Zeichnung

14. Dezember 2012 - 9:02

Amber Sena, Her Majesty, 2012

Amber Sena, Her Majesty, Detail 3, 2012

Amber Sena, Her Majesty, Detail 2, 2012

Amber Sena, Her Majesty, Detail 1, 2012

 

Ich habe meist eine ungefähre Vorstellung davon, wie es mit den nächsten zehn, fünfzehn Blogbeiträgen weitergehen soll, doch manchmal entdecke ich zufällig eine Künstlerin, die ich sofort "bearbeiten" muss, weil sie mir so gut gefällt, dass ich nicht warten kann und ich Ihnen meine Entdeckung sofort zeigen muss. Amber Sena ist so ein Fall.

Anscheinend ist sie ganz begeistert von Französischen Bulldoggen, die Serie "Her Majesty" zeigt diesen Hund sowohl als Ganzes als auch in all seinen anbetungswürdigen Körperteilen: ganz entzückend die Pfoten, spektakulär vergrößert die Schnauze.

 

Amber Sena, Stinger, 2012

Amber Sena, Beehive, 2012

Amber Sena, Blessings, 2012

Amber Sena, The Order Of Things, 2012

Amber Sena, Luxury Of Adornment, 2012

Amber Sena, Chosen, 2012

Amber Sena, Grandeur, 2012

Amber Sena, Scent Of Indulgence, 2012

 

Man glaubt es kaum, aber was das Zeichnen von Hunden angeht, ist Amber eine "Spätberufene". Obwohl sie in New Mexico bei ihren Eltern mit ihrem Labrador Kaija lebte, zeichnet sie in New York ihren ersten Hund. Bis dahin zeichnete sie Kartzen!

Wenn man so meisterlich das Zeichnen mit Kohle und Pastellkreiden beherrscht, kann man sich sicher an jedes Motiv heranwagen. Amber Sena malt auch Insekten, speziell Käfer. Diese Arbeiten können Sie z.B. auf der Homepage der italienischen Galerie Accesso genießen.

Unten sehen Sie noch ein paar Beispiele verschiedener Hunderassen, typgerecht gestylt. Amber übernimmt auch Auftragsarbeiten. Amber Senas Homepage sollten Sie auf alle Fälle besuchen, nicht nur weil Sie noch mehr Arbeiten sehen und ein Artist´s Statement lesen können, sondern auch, weil die Homepage selbst sehr klassisch, elegant aufgebaut ist.

 

Amber Sena, Blush, 2011

Amber Sena, Brick, 2011

Amber Sena, Bugsy, 2011

Amber Sena, Brooklyn, 2011

Amber Sena, Canon of Canine Poster, 2011

 

2011 gewann Amber Sena den Wettbewerb für das Poster der 135. Westminster Kennel Club Dog Show. Auf dem Poster kommt zwar keine Fanzösische Bulldogge vor, dafür aber ein Pointer, das Maskottchen der Show. Weiters ist aus jeder Show-Kategorie eine Rasse vertreten. Letztendlich sehen Sie von oben links nach unten rechts einen Spitz, Mops, Komondor, Golden Retriever, Scottish Terrier, English Pointer, Irischen Wolfshund, Dackel, Tibet Terrier, Border Terrier, Australiian Shepard und Bloodhound.

Die Dreadlocks des Komondors zu zeichnen war lange nicht so herausfordernd wie das Fell des Border Terrier, erzählt Amber Sena hier. Doch auch wenn sie das Fell beherrscht, kommt es darauf an, dass die Schädelform darunter korrekt erfasst ist, ansonsten sieht der Hund nur lustig aus. Übrigens lebt kein einziger der gezeichneten Hunde - Amber hat aus vielen Vorlagen jeder Rasse ihre eigene Idealform erschaffen.

Amber Sena wurde 1980 in La Vegas/New Mexico geboren und hat dort und in New York Bildende Kunst studiert. Sie unterrichtet Anatomisches Zeichnen an der New Yorker Filmakademie und Zeichnen an der Kunstakademie. Amber lebt und arbeitet in Brooklyn.

