf einem Polster schlafend, Cléments Bild auf seinem Grabstein. Auf einigen Bildern ist auch Houellebecq selbst neben seinem Hund zu sehen, und er sieht darauf sehr glücklich und lebendig aus. Es gibt auch kleine zarte Aquarelle von Clément, die Marie-Pierre Gauthier, eine Freundin, gemalt hat. Eines zeigt nur das Auge von Clément.

 

Michel Houellebecq und Clément, Foto von www.huffingtonpost.fr

Aquarell von Marie-Pierre Gauthier, Foto von www.huffingtonpost.fr

Aquarell von Marie-Pierre Gauthier, Foto von www.huffingtonpost.fr

Aquarelle von Marie-Pierre Gauthier, Foto von www.huffingtonpost.fr

 

Der große Michel Houellebecq, der uns LeserInnen vor allem als präziser Literat und Mahner vertraut ist, zeigt uns mit dem Denkmal, das er seinem Hund Clément setzt, seine zärtliche und liebevolle Seite. Er betrauert öffentlich den Tod seines Hundes Clément. Und sagen Sie selbst: Sieht so ein Zyniker aus?

 

Michel Houellebecq und Clément, Foto von www.huffingtonpost.fr
 

Die Ausstellung "Michel Houellebecq. Rester vivant" im Palais de Tokyo in Paris ist noch bis zum 11. September 2016 zu sehen.

Quellen: Der Standard, Zeit, Spiegel, SRF, Le Huffington Post

Textausschnitte zitiert nach Michel Houellebecq: "Die Möglichkeit einer Insel", Köln, 2016. Aus dem Französischen von Uli Wittmann. Und zuletzt noch ein Gottesbeweis aus diesem Roman, dem auch ich etwas abgewinnen kann:

 

"Gott gibt es, ich bin reingetreten." anonym (ebd S 101)

 

12. August 2016 - 15:48

Die vorgestellten Fotos, die Eingang in das Fotobuch "Block" fanden, sind in diesem Blog fast off topic. Doch nur fast: Denn so minimalistisch - auf Betonarchitektur und wenige Rückenfiguren reduziert - kann die fotografische Welt gar nicht sein, als dass nicht noch ein oder zwei Hunde in ihr Platz fänden!

 

aus der Serie Block © Aapo Huhta

aus der Serie Block © Aapo Huhta

aus der Serie Block © Aapo Huhta

 

Der junge finnische Fotograf Aapo Huhta hat mit seiner Serie "Block", die er 2014 und 2015 in New York aufgenommen hat, einen fotografischen Essay erschaffen, der aus der Sicht eines Fremden von den Straßen New Yorks erzählt. Dabei ist New York seiner Eigenheiten und Wiedererkennbarkeit beraubt und auf ein anonymes städtisches Umfeld, auf düstere abweisende Architektur reduziert. In diesem Umfeld entwickelt sich an Hand von Einzelbildern eine dystopische Erzählung. Je nach unserer Assoziationsfreudigkeit kann die Abfolge der Fotos eine Geschichte erzählen, die mit dem ersten Schritt hinein in den Schatten beginnt, die uns mit dem ersten Schritt hoffnungslos in das Buch hineinzieht. Genauso gut kann jedes einzelne Bild eine Erzählung auslösen.

Wir sehen jemanden in einen Schatten hinein- und einen Hund heraustreten. Wir sehen "Men in Black" oder "Mad Men" als identitätslose, aber identifikationsstiftende Rückenfiguren. Wir sehen Fotos von Gebäuden, die vom Bildaufbau an um Farbe und menschliche Belebtheit reduzierte Gemälde Edward Hoppers erinnern. Andere Fotos sind von blasser Farbigkeit, reduzierter Farbsättigung.

 

aus der Serie Block © Aapo Huhta

aus der Serie Block © Aapo Huhta

aus der Serie Block © Aapo Huhta

aus der Serie Block © Aapo Huhta

 

Huhta scheint gegen eine Bilderflut und Reizüberflutung anzuarbeiten. Nur wenig ist auf seinen Bildern zu sehen (u.a. kryptische Gegenstände, die Schatten werfen; eine einsame, verlorengegangene Tasche; rätselhafte Verpackungen; Videoüberwachungskameras; ein Fahndungsfoto; ein Fleck am Boden): Inhaltlich ist wenig festgelegt, doch der Raum für Assoziationen öffnet sich.

