Malerei

5. April 2013 - 8:10

Ajax, 2007 © SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin
Ajax, Öl, Wachs, Pigment auf Leinwand, 160 x 180 cm, 2007,
Foto © SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin

Doggystyle, 2005 © Ruprecht von Kaufmann
Doggystyle, Gouache auf Polaroid, 10,5 x 13,5 cm, 2005, © Ruprecht von Kaufmann

Cerberi, 2005 © Ruprecht von Kaufmann
Cerberi, Öl und Wachs und Pigment auf Leinwand, 150 x 250 cm, 2005,
© Ruprecht von Kaufmann

© Ruprecht von Kaufmann

 

Ruprecht von Kaufmann wurde 1974 in München geboren, studierte in Pasadena und lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeit "Ajax" wird in der Ausstellung "Tierstücke" im Museum Abtei Liesborn gezeigt. Sie vereint 17 Gemälde niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts mit insgesamt 74 Arbeiten zeitgenössischer Künstler der Sammlung Sør-Rusche zu einem spannungsreichen Dialog. Thomas Rusche, Inhaber des Modehauses, hat die Familientradition des Kunstsammelns erweitert. Zusätzlich zur niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters erwirbt er regelmäßig Arbeiten junger Künstler. Viel gegenständliche Malerei ist dabei. Die in fünf Kapitel gegliederte Schau mit rund 80 Werken setzt dabei weniger auf den direkten Vergleich der Motive als auf einen Dialog der Stimmungen.

Neben Ruprecht von Kaufmann werden bis zum 28. April 2013 unter anderem folgende Künstler und Künstlerinnen zu sehen sein, die ich im Blog schon vorgestellt habe: Marcin Cienski, Pavel Feinstein, Malgosia Jankowska, Karin Kneffel, Nadin Maria Rüfenacht und Cornelia Schleime.

 

Die Ausstellung "Tierstücke" im Museum Abtei Liesborn, Oelde/Berlin ist Di bis Fr von 9 -12 Uhr und 14 - 17 Uhr sowie Sa, So von 14 - 19 Uhr geöffnet.

 

Links zur Ausstellung: Museum Abtei LiesbornKleidungskultur Sør

 

Werke von Ruprecht von Kaufmann sehen Sie auf seiner Homepage und auf den Seiten der Galerie Christian Ehrentraut und der Galerie Rupert Pfab.

 

Ausstellung, Malerei, Zeichnung
2. April 2013 - 9:40

Die britische Künstlerin Mary Anne Aytoun Ellis beschäftigt sich vor allem mit Landschaftsmalerei, sie malt im South Downs National Park, Lewes, in der Nähe von Brighton. Ich habe allerdings auch zwei wundervolle Hundeporträts von ihr gefunden, die durch die Malweise bestechen, mit der ihr ein sehr poetischer Ausdruck gelingt.

 

Mary Anne Aytoun Ellis, Dog

Mary Anne Aytoun Ellis, Sir Gawain's Dog

Mary Anne Aytoun Ellis mit Hund, 2011

Die Künstlerin und ihr Labrador Percy bei der Arbeit. Nun, sie arbeitet.

 

In all ihren Arbeiten versucht Mary Anne Aytoun Ellis hinter die Oberfläche des Dargestellten zu blicken und das Unbekannte und Vergangene darin zu entdecken. Deshalb fertigt sie für ihre Landschaften unzählige Zeichnungen und Studien an. Genau beobachten, um viel zu erkennen, scheint ihr Motto zu sein. Aber nicht, um zu naturgetreuen Darstellungen oder botanischen Zeichnungen zu gelangen, sondern um die Atmosphäre und Poesie eines Ortes einzufangen. Gleiches gilt für ihre Hundeporträts: Nicht Tierstudium, sondern Darstellung der Wesenhaftigkeit steht im Vordergrund. Lesen Sie ihr Statement, um mehr über ihre Arbeitsweise zu erfahren.