In Deutschland wird Sie von der janinebeangallery vertreten, zu sehen sind ihre Werke auf der Art Karlsruhe vom 7. bis 10. März 2013.

alle Bilder © Amber Sena

 

Grafik, Zeichnung
10. Dezember 2012 - 13:05

Lush-Awards © Nicola Theakston

 

Yippie! Hier können die Kaninchen ruhig jubeln! Nichola Theakston hat die "Lush-Preis-Trophäe" für Initiativen gegen Tierversuche gestaltet, die seit 2012 in fünf Kategorien vergeben wird. Über den Preis und wofür seine GewinnerInnen ausgezeichnet wurden, lesen Sie auf der Lushprize-Seite.

Sehr gut ausgewählt wurde Nichola Theakston als Designerin der Statuette, gilt sie doch als eine der britischen Bildhauerinnen zum Thema Tiere. Sie hat bildende Kunst und Keramik in Exeter und Cardiff studiert, stellt in ganz Großbritannien aus und hat inzwischen eine Anzahl von Sammlern, die ihre Fähigkeit schätzen, naturalistische Darstellung mit Sensibilität für Material und Subjekt zu verbinden. Sie beherrscht es nicht nur, dem Material Schönheit und Fragilität abzuringen, die erschaffenen Tiere scheinen auch Charakter und Lebendigkeit zu besitzen. Durch das Bemalen der Tonfiguren werden sie natürlicher (Farbe) und abstrakter (Duktus) zugleich.

 

Paiinted Dog-head Study no.1, 2010 © Nicola Theakston

Snarling Dog-head Study no.2, 2010 © Nicola Theakston

Painted Dog no.2 © Nicola Theakston

Foto © Imagine Gallery
Foto via Imagine Gallery

 

Mit Hilfe von traditionellen Gipsformen stellt Theakston kleine Stückzahlen ihrer Keramik-Skulpturen her. Neben diesen Kleinserien gibt es auch Unikate, die sie aus rotem Ton und Paperclay herstellt. Paperclay (auch Papierton genannt) ist eine Mischung aus Ton,  Papierfaserbrei (wie er beim Papierschöpfen verwendet wird) und Wasser.

 

Foto © Imagine Gallery
Foto via Imagine Gallery

 

Oben sehen Sie die Künstlerin bei der Arbeit und gleichzeitig ein tolles Foto. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, der Keramikhund genießt die sanfte Berührung mit dem Pinsel: die Ohrenhaltung, leicht geschlossene Augen und entspannte Mundwinkel!

Bevor Theakston mit einer Skulptur beginnt, fertigt sie Zeichnungen oder ein kleines Tonmodell an, um die Farbgestaltung frei und zwanglos ausprobieren zu können. Neben der Erfassung von Form und Proportion möchte sie diese Spontaneität und Frische auch bei den fertigen Arbeiten erreicht sehen.

 

African Wild Dog, 2012 © Nicola Theakston

Snarling Dog © Nicola Theakston

 

Die Grundlage von Theakstons Arbeit ist die Vorstellung, dass ein Tier nicht nur seine instinktiven tierischen Verhaltensweisen besitzt, sondern sein "Anderssein" auch eine spirituelle Dimension hat. Diese Dimension – Gefühle, Empfindungen – drückt sie durch ihre Porträts aus. Bei ihren jüngsten Arbeiten hat sie sich den Primaten zugewandt, die sie mit Sensibilität und Einfühlungsvermögen erschafft, nicht zuletzt um den Betrachter zur Reflexion einzuladen:

 

It is difficult to intensely observe another creature without some self-reflection, some enlightenment and an awareness of the fragility at the core of our existence. My recent work in red clay is focused on primates and attempts to capture nuance of expression and emotion and engage us in sympathetic recognition of our humanity. (zit.n. David Shepherd Art for Survivial)

Homepage der Künstlerin Nichola Theakston, Homepage der Galeristin Lena Boyle

 

2. Dezember 2012 - 18:40

Sehr stimmungsvolle Illustrationen - oft Collagen - stellt die kanadische Künstlerin Tara Hardy her. Hunde spielen in ihrer Arbeit eine große Rolle. Sie nehmen entweder nahezu das ganze Blatt ein oder schauen als kleine angeschnittene Randfiguren ins Geschehen hinein. Dazwischen ist natürlich auch alles möglich.