 

aus der Serie Block © Aapo Huhta

 

Aapo Huhta (*1985) hat an der Aalto University of Arts and Design in Helsinki seinen MA in Fotografie erworben. 2011 war er Finnish Young Photo Journalist of the Year, 2014 einer von Magnum Photos Top 30 Under 30. Er gewann den PDN Photo Annual Student Work Prize.

Das Fotobuch "Block", im Kehrer Verlag veröffentlicht, wurde in der Kategorie konzeptionell-künstlerische Fotobildbände mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2016 in Silber ausgezeichnet. Auf Vimeo können Sie durch das Buch blättern.

Sollten Sie in Berlin leben oder bis zum 3. September 2016 dorthin kommen, haben Sie die Möglichkeit in der Kehrer Galerie die Ausstellung "Virta // Block" zu sehen, die Arbeiten der beiden finnischen Fotografen Ida Pimenoff und Aapo Huhta gegenüberstellt.

 

Installationsansicht Kehrer Galerie, 2016
Installationsansicht Ausstellung "Block", 2016, Foto: Kehrer Galerie

 

alle Fotos der Serie "Block" © Aapo Huhta

 

Ausstellung, Buch, Fotografie
18. Juli 2016 - 11:40

Vom Urlaub in Tirol zurück, möchte ich den Blog mit zwei Hundehaltern fortsetzen, die ihrer Liebe zum Hund mit visuellen Effekten (VFX) und Photoshop Ausdruck verleihen. Auf Mitch Boyer bin ich zufällig während des Schreibens meines letzten Beitrags über Jeong  Woojae gestoßen und er passt perfekt als Anschlusspost. Vielleicht hab ich auch einen Tipp bekommen - wenn ja, danke - ich kann mich nicht genau erinnern, der erholsame Urlaub hat anscheinend eine Erinnerungslücke hinterlassen.

 

© Mitch Boyer

 

Mitch Boyer bläst seinen Dackel zu monumentaler Größe - seinem eigentlichen Charakter und Wesen entsprechend - auf und verarbeitet seine Ergebnisse zu einem Kinderbuch: "Vivian the Dog Moves to Brooklyn". Vivian, der Dackel ist mit seinem Menschen von Albuquerque in New Mexico nach Brooklyn, New York gezogen und erkundet nun die große Stadt. Selbst zu beachtlicher Größe angewachsen, ist New York nicht mehr ganz so groß und bedrohlich! Wird Vivian in der kleinen Stadtwohnung bleiben oder in ihre alte Heimat zurückkehren?

 

© Mitch Boyer

© Mitch Boyer

© Mitch Boyer

© Mitch Boyer

 

Mitch Boyer, er hat sein Projekt über Kickstarter finanziert, will mit seinem Kinderbuch all jenen helfen, die große Veränderungen bewältigen müssen. Alleine in den USA müssen jährlich 5,5 Millionen Kinder zwischen einem und neun Jahren umziehen, das Buch soll mithelfen, ihnen die Veränderung ihrer Lebensumgebung zu erleichtern.

 

© Mitch Boyer

 

Mitch Boyer bearbeitet jedes Foto mit visuellen Effekten, die auch bei der Filmproduktion  verwendet werden. Er lebt als Fotograf, Illustrator, Autor und Regisseur in New York.

 

© Mitch Boyer

 

Mick hat natürlich eine Homepage, Vivian eine FB- und Instagram-Seite.

 

Auch Christopher Cline musste mit den Folgen eines Umzugs zurechtkommen. In Minnesota plagte ihn Heimweh nach Virginia. Doch seine Freundin erweiterte ihre Zweisamkeit um Juji, einen Goldendoodle. Mit ihm kam die Freude und die Inspiration zurück, die digital bearbeiteten Fotos ihrer gemeinsamen Abenteuer entstanden.