 

Mary Anne Aytoun Ellis (*1966) studierte an der Ruskin School of Drawing in Oxford und am Royal College of Art. Sie wird von der Portland Gallery vertreten, wo Sie einen umfasenden Einblick in ihr Werk erhalten können.

alle Bilder © Mary Anne Aytoun Ellis

 

Malerei
30. März 2013 - 9:01

Neben recht konventionellen Landschaftsbildern - vielleicht für das touristische Publikum - malt der in Bath/England ansässige Ben Hughes Menschen- und Tierporträts, in denen er die naturalistisch-figurative Darstellung mit linearen abstrahierten monochromen Hintergründen kombiniert.

 

California dreaming © Ben Hughes

Jim und Charlie © Ben Hughes

 

Jim und Charlie (oben) mag ich ganz besonders, das muss mit meiner Vorliebe für alte Hunde zusammenhängen. Ob der weißschnauzige Hund allerdings Jim oder Charlie heißt bleibt unklar.

 

Edward © Ben Hughes

Homer © Ben Hughes

© Ben Hughes

Lunawip © Ben Hughes

Lily © Ben Hughes

Scooby und Zak © Ben Hughes

 

Da ich weiß, dass immer wieder Freunde und Freundinnen der Kaninchen-Helpline in meinen Blog schauen, verzeihen Sie mir sicher, wenn ich - off topic - so manchen Hasen oder manches Kaninchen in den Blog schummle.

 

Ice II © Ben Hughes

 

Blog von Ben Hughes

alle Bilder © Ben Hughes

 

Malerei
27. März 2013 - 10:38

Sandra Flood, Lillly On A Grey Day
Lillly On A Grey Day

 

Die Bilder der Windhunde gehören zu den schönsten Hundeporträts, die ich seit langem gesehen habe. Das freundliche, friedliche Wesen - so vermute ich - dieser schönen Tiere kommt wunderbar zum Ausdruck. Ein großartiges Statement für diese Rasse.

 

Sandra Flood, Gilda
Gilda

Sandra Flood, Big Boy
Big Boy

Sandra Flood, Lillly On A Grey Day II
Lillly On A Grey Day II

Sandra Flood, On The Prowl
On The Prowl

Sandra Flood, Looking Back
Looking Back

Sandra Flood, The Girls
The Girls

Sandra Flood, Missing Guinevere
Missing Guinevere

Sandra Flood, Degas
Degas

Sandra Flood, Bringing Them Home
Bringing Them Home

Sandra Flood, The Italiens
The Italiens

Sandra Flood, Artemis And The Hare
Sandra Flood, Artemis And The Hare

 

Sandra Flood malt nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere und vor allem Menschen - weiters Stillleben, Interieurs, Landschaften und ungegenständliche Bilder. Die Autodidaktin lebt mit drei Hunden in Frenchtown, New Jersey.

alle Bilder © Sandra Flood

 

Malerei
21. März 2013 - 9:12

Scott Lifshutz heißt der in New York lebende Künstler, der vor dem Hintergrund schwebende Hundeporträts malt. Eine einfache und doch so wirkungsvolle Idee, den Brustkorb wegzulassen! Künstlerisch auf den Kopf reduziert, wird der Charakter des Hundes noch besser auf den Punkt gebracht, gewinnen die Porträts an Leichtigkeit und Humor.

 

Briscoe Pell, 2007 © Scott Lifshutz

Gus Wanzenberg, 2006 © Scott Lifshutz

Deano Germer, 2007 © Scott Lifshutz

Lamont Hamgle, 2007 © Scott Lifshutz

Gus Vance King, 2007 © Scott Lifshutz

Lucy Marcus, 2005 © Scott Lifshutz

Oscar Gardi, 2006 © Scott Lifshutz

Norman Patrick, 2007 © Scott Lifshutz

Othello Geisler, 2005 © Scott Lifshutz

Penny 0'Neil, 2012 © Scott Lifshutz

Target Bullseye Dog, 2007 © Scott Lifshutz

Lila, 2011 © Scott Lifshutz

Franco Dormer, 2011 © Scott Lifshutz

 

Ich finde es noch bemerkenswerter, was Scott Lifshutz mit ein paar Aquarellpinselstrichen zuwege bringt. Der zart gemate blaue Chihuahua blickt fragend, verschmitzt, auffordernd, einladend. Je länger ich hinschaue, desto mehr Ausdrucksnuancen gewinnt er. Auch der lila Hund spricht zu uns. Nicht mehr ganz nüchtern, so scheint mir!