Durch Verwendung alter fotografischer Elemente sowie durch die Farbgebung (oft sanfte bis kalte Blautöne) im Hintergrund bekommen die Collagen einen Retrotouch. Trotzdem erscheinen sie nicht in den 50er Jahren eingefroren zu sein, sondern erhalten eine moderne, auch humorvolle Note. Was streng komponiert und geplant aussieht, ist intuitiv gestaltet. Die Collagen entwickeln beim Herstellungsprozess ein gewisses Eigenleben, sodass Tara Hardy am Beginn des kreativen Prozesses nicht weiß, wohin die künstlerische Reise geht (dazu die Künstlerin in einem Interview mit Artworks Amsterdam).

 

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

Sam, Reader' s Digest © Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

Holding on, Shambhala Sun © Tara Hardy

For the Dogs, The Globe and Mail © Tara Hardy

Staying In, The Globe and Mail © Tara Hardy

You Can Be Anything, The Globe and Mail © Tara Hardy

Alena, The Globe and Mail © Tara Hardy

New Orleans, Maisonneuve Magazine © Tara Hardy

 

Wirkt dieses Interieur nicht wie eine aufgeräumte Version von Richard Hamiltons "Pop"?

 

Time Off, The Globe and Mail © Tara Hardy

Alone for the New Year, The Globe and Mail © Tara Hardy

Can I Be Happy If They Are Not?, The Globe and Mail © Tara Hardy

Children and Happiness, The Globe and Mail  © Tara Hardy

Diversion, The Globe and Mail © Tara Hardy

Loss and Lifting, The Globe and Mail © Tara Hardy

Spring Cleaning, The Globe and Mail © Tom Hardy

In the Vineyard, Enroute Magazine © Tara Hardy

Happiness and how it Appears, The Globe and Mail © Tara Hardy

© Tara Hardy

 

Die Kanadierin Tara Hardy studierte bildende Kunst, Illustration und Grafik und gewann zahlreiche Preise. Hauptsächlich widmet sie sich der Collage, sie zeichnet und malt aber auch oder fertigt ihre Illustrationen in Mischtechnik an. Seit vielen Jahren arbeitet sie für die Magazine "The Globe and Mail" und "The New Yorker". Mit ihrer Coca-Cola-Kampagne - in über 100 Ländern gezeigt - wurde sie weltweit wahrgenommen.

 

 

The Coke Side Of Life © Tara Hardy

 

© Tara Hardy

Run and get away © Tara Hardy

 

Neben Illustrationen für den kommerziellen Bereich und freieren Arbeiten widmet sie sich auch der grafischen Umsetzung von Umweltschutz- und Tierschutzthemen. Die Welt stehe an einem Wendepunkt, meint Tara Hardy, der Einsatz für die Umwelt sei erforderlicher denn je (Interview mit Artworks Amsterdam).

 

Save the Whales © Tara Hardy

The Last Day © Tara Hardy

 

alle Arbeiten © Tara Hardy

 

Collage, Grafik, Zeichnung
19. November 2012 - 8:52

Vor einigen Tagen ging in Mailand die Ausstellung "Vecchi Cani" - alte Hunde - der italienischen Grafikerin Giovanna Durì zu Ende. Sie hatte ihre Zeichnungen alter Hunde, die sie bei Bekannten, in Parks, in den Straßen kennen gelernt hatte, präsentiert.

Ich freue mich immer, wenn ich auf jemanden treffe, der meine Liebe zu alten Hunden teilt. Ich mag die ungestüme, draufgängerische, lebensfrohe Art junger Hunde sehr. Meine Nachbarn haben so ein junges, weibliches, italienisches, Exemplar, das seine Freude spontan und unverhohlen zeigt, das stürmisch, aber trotzdem sensibel ist und das sich immer auf meiner Fußmatte vor der Wohnung gewälzt hat, um Rocco seinen Duft zu hinterlassen. Doch nichts geht über die Weisheit alter Hunde, die das Leben und die Welt aus der erhöhten Position ihres/unseres Bettes betrachten.