 

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

© Chris Cline

 

Chritopher Cline und Juji wurden zur Stars auf Instagram und Facebook.

 

Bilderbuch, Fotografie
31. Mai 2016 - 8:24

Das, was den meisten von uns vertraut ist, das Spazierengehen mit unserem Hund, hat die Fotografin Brigitte Bauer zum Ausgangspunkt eines Foto-Projektes gemacht. Anlass dafür war die Einladung zu einer Gruppenausstellung, die die französische Landschaft zum Thema hatte. Brigitte Bauer entschied sich dafür, ihre nächste Umgebung in Arles, die sie täglich mit ihrem Hund abgeht, künstlerisch zu untersuchen. Bald verlagerte sich die Aufmerksamkeit von der Landschaft auf Charo, ihren Hund.

 

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

 

Für das Projekt (Dogwalk 2011-2014) ist die Fotografin immer wieder die gleiche Strecke abgegangen und hat dieselben Motive bei verschiedenen Gelegenheiten fotografiert. Es ging um das Wesen des Gehens mit Hund und um das, was man während des Flanierens sieht.

Für die Spaziergänge hat Brigitte Bauer Gegenden ohne Autoverkehr ausgesucht, sodass sich ihre inzwischen 14-jährige Hündin Charo nicht nur frei, sondern auch sicher bewegen konnte. Die Fotografin ist ihr gefolgt und hat sich ihrem Erkundungsrhythmus angepasst. Hunde erfahren ihre Territorien und Reviere mit allen Sinnen, besonders aber nehmen sie Gerüche auf. Da sich Charo beim leinenlosen Umherstreifen nicht an räumliche, vom Menschen vorgegebe Grenzen hielt, verlagerte sich auch Brigitte Bauers Aufmerksamkeit auf das, was die Hündin interessiert hat und dem sie sonst wenig Beachtung schenkt.

 

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

 

Es entstand eine Serie von über 3000 Fotos mit dem Handy, aus denen Brigitte Bauer für die Ausstellung auswählen konnte. Jedes Foto kann allerdings auch als Einzelbild gezeigt werden.

"Dogwalk" und "Charo's video" sind von 1. bis 23. Oktober 2016 beim Parcours de l'Art, Avignon zu sehen.

 

aus der Serie Dogwalk © Brigitte Bauer

 

Brigitte Bauer wurde mit ihren Fotos vom Montagne Sainte-Victoire (1992-94), dem Berg, den schon Cezanne gemalt hat, bekannt. In den folgenden Jahren hat sie sich immer mehr dem alltäglich Unspektakulären zugewandt. Sie näherte sich der Landschaft in Serien mit Kreisverkehren (Rond-Points) und Parkflächen in Stadtzentren oder in der Peripherie an (Aller aux jardins; La ville et le jardin) und konfrontiert unsere Naturvorstellungen mit den sozioökonomischen Veränderungen der Landschaft. Auf den ersten Blick mögen ihre Fotos dokumentarisch wirken, doch der Bildaufbau ist hinsichtlich Farbkomposition, Lichtgestaltung und räumlicher Anordnung der Figuren klar kalkuliert.

Auf ihre Fotoserie "Dogwalk" bin ich auf Fauna & Flora gestoßen. Dort finden sie auch ein Interview mit der Künstlerin.

Zum Abschluss sehen Sie Charo's Video, nicht mit der Hand-, sondern der Hundekamera (Body Cam) gedreht.

 

 

Brigitte Bauer (*1959 in Deutschland) lebt seit 1987 in Arles/Frankreich.

alle Fotos © Brigitte Bauer

 

Ausstellung, Fotografie, Video
25. Mai 2016 - 13:22

Finden sie auch, dass die Fotos von Amy Stein seltsam surreal und artifiziell wirken?

Ihr Eindruck trügt nicht: Denn bei den großformatigen Fotos der Serie "Domesticated" (2005-2009) der US-amerikanischen Fotografin handelt es sich auch nicht um gelungene Schnappschüsse oder dokumentarische photojournalistische Aufnahmen außergewöhnlicher Tier-Mensch-Begegnungen oder Situationen, sondern um inszenierte Fotografien mit Tierpräparaten.