Natürlich malt er auch Menschen ohne Körper - also nur die Köpfe der trendigen New Yorker. Die Hunde haben so manch prominenten Menschen an ihrer Seite, Todd Oldham und Susan Sarandon zum Beispiel. Überflüssig zu sagen, dass die Porträts nicht ganz preiswert sind.

alle Bilder © Scott Lifshutz

 

Malerei
11. März 2013 - 8:20

Als ich das erste Mal ein Bild des polnischen Malers Marcin Cienski im Internet sah, hätte ich nicht erwartet ein Werk des 21. Jahrhunderts vor mir zu haben - zu traditionell erschienen mir die Hell-Dunkel-Kontraste, zu üppig die Interieurs, zu dunkel die Räume aus einer Zeit vor der Elektrifizierung. Seine Bilder wirken düster und geheimnisvoll, wie Standbilder scheinen sie einen Moment einer Geschichte zu beleuchten, die Figuren wie durch ein kreisförmiges Flutlicht erhellend.

 

Marcin Cienski, Nghtwatch, 2010

 

Das Bild "Nachtwache" zeigt eine müde Frau, sie scheint zu warten. Der Hund döst zu ihren Füßen. Einfühlsam gespiegelt empfinde ich deren Körperhaltungen. Welche Geschichte erzählen sie? Viel Raum bleibt für unsere Assoziationen.

Während das obere wunderbar komponierte Bild - auch in seiner Farbstimmung - Ruhe, vielleicht Erschöpfung, aber trotzdem vollendete Harmonie verströmt, ist das pausbäckige Kind hart an der Grenze zum Kitsch.

 

Marcin Cienski, You Won't, 2012

Marcin Cienski, Versöhnung, 2012

Marcin Cienski, Past Bedtime, 2012

 

Und nun ein witziges Beispiel dafür, in welchen Bahnen sich mein Denken und Sehen abspielt. Bei mir dreht sich alles um den Hund: Was sehen Sie im unteren Bild? Natürlich eine Pfote! Auf einem zerschlissenen Perserteppich! Was ist Nahe liegender, als dass Cienski nicht nur Hunde sondern auch Pfoten malt! Der Bildtitel "Smoke" bezieht sich natürlich auf den Hundenamen eines silbergrauen - nun, vielleicht Pudels mit wattiger Fellstruktur.

 

Marcin Cienski, Smoke, 2009

 

Bevor ich den Text geschrieben habe, habe ich nochmals die Seiten der Galerien aufgerufen, in denen er ausgestellt hatte, um das gesamte Werk Cienskis erneut auf mich wirken zu lassen. Im Zusammenhang mit den zeitnahe gemalten Bildern erkannte ich dann, was es darstellt: eine niederbrennende Ansiedlung; im Bild darunter beginnt das Feuer erst.

 

Marcin Cienski, Sign 7, 2009

 

Unten handelt es sich jetzt wirklich um einen Porzellanhund. Cienski hat viele Biler gemalt, in denen Kunstgegenstände, Medaillien, Tierskelette, Trophäen, Bilder und Erinnerungsstücke seiner Vorfahren - die Familiengechichte reicht bis ins polnische 13. Jahrhundert zurück - vorkommen. Der Großvater hat die Gegenstände vor der kommunistischen Enteignung gerettet und liebevoll erhalten.