Auch die - vielleicht im doppelten Sinne - gezeichneten Hunde blicken aus weisen und schwermütigen Augen, auf sie fällt Giovanna Duris zärtlicher Blick.

 

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

vecchi cani  © Giovanna Durì

 

Sie müssen nicht enttäuscht sein, wenn sie Giovanna Durìs Ausstellung nicht gesehen haben - Mailand war ohnehin zu weit weg. Die alten Hunde fanden Eingang in das Buch "Vecchi Cani" - herausgegeben von der Edizioni Nuages. ISBN-13: 978-88-9656-3373

 

vecchi cani  © Giovanna Durì

 

alle Bilder © Giovanna Durì

Die Anregung zu dem Beitrag kam von Laura Ottinas Blog Animalarium. Danke! Noch mehr Zeichnungen könen sie auf der Facebook-Seite der Vecchi Cani sehen.

 

Ausstellung, Buch, Zeichnung
16. November 2012 - 8:03

'Modellsitzen statt Fuchsjagd' könnte das Motto für diesen Drahthaarterrier sein, der sein Herrchen zur Arbeit auf dem Gehsteig begleitet. Hunde waren in den 1920 und -30er Jahren oftmals Begleiter von Straßenkünstlern, die dadurch neben der besten Gesellschaft, die man sich wünschen kann, auch mehr Aussicht auf "change", also erbetteltes Kleingeld hatten.

 

AF Harris und Hund © Fox Photoes/Getty Images
 

Der "Pflastermaler" Albert Harris fertigt eine Kohlezeichnung von seinem Hund an. Das Foto entstand am 2. Juli 1931 vor der Londoner National Gallery am Trafalgar Square. Harris war als Hundemaler stadtbekannt. Er hatte sich auf Foxterrier spezialisiert und sein Hund musste oftmals Modellsitzen. Eine schwierige Aufgabe für einen intelligenten, unternehmungs- und abenteuerlustigen Hund, der immer auf der Suche nach Ablenkung ist. Mit einem Spaniel hätte es Harris sicher einfacher gehabt, aber wahrscheinlich konnte er die Terrier nahezu auswendig zeichnen.

 

AF Harris und sein Hund © George Lewis

 

Dieses Foto entstand am 8. Juli 1930 - der Zeitungsverkäüfer im Hintergrund liefert diesen Hinweis - Arthur Conan Doyle war am 7. Juli verstorben. Fotograf war George Lewis, der auch ein Pionier der Stereoskopie war. Ihm ist es zu verdanken, dass Albert Harris der erste Straßenkünstler weltweit wurde, der in einem Stereogramm verewigt wurde. Unten sehen sie nebeneinander die zwei Bilder, die Ausgangspunkt für das "Raumbild" waren. Die Stereoskopie ist die Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Umgangssprachlich wird Stereoskopie fälschlich als "3D" bezeichnet, obwohl es sich nur um zweidimensionale Abbildungen handelt, die einen räumlichen Eindruck vermitteln. Die ersten Stereogramme wurden übrigens schon 1841 hergestellt.

 

© George Lewis

Straßenkünstler in 3D, 1930

Straßenkünstler in 3D, 1930

 

Der Londoner Straßenmaler Albert Harris und sein Hund: Um den Effekt zu sehen, brauchen Sie eine Rot-Cyan-Anaglyphenbrille.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Philip Battle bedanken, in dessen Blog "All My Own Work! - A history of pavement art" ich auf Albert Harris und die Hunde der Straßenkünstler gestoßen bin. Dieser Blogbeitrag folgt seinen Ausführungen, es handelt sich um Spezialwissen, dem ich nichts hinzuzufügen hatte. Die Briten nannten Künstler, die auf dem Gehsteig zeichneten, übrigens "Screevers", ein deutsches Wort dafür existiert nicht. Die deutsche Übersetzung "Pflastermaler" für pavement artist klingt sehr holprig, der Begriff Straßenkünstler ist mir aber zu weit gefasst.