Die New Yorkerin untersucht das Aufeinandertreffen von Tieren mit Menschen bzw. der menschlichen Zivilisation, die immer mehr in die Natur eingreift/übergreift. Sie erkundet die zunehmend durchlässige Grenze zwischen der menschlichen verbauten Umwelt in städtischen Randzonen und der Wildnis.

Gleichzeitig erforscht sie damit unsere paradoxe Beziehung zum Wilden bzw. wilden Tier. Einerseits ist der Mensch von der Freiheit und dem Geheimnisvollen, das es repräsentiert angezogen, andererseits versucht er ständig das Wilde - auch in sich - zu zähmen.

 

High grass © Amy Stein

Predeator © Amy Stein

 

Die dargestellten Szenen basieren auf wahren Begebenheiten, die sich in Matamoros, einer ländlichen Gemeinde in Pennsylvania, zugetragen haben. Dazu hat Amy Stein Erzählungen der Einwohner, kurze Zeitungsmeldungen oder Polizeiberichte herangezogen. Tiere suchen z.B. im menschlichen Abfall nach Nahrung, dringen in den Raum ein, den die Menschen als ihren erachten. Die Tiere ersetzen damit einerseits die Jagd, andererseits werden sie zur Bedrohung.

Die Fotografien der Serie erzählen von dieser Bedrohung, von gefährdeten Menschen in der Nähe ihrer kleinen, bescheidenen Häuser. Die zugrunde liegenden Geschichten sind nur ein Ausgangspunkt für Amy Steins künstlerische Inszenierung, die Fotos demnach Fiktionen, die auf Fakten beruhen.

 

Trasheaters © Amy Stein

Groceries © Amy Stein

 

Eine ausführliche Darstellung von Amy Steins Arbeitsweise habe ich auf fototazo gefunden, wo die Künstlerin in einem Interview drei unterschiedliche Varianten von "Howl" erläutert.

Arbeiter haben ihr berichtet, dass auf einem Parkplatz, der von Laternen beleuchtet wird, heulende Kojoten herumlaufen. Sie hat diese Erzählung zum Anlass genommen, mehrere Fotos mit einem Kojoten-Präparat anzufertigen, wobei sie die Lichtquelle und die Beziehung des Tieres zu diesem Licht näher untersucht. Nehmen die Lichtquellen für den Kojoten die Stelle des Mondes ein, sind sie ein Surrogat für den Mond? Irritiert ihn das künstliche Licht?

 

Howl © Amy Stein

Howl © Amy Stein

Howl © Amy Stein

 

Auf einem Foto sieht man nur den Kojoten und das ausgestrahlte Licht. Der Ausdruck und die Emotionen des Kojoten scheinen hier am stärksten zu sein – obwohl es sich ja auf den drei Aufnahmen um das selbe ausgestopfte Tier handelt. in einem ist die Laterne als Lichtquelle erkennbar, eines balanciert ausgewogen zwischen diesen Ansichten. Bei dieser letzten Ansicht breitet sich das Licht kugelförmig aus und verweist so auf den Mond.

Das Buch zur Fotoserie: Amy Stein, Domesticated, Photolucida, Englisch, ISBN-13: 978-1934334041

 

Buchcover Domesticated

 

Amy Stein (*1970) lebt in Los Angeles. Sie wird von der Robert Koch Gallery in San Francisco vertreten.

Buch, Fotografie
6. März 2016 - 9:10

Da ich zur Zeit an mehreren schwierigen Blogbeiträgen arbeite und es noch einige Zeit dauern wird, bis ich damit auf einen grünen Zweig komme, wollte ich etwas Einfaches vorziehen, um ein halbwegs regelmäßiges Veröffentlichen sicherzustellen.

Ausgangspunkt für dieses "Einfache" war das Foto unten, über das ich im Internet gestolpert bin.