 

Marcin Cienski, Guard, 2007

 

Schauen Sie sich unbedingt weitere Werke auf den Seiten der Galerien Fred, Jochen Hempel, Galerie Römerapotheke, Marianne Friis, Marc Straus und Binz und Krämer an, um einen Eindruck seiner inhaltlichen und formalen Bandbreite zu erhalten. Cienski verwendet alte Fotografien, Magazine bis hin zu Horrorfilmen als Ausgangsmaterial für seine finstere, Unheil verkündende, aber auch opulente, barocke Malerei. Vertraute Themen transferiert er in rätselhafte Bilder, die sich einer verbindlichen Interpretation verweigern.

Seine Bilder sind von großer technischer Brillianz. Der Pinselduktus erinnert daran, dass wir uns innerhalb der Malerei bewegen. Cienski möchte nicht die Fotografie imitieren, sondern eine eigenständige, quasi Parallelwirklichkeit erschaffen.

Marcin Cienski (geb. 1976) absolvierte 2001 sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Krakau, Polen. Er stellt seither international aus, zuletzt in der New Yorker Galerie Marc Straus. Er lebt  und arbeitet in Warschau.

alle Bilder © Marcin Cienski

 

Malerei
25. Februar 2013 - 14:16

Die Qualität der Bilderbuchillustrationen nimmt immer mehr zu - den Eindruck gewinne ich immer öfter. Auch in diesem Blog habe ich bereits zwei KünstlerInnen - John Rowe und Anke Feuchtenberger - vorgestellt, die ihre Kunst dem Thema Hunde im Bilderbuch widmeten. Der Hund bzw. Wolf (Isegrim und seine Frau Gieremut) ist aber nicht der Hauptdarsteller im von Jonas Lauströer illustrierten und von Renate Raecke geschriebenen "Reineke der Fuchs", sondern gehört zu den Opfern, reingelegt vom Fuchs.

"Reineke der Fuchs" erzielt den 1. Platz beim Troisdorfer Bilderbuchpreis. Das ist der einzige deutsche Preis, der speziell Illustrationen zu Bilderbüchern auszeichnet und herausragende Leistungen auf dem Gebiet der künstlerischen Bilderbuchillustration würdigt. Die Preisverleihung findet am 21. April 2013 im Bilderbuch Museum, Burg Wissem in Troisdorf statt.

 

Jonas Lauströer, Reineke der Fuchs

 

Der Fuchs hat den kleinen Wölfen vergiftetes Wasser in die Augen gespritzt, sie sind fast erblindet.

 

Jonas Lauströer, Reineke der Fuchs

 

Die Gier nach Fisch wird der Wölfin mit Ohrenmütze zum Verhängnis. Der Fuchs im Friesennerz sieht zu, wie das Loch im Eis wieder zufriert.

 

Jonas Lauströer, Reineke der Fuchs

 

Neben der modischen und originellen Gewandung bestechen die Illustrationen durch wahrheitsgetreue Darstellung der Tierbewegungen. Lauströter weiß, was er zeichnet! Hat er doch ein das Sachbuch "Dogs in Motion/Hunde in Bewegung" gezeichnet und Animationen zur Hundebewegung hergestellt.

 

Jonas Lauströer, Dogs in Motion

 

2012 zeichnete er für einen Kalender Charakterköpfe, 2013 für einen Kalender Bewegungslust.

Jonas Lauströer, Kalender Charakterköpfe, 2012

Jonas Lauströer, Kalender Charakterköpfe, 2012

Jonas Lauströer, Kalender Charakterköpfe, 2012

Jonas Lauströer, Kalender Charakterköpfe, 2012

Jonas Lauströer, Kalender Charakterköpfe, 2012

Jonas Lauströer, Kalender Bewegungslust, 2013

Jonas Lauströer, Kalender Bewegungslust, 2013

Jonas Lauströer, Kalender Bewegungslust, 2013

Jonas Lauströer, Kalender Bewegungslust, 2013

Jonas Lauströer wurde 1979 in Hamburg geboen, wo er auch von 2001 bis 2006 an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Illustration studierte; von 2006 bis 2011 war er Lehrbeaufragter für Illustration und 3D-Animation. Er arbeitet seit 2006 als freiberuflicher Illustrator. Unten sehen Sie zwei malerische Arbeiten.