Das untere Foto zeigt Lucy, die mit einer Blechbüchse im Maul für ihren menschlichen Gefährten bettelt, darunter ist Bloomsbury Bob zu sehen. Lesen Sie deren herzerwärmende Geschichten  in Philip Battles Blog nach!

 

Lucy mit Blechdose für Kleingeld, 1936

Bloomsbury Bob, 1938

 

Fotografie, Malerei, Street Art, Zeichnung
13. Oktober 2012 - 7:50

Eröffnung © A. Wrede

 

Was denkt diese Ausstellungsbesucherin wohl über die Bilder ihrer ArtgenossInnen?

Seit 1994 fotografiert die Berliner Künstlerin Barbara Wrede wartende Hunde. Zu Beginn des Jahres begann sie die Fotos zuerst zeichnerisch, dann auch malerisch umzusetzen. Die Serie "Wartende Hunde - ein Versuch über die Treue" entstand: Sie ist Hachiko, dem japanischen Akita gewidmet, der 10 Jahre am Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen gewartet hat.

Atelieransichten mit Hundebildern:

 

Foto © Barbara Wrede

Foto © Markus Wächter / Waechter

Foto © Markus Wächter / Waechter

Foto © Barbara Wrede

Foto © Markus Wächter / Waechter

Kurt © Barbara Wrede
Das ist übrigens Kurt!

Foto © Barbara Wrede

 

Barbara Wrede gründete auch einen Köterclub: Sie porträtiert, fotografiert und zeichnet Hunde und betreibt meditative, bis zu einem Quadratmeter große Fellstudien, jeweils mit einem Buntstift. Ein Teil dieser Arbeiten findet Eingang in die Ausstellung in der Galerie R31. Mehr zum Köterclub in der Berliner Zeitung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 17. November 2012 zu sehen, jeweils Donnerstag bis Samstag von 15 bis 19 Uhr. Köterclubbing am 13., 20. und  27. Oktober 2012.  Kötermitbringen bitte nur nach Absprache.

Die Künstlerin schreibt auch eine Blog mit Szenen aus dem Alltag, Notizen zu Kunst und zu Ausstellungen. Sie gibt einen Einblick in ihr Atelier und darin entstehende Arbeitsserien. Dort können Sie die Entstehungsgeschichte zur Ausstellung nachlesen.

Den Hinweis zur Ausstellung fand ich übrigens auf Veronika Olmas Blog. Davon in ein paar Tagen mehr!

 

Ausstellung, Malerei, Zeichnung
28. September 2012 - 8:10

Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008
Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008, Foto © ingmark01

 

Immer wieder bin ich bei der 1969 geborenen britischen Künstlerin auf den Begriff household paint gestoßen. Mangelnde Englischkenntnisse und unbrauchbare Übersetzungsprogramme sind mit Grund dafür, dass ich nicht weiß, womit die Künstlerin malt. Am ehesten dürfte es sich um eine Art Lack handeln, wobei sich Farbpigmente und Lack in der Dose trennen lassen und separat auf das Bild aufgebracht werden. Vielleicht können Sie mit dem englischen Text mehr anfangen:

Howard began using household paint in 1995 and found the medium’s fluidity so beautiful that she set herself the goal to control it. The paint is allowed to separate inside its can so that pigment and varnish can be used in isolation. The pigment is applied to the edge of the canvas, then diluted and manoeuvred through the addition of the varnish. Gravity’s pull then draws the paint down the canvas, creating abstract skeins of colour, vertical striations of gloss. (Text der BlainSouthern Galerie).