 

Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012 © Peter Coffin, Photo Cathy Carver
Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012, mixed media, Courtesy of the artist and
Mugrabi Collection © Peter Coffin, Photo: Cathy Carver

 

Doch auch die Recherche zu diesem Werk gestaltete sich schwieriger als erwartet; der Künstler, Peter Coffin, stellte sich als Konzeptkünstler heraus. Coffin selbst sieht sich jedoch als Ideen-Künstler, sein Werk bezeichnet er als Ideen-Kunst ("idea art"). Da er von seinen Ideen ausgeht und überlegt, wie er sie in Werken materialisieren und in Ausstellungen umsetzen kann, sehen seine Arbeiten auch alle sehr unterschiedlich aus. Es gibt keine einheitliche "Handschrift" oder einen Stil, der für ihn - er ist kein Formalist - typisch wäre. Ein Blick auf seine Homepage genügt, um zu sehen, dass die Sammlung seiner Werke ein bisschen wie ein Sammelsurium aussieht.

 

Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012 © Peter Coffin, Photo Cathy Carver
Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012, mixed media, Courtesy of the artist and
Mugrabi Collection © Peter Coffin, Photo: Cathy Carver
 

Die Dogge "Untitled (Dog)" zeigte er 2013 in der Ausstellung "Peter Coffin: Here and There" im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington/USA. Die Plastik fertigte ein Tierpräparator an, der eine Armierung mit Ponyfell überzogen hatte. Sie hatte die Größe eines kleinen Pferdes und schien - durch verdeckte Stifte gehalten - ein paar Zentimeter über dem Boden zu schweben (achten Sie auf den Schatten). Coffins Hundeplastik kombiniert eine vertraute Form mit einem ungewohnten Maßstab und transformiert das Bekannte in etwas Außergewöhnliches. Die Wirkung auf die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung war immens, unzählige zückten die Handys und ließen sich mit der Riesendogge fotografieren. Die Galerie hatte auch dazu angeregt, die Fotos auf eine Foto-Sharing-Website hochzuladen.

 

Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012

Peter Coffin, Untitled (Dog), 2012

 

Peter Coffin (*1972) wuchs in Berkeley/Kalifornien auf, das während der der McCarthy-Ära Ort der linksradikalen Politik und in den 1970er Jahre Zentrum der Hippie-Bewegung war. Die Stadt war von Ideen des New Age ebenso geprägt wie von den Schriften des Begründers der Analytischen Psychologie C.G.Jung. Dementsprechend ist Peter Coffins konzeptionelle Arbeit durch Träume, Mythologien, Religion und Philosophie inspiriert.

Coffins Projekte beschäftigen sich mit Pflanzenkommunikation, Aurafotografie (mit einer speziellen Kamera) und der spirituellen Kraft von Kreisen. Er ordnet Bilder von Regenbögen spiralförmig an (Coffin ist der Neffe von Robert Smithson - Ja! "Spiral Jetty"! Land Art!) und entwirft Hosen für Bäume. Trotzdem wäre es zu kurz gegriffen ihn als eine Art Mystiker zu bezeichnen. Seine Beschäftigung mit Überzeugungen und Praktiken des New Age, sein Interesse an Physik und Kunstgeschichte ist von Neugier, aber auch Zweifel getragen.

 

Peter Coffin, Untitled © Peter Coffin

Peter Coffin, Untitled (Tree Pants)
Peter Coffin, Untitled (Tree Pants), Foto von hier

 

Sein Werk bewegt sich zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Fakten und Fiktionen, verknüpft empirische und esoterische Weltdeutungen. Niemals kommt Coffin zu eindeutigen Ergebnissen, Zweifel und Zweideutigkeiten bleiben erhalten. Die Interpretation der Werke gehört dem Betrachter, der Betrachterin, er möchte sie höchstens lenken, aber nicht bestimmen.

Er arbeitet viel mit Licht, Geräusch, Geruch, um alle Sinne anzusprechen und unsere Wahrnehmung herauszufordern. Deshalb ist es für mich auch unmöglich, sein Werk bloß über Fotos zu erfassen und zu beurteilen.

Der Wolf auf dem Fahrrad war Coffins Beitrag zu der Gruppenausstellung "Joyride" in der Marlborough Broome Street, die 2014 dem Fahrrad huldigte.