 

Jonas Lauströer, Dame mit Hund am Strand, 2010

Jonas Lauströer, Sezierter Schäferhund

 

alle Bilder © Jonas Lauströer

 

Bilderbuch, Grafik, Malerei, Zeichnung
20. Februar 2013 - 16:50

Der monumentale Hund, ein schwarzer Labrador, der gelbe Farbe auf die Wand des Orange County Museum of Art in Los Angeles pinkelt, ist Teil einer großen Retrospektive des amerikanischen Künstlers Richard Jackson "Ain't painting a pain", die bis zum 5. Mai 2013 stattfindet.

Ich finde schon die kleinen pinkelnden Hunde, die man als Türstopper kaufen kann, nur mäßig amüsant. Auch meterhoch aufgeblasen wird der "Bad Dog" nicht humorvoller. Als Kommentar zum Museum lediglich banal.

 

Richard Jackson, Bad Dog

Richard Jackson, Bad Dog
Fotos von 123 Inspiration

 

Richard Jackson zählt als Erbe Jackson Pollocks, Robert Rauschenbergs und Jasper Johns' zu den radikalsten Künstlern der letzten vierzig Jahre. Wie kein anderer zeitgenössischer Künstler hat er die Möglichkeiten der Malerei ausgelotet: Durch seinen einfallsreichen, überschwänglichen und respektlosen Umgang mit dem »Action Painting« hat er die performative und räumliche Dimension von Malerei erweitert. Darüber hinaus hat er, durch die Verbindung von Malerei und Bildhauerei, diese als eine Kunst der Alltagserfahrung neu positioniert.

Obiger Text stammt von der Homepage der Villa Stuck in München. Dort werden Jacksons Malereien und Installationen aus den Jahren 1969 bis 2012 vom 25. Juli bis 13. Oktober 2013 gezeigt. Hoffentlich bleibt da der "Bad Dog" daheim.

 

Ausstellung, Malerei
7. Februar 2013 - 11:38

Max Liebermann, Dackel im Lehnstuhl, 1914
Max Liebermann, Dackel im Lehnstuhl, 1914

 

Männe, Michel und Nicki hießen die Dackel des Berliner Malers Max Liebermann, die am Pariser Platz 7 neben dem Brandenburger Tor in Berlin residierten.

Von 1910 an hatte "Männe" außer der Stadtwohnung mit dem Tiergarten fürs "Gassigehen" auch einen Landsitz zur Verfügung. In jenem Jahr erwarb Max Liebermann ein schmuckes Grundstück am Wannsee. Hier konnte sich "Männe" die frische Seeluft um die Hundenase wehen lassen und auf einer weiten Wiese oder zwischen den Rabatten herumtollen. Mittendrin stand das herrschaftliche Domizil mit zwei ionischen Kolossalsäulen.

Dackel "Männe", der auf den Wannseebildern oft auftaucht, hatte um 1914 einen Nachfolger erhalten. Es war der Kurzhaardackel "Michel". Auf einer Kreidezeichnung sieht man ihn aufrecht auf einem Stuhl sitzen, so als ob er dem Tischgespräch von Martha Liebermann und ihrer Tochter Käthe lausche, während unter dem Tisch Käthes Schäferhund schlummert.

Ein dritter Dackel, der in der Familie Liebermann Aufnahme fand, hieß "Nicki". Auch er wurde - vor allem von Tochter Käthe - umhätschelt, wie Skizzen des Meisters belegen (Text vgl. Tausend Tölen, der Hunde-Illustrierten für Berlin und den Rest der Welt).