Howards Bilder besitzen hoch glänzende Oberflächen, die durch sorgfältig gegossene Farbschichten entstehen. Die Farbe fließt in vertikalen Strömen die Leinwand hinunter, manchmal versickern die Rinnsale vor dem Leinwandende. Die Bilder wirken durch diese außergewöhliche Materialität. Sie entsteht im Zusammenspiel von Präzision und Zufall sowie der Schwerkraft. Einen ersten Eindruck vermitteln eine Ausstellungsansicht und ein Suicide Painting:

 

Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008
Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008

Rachel Howard, Suicide Painting, 2007
Rachel Howard, Suicide Painting, 2007

 

Sin Paintings, Suicide Paintings, Via Dolorosa (über den Leidensweg Christi) heißen Rachel Howards Bildserien, Selbstmord, Religion, Leiden, die Fähigkeit des Menschen zur Grausamkeit sind ihre Themen.

Doch wie kommt der Hund ins Spiel, der ein immer wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk ist? Er ist ein fragiler, gebrechlicher Hund, fraglos steht er nicht in der Traditionslinie des treuen Gefährten und wachsamen Beschützers, er erzählt vielmehr von Vernachlässigung und Missbrauch. Im Kontext ihres Werkes wird der Hund zum Opfer.

 

Rachel Howard, Black Dog, 2007
Rachel Howard, Black Dog, 2007

 

Der Hund ist aber auch Metapher. Der Begriff Black Dog steht gemeinhin für Melancholie und Depression. Churchill bezeichnete z.B. seine Krankheit als Black Dog.

 

Rachel Howard, Dog looking back, 2007
Rachel Howard, Dog looking back, 2007

Rachel Howard, Warrior Dog
Rachel Howard, Warrior Dog

Rachel Howard, Dog and shadow, 2011
Rachel Howard, Dod and Shadow, 2011

Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011
Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011

Rachel Howard
Rachel Howard, Deckchair, Deckchair-Projekt

 

Folgende Fotos habe ich auf dem umfassenden FlickR-Fotostream von isinner gefunden. Wenn Sie mehr Einblick in Rachel Howards bildnerisches Werk gewinnen wollen, sehen Sie seine Aufnahmen an.

 

Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner
Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Fly poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, fly poster, Foto © isinner

 

Rachel Howard schloss ihr Studium am Goldsmiths College ab, dann war sie Assistentin von Damian Hirst. Seit 1992 stellt sie in Gruppen- und Einzelausstellungen sowohl in Großbritannien als auch international aus. Sie lebt und arbeitet in London.

Rachel Howards Website
 

Grafik, Malerei, Zeichnung
12. September 2012 - 22:35

 

Afghanhound © Julia Henkel

Border Collie © Julia Henkel

Chinese Crested © Julia Henkel

Dachshound © Julia Henkel

Entlebucher Mountain Dog © Julia Henkel

French Bulldog © Julia Henkel

 

Vom Afghanen zur Französischen Bulldogge reicht bis jetzt das ABC der Hunderassen der jungen deutschen Illustratorin und Grafik-Designerin Julia Henkel. Wer wissen will, wie es von G (Greyhound?) bis Z (Zottelhund?) weitergeht, muss auf pixelbones vorbeischauen, dort präsentiert die Hundefreundin wöchentlich eine neue Rasse.

 

Kiss, hallo © Julia Henkel

 

Banshee, aua © Julia Henkel

Kisskissen © Julia Henkel

Belohnung © Julia Henkel

Fuck Yeah Agility © Julia Henkel

Livedrawing © Julia Henkel

 

Julia Henkel lebt mit ihren drei Hunden Banshee, Kiss und Fuu in Bayreuth.

alle Bilder  © Julia Henkel

 

Grafik, Zeichnung
6. September 2012 - 18:00

Beim Betrachten des letzten Eintrags auf Moiras Dog Art Today fiel mir die Künstlerin Suzy Gonzalez auf, die an der "Dog Park" - Ausstellung in der G Gallery in Houston teilnimmt:

 

© Suzy Gonzalez

 

Ihre Hund-Mensch-Kombinationen erinnerten mich sofort an Deborah Sengl. Im Werk der 1974 geborenen österreichischen Künstlerin spielen Tiere die Hauptrolle, natürlich bevölkern da auch viele Hunde ihre Bilder. Meistens malt sie Mischwesen aus Hund und Mensch, manchmal begleiten die Hunde auch andere Chimären.