 

Peter Coffin, wolfcycle, 2006
Peter Coffin, wolfcycle, 2006, Foto von hier

Installationsansicht Ausstellung Joyride 2014, Foto Bill Orcutt
Installationsansicht Ausstellung Joyride in der Galerie Marlborough Broome Street,
NY, 2014, Foto: Bill Orcutt

 

Sollte Ihr Interesse geweckt sein, empfehle ich Ihnen ein ein Interview mit dem Künstler auf Art Observed von 2012.

Peter Coffin stellt international aus. Er lebt in New York.

 

Fotografie, Installation, Skulptur
14. Dezember 2015 - 19:55

Flussueberquerung, 2002 © Surat Osathanugrah
Flussüberquerung, 2002 © Surat Osathanugrah

 

Surat Osathanugrah (1930-2008) wurde 2002 mit der Ausstellung seiner Fotoserie "Vanishing Bangkok" als Fotograf bekannt. Er wandte sich erst mit 70 Jahren der Fotografie zu, zuvor war er unter anderem Geschäftsmann, Minister und Gründer der ersten privaten Universität Thailands. Während seiner Zeit als Fotograf publizierte er mehrere Fotobücher und stellte in Thailand, aber auch international aus - zum Beispiel 2005 im Wiener WestLicht - Schauplatz für Fotografie. Bei einem Fotobuchabverkauf fiel mir das wunderschöne Buch in die Hände.

 

Klassenunterschiede, 2002 © Surat Osathanugrah
Klassenunterschiede, 2002 © Surat Osathanugrah

Voyeur, 2002 © Surat Osathanugrah
Voyeur, 2002 © Surat Osathanugrah

Das Wasser geht, der Hund kommt, 2002 © Surat Osathanugrah
Das Wasser geht, der Hund kommt, 2002 © Surat Osathanugrah

Kind kuesst Hund, 2002 © Surat Osathanugrah
Kind küsst Hund, 2002 © Surat Osathanugrah

© Surat Osathanugrah
© Surat Osathanugrah

 

Der Titel der Ausstellung und des Buches "Vanishing Bangkok" bezieht sich auf das Verschwinden der traditionellen Lebensweisen in Bangkok. Surat Osathanugrah dokumentiert mit seinen poetischen Schwarz-Weiß-Fotografien diese vergehende Welt für zukünftige Generationen: charmant, humorvoll und mit einem Sinn dafür, im formal passenden Moment abzudrücken.

 

Ich habe versucht, die Komplexität des sich stets wandelnden Bangkok einzufangen, eine schwierige, aber auch angenehme Aufgabe. So viel von Bangkoks psychischer und sozialer Landschaft wird ständig transformiert und so vieles geht dabei auch verloren. Ich gehe hinaus auf die Straßen und Kanäle, ausgerüstet mit einigen Fotoapparaten, auf der Suche nach dem friedlichen, lächelnden Bangkok, das ich früher gut kannte. Hier sind die Ergebnisse. Es ist noch da! Man muss nur genauer hinschauen. (Surat Osathanugrah)

 

Dieses friedliche, lächelnde Bangkok ist natürlich auch ein Bangkok der Hunde!

 

Unten sehen Sie Hedy mit dem Buchcover. Das Buch ist - befürchte ich - nur schwierig erhältlich. Da ich Ihnen aber alle Fotografien mit Hunden zeigen wollte, habe ich die folgenden Bilder aus meinem Exemplar herausfotografiert – die Fotografien sind leicht beschnitten. Bitte sehen Sie mir die Qualitätsverluste nach.

 

Hedy mit Buchcover, Foto © Petra Hartl

Surat Osathanugrah, Der kranke Hund ist im Tempel zuhause, 2003
Der kranke Hund ist im Tempel zu Hause, 2003

Surat Osathanugrah, Glücklicher schlafender Hund, 2003
Glücklicher schlafender Hund, 2003

Surat Osathanugrah, Hundehütte, 2002
Hundehütte, 2002

Surat Osathanugrah, Last Supper, 2002
Last Supper, 2002

Fotobuch: Surat Osathanugrah: Vanishing Bangkok, 2005 (ISBN: 974-93111-8-3)

 

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