Max Liebermann (1847–1935) war einer der bedeutendsten Wegbereiter der Moderne. Sein sechs Jahrzehnte umfassendes Lebenswerk prägte die deutsche Kunst seit der Gründung des Kaiserreichs 1871 bis in die letzten Jahre der Weimarer Republik. Er war sowohl ein begehrter Porträtmaler als auch ein Maler der bürgerlichen Freizeitvergnügungen, des Strandlebens und des Gartens seiner Sommervilla im Sinne des Impressionismus.

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Max Liebermann, Sitzendes Mädchen mit Dackel, 1922
Max Liebermann, Sitzendes Mädchen mit Dackel, 1922

Max Liebermann, Spiel im Garten, um 1920
Max Liebermann, Spiel im Garten –
Maria, die Enkelin des Künstlers mit ihrer Kinderfrau und dem Dackel ihrer Großeltern im Wannseegarten, um 1920

Max Liebermann, Aus dem Grunewald, 1912
Max Liebermann, Aus dem Grunewald, 1912

Max Liebermann, Enkelin des Künstlers, 1925
Max Liebermann, Maria Riezler-White (1917-95),
Enkelin des Künstlers mit Dackel auf ihren Knien, 1925
 

Der eigentliche Sinn dieses Beitrags ist, ihn Moira zu widmen: Sie ist eine große Dackelliebhaberin ("crazy Dachshund lady") und schreibt den Blog Dog Art Today, der mich vor eineinhalb Jahren dazu anregte etwas Ähnliches zu machen. Es ist nicht einfach KünstlerInnen zu finden, über die sie noch nicht geschrieben hat oder die sie nicht kennt. Ich hoffe, der Dackelfreund Liebermann ist eine schöne Überraschung für sie.

 

Grafik, Malerei, Zeichnung
27. Januar 2013 - 10:51

Hockender Hund, 1968

 

Anlässlich seines 75. Geburtstages am 23. Januar widmet das Essl Museum dem Künstler Georg Baselitz eine Werkschau. Baselitz gilt als einer der wesentlichen Künstler der Nachkriegsgeneration in Deutschland, der auch in den 1960er und 70er Jahren, als die Malerei für tot erklärt wurde, dieses Medium konsequent weiterverfolgte und damit zu einem Vorbild der Generation der 80er Jahre wurde. Sein "Hockender Hund" von 1968 wird in der Ausstellung gezeigt.

Unten sehen Sie weitere Bilder, in denen Georg Baselitz das Hundemotiv verwendet.

 

Hundejunge, 1966

G. Antonin - Vier Streifen, 1966

Graue Hunde - Drei Streifen, 1967-1968

B. für Larry, 1967

 

Das Gemälde "B.für Larry" von 1967 hat er für seine Remix-Serie 2006 wieder aufgegriffen.

 

B. für Larry (Remix), 2006

Katzenkopf, 1966-1967

Zwei Meissener Waldarbeiter, 1967

 

1969 beginnt er mit der Umkehrung der Bildmotive, die für ihn typisch wird: z.B. "Dogge Igor" von 1971.

 

Dogge Igor, 1971

 

Im Kunstmagazin Art erklärt Baselitz übrigens, wie er auf den Hund als Motiv seiner Malerei gekommen ist:

Mein meistgehasstes Bild ist die Sixtinische Madonna aus Dresden. Das Bild sagt mir einfach nichts, es ist mir zu süßlich, trotz seines durchaus komplexen Aufbaus. Daran denkend, suchte ich ein Motiv, was möglichst nichtssagend sein sollte – so bin ich auf den Hund gekommen. Es gibt ja Hunde-Maler, Katzen-Maler, Pferde-Maler, auch Vögel, Enten usw. Ich jedenfalls kam auf den Hund und habe Hunderte von Bildern mit Hunden gemalt.

Die Ausstellung "Georg Baselitz. Werke von 1968-2012" ist bis zum 20. Mai 2013 im Essl Museum zu sehen.

alle Bilder © Georg Baselitz

 

Ausstellung, Malerei