 

Pudelzüchter, 2004 © Deborah Sengl

Pudelzüchterpreis, 2006 © Deborah Sengl

Hansi Hinterseer, 2007 © Deborah Sengl

Blindenhund, 2005 © Deborah Sengl

Erdbebenhund, 2005 © Deborah Sengl

Deutscher, 2005 © Deborah Sengl

Dobermannpolizisten, 2006 © Deborah Sengl

Hundeskater, 2004 © Deborah Sengl

Hundepensionist, 2005 © Deborah Sengl

Hasenhundefänger, 2010 © Deborah Sengl

Hirschjäger, 2004 © Deborah Sengl

Hasenlangläufer, 2004 © Deborah Sengl

Stillende, 2009 © Deborah Sengl

Stillende, 2009 © Deborah Sengl

Stillende, 2009 © Deborah Sengl

Family Affairs, 2009 © Deborah Sengl

Family Affairs, 2011 © Deborah Sengl

Staffordshirejogger vor Marathonhunden, 2005 © Deborah Sengl

 

Deborah Sengl stelt seit 1995 national und international aus. Zur Zeit ist sie mit Werken in der Galerie Deschler in Berlin sowie der Galerie 422 in Gmunden vertreten.

alle Bilder © Deborah Sengl

 

Malerei, Skulptur, Zeichnung
20. August 2012 - 15:00

Über die Entdeckung von Anja Zaharanski freue ich mich ganz besonders, wird sie mir doch über das 365 Dogs Project noch viele "Oh, wie schön!" entlocken.

Sie stellt die Hunde-Illustrationen her, die ich immer machen möchte. Doch mir fehlt der experimentierfreudige Zugang und die verspielte Ader mit der sich Anja Zaharanski alles selbst beibringt und ans Werk geht.

 

Noodles, Scout und Aioli, Mischlinge © Anja Zaharanski

 

Die erst 22-jährige in Bayern lebende Illustratorin erprobt für die verschiedenen Hunde(rassen) unterschiedlichste stilistische und zeichnerische Herangehensweisen. Täglich möchte sie eine Hunde-Illustration fertig stellen. Über 200 Hundefreunde schickten ihr für dieses 365 Dogs Project Fotos ihrer Hunde, in der Hoffnung, dass diese von ihr verewigt würden! Unten sehen Sie die ersten dargestellten Hunde dieser glücklich Auserwählten.

 

Colega, Schnauzer © Anja Zaharanski

Flecki, Terrier © Anja Zaharanski

Frankie, Windhund © Anja Zaharanski

Lucy und Pai © Anja Zaharanski

Boost, Bordercollie © Anja Zaharanski

Sneaks und Billy, Windhunde © Anja Zaharanski

Sniper, Bordercollie © Anja Zaharanski

 

Obwohl auch ich kürzlich in die Möglichkeiten der Illustration geschnuppert habe - ich besuchte einen Sommerschul-Workshop bei den Illustratorinnen Renate Habinger und Verena Ballhaus im Schneiderhäusl, bei denen ich unterschiedlichste Schab-, Kratz-, Druck-, Reib-, Wisch- etc.etc. -Techniken kennen gelernt habe - weiß ich leider nicht, wie Anja Zaharanski ihre wunderbaren Illustrationen herstellt. Auf alle Fälle ist der Computer im Spiel. Sie verrät nur so viel dazu:

I work with mixed media, which means that I draw, paint, scan and edit all these things together digitally.

Auf ihrer Homepage Dogs Can Bark können Sie verfolgen, wie es mit ihrem 365 Dogs Project weitergeht. Mehr über die Künstlerin erfahren Sie auch im Online-Magazin Four.

Auf Anja Zaharanski bin ich übrigens in Dogmilk gestoßen, das neben Lifestyle-Produkten für Hundeliebhaber manchmal auch Künstler und deren Werke vorstellt.

alle Bilder © Anja Zaharanski

 

Grafik, Zeichnung