Malerei

11. Dezember 2011 - 19:36

Ein Künstler, der seit mehr als 10 Jahren Hunde malt, ist Robert Clarke. Clarke, der auch in einer Werbeagentur gearbeitet hat, ist sowohl in der Kunst- als auch in der Modewelt populär und erfolgreich und für mich ein Beispiel dafür, wie beide Bereiche voneinander profitieren und wie man sein Werk gekonnt vermarket. Seine Zeichnungen und Malereien wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, so zum Beispiel bei "British Birds and Dogs" in Paul Smith's  "Globe" am Flughafen Heathrow.

 

Robert Clarke, Birds And Dogs, 2009

 

Clarke nützt sicher alle Netzwerke der Mode- und Medienbranche, um seine Hundebilder zu lancieren, dementsprechend organisieren Kuratoren der Modewelt seine Ausstellungen mit Hundebildern, lassen VIPs und Celebrities ihre Hunde von ihm malen. Denn Clarke stellt seine Hundebilder nicht nur aus, er verbindet seine Ausstellungen auch geschickt mit Auftragsmalerei.

 

Rob Clarke, Cha Cha, 2011

Rob Clarke, Pickles, 2011

Rob Clarke, Sophie, 2011

Rob Clarke, Molly, 2011

 

Obwohl sich Clarke sehr professionell vermarktet, machen manche seiner Hundebilder einen herzerwärmend charmanten dillettantischen Eindruck (Pip!). Dieser Eindruck täuscht jedoch. Clarke hat an der St. Martins School of Art in London studiert und weiß sehr wohl mir dieser Anmutung zu spielen. Seine Absicht ist es, die Hunde nicht bloß naturalistisch wiederzugeben, sondern deren wahren Charakter zu enthüllen.

 

Rob Clarke, Pip, 2011

Rob Clarke, Patterdale, 2011

 

Clarke trifft und fotografiert bei seinen "Commission-only Dog Painting Tours" Hunde, die er daraufhin um mindestens 1500 Dollar malt. Die Termine sind rar und heiß begehrt, viele wollen ihren Hund als richtigen, ja wichtigen New Yorker oder Londoner Hund verewigt wissen. Er signiert seine Malereien nicht nur, die zukünftigen Kunstbesitzer bekommen auch einen Echtheitsnachweis, z.B. das "Robert Clarke The Dog Painter - The New York Tour" authentication label.

 

Rob Clarke, Freddie, 2011

 

Oben sehen sie das stolze Modell - Freddie - vor seinem fertigen Bild. Unten - ein ganz besonders gut gelungenes Beispiel - sehen sie die Fotovorlage und was Clarke daraus gemacht hat.

 

Rob Clarke, Stig, 2011

Rob Clarke, Stig, 2011

 

Während der Miami Basel 2010 fand "Robert Clarke - Pawdicure and Portraiture" statt. Während HundehalterInnen ihre Maniküre genossen, konnten die geliebeten Hund eine - sinngemäß - "Pfotiküre" bekommen und von Robert Clarke gemalt werden.

Heuer stellte er in London bereits seine "A-Z of Dogs" aus, zur Zeit präsentiert er seine Kunst in New York, beides in der Rebekka Hossack Galerie. Anschließend folgt die "Robert Clarke the Dog Painter - The New York Tour". 2012 kommt die Tour nach Palm Springs.

 

Rob Clarke, Alphabet

Rob Clarke, B is for Border

Rob Clarke, H is for Harrier

Rob Clarke, S is for Schnauzer

 

Viele weitere Beispiele der entzückenden Hundebilder sehen sie auf Clarke's Blog, wo sie auch einen Einblick in seine anderen Motive wie Totenköpfe oder Masken erhalten können.

Bilder © Rob Clarke

 

Grafik, Malerei, Zeichnung
9. Dezember 2011 - 11:18

Jenny Scobel, o.T., 2003

 

Jenny Scobel hat sich in ihrer Kunst auf Porträts spezialisiert. Meist sind die Dargestellten - überwiegend Frauen - frontal und bis zur Hüfte gezeichnet. Manchmal werden sie von Hunden oder Katzen begleitet. Ihre Modelle findet Jenny Scobel in Zeitschriften, in den Werken der Kunstgeschichte, unter ihren Freundinnen. Hintergründe und Kleidung werden von ihr verändert, um eine irritierende, hintergründige Stimmung zu erzeugen.

 

Jenny Scobel: Pink, 2006

 

Die Porträtierten sind in ihrer stereotypen Körperhaltung bis an den Bildrand gerückt, sodass der betrachtende Blick distanzlos nahe kommt. Die Kommunikation wird allerdings verweigert: Die Porträtierten richten ihre schwermütigen Blicke nach innen.

 

Jenny Scobel, Muff, 2008

 

Die Künstlerin verwendet mit Gesso grundierte Holztafeln als Malgrund. Nach Fertigstellung versiegelt sie ihre Arbeiten mit einer Wachsschicht, weshalb die Schattierungen und zarten Farbschichten noch plastischer und haptischer wirken.

 

Jenny Scobel: Willow, 2008

 

Jenny Scobel wurde 1955 in Orville/ USA  geboren, sie lebt und arbeitet in New York und hat schon mehrmals in Deutschland ausgestellt, z.B. in der Galerie Kolb. Auf youtube spricht sie vor Studenten über ihre Arbeit.

alle Bilder © Jenny Scobel

 

Grafik, Malerei
5. Dezember 2011 - 16:46

Paco Pomet, Neighborhood, 2011

 

Schon beim ersten Betrachten hat mir die kleine belebte Szene vor dem großen Haus gefallen - vor allem der abwartende Hund  - noch bevor ich bemerkt habe, wer da eigentlich auf den Stufen sitzt! Schauen Sie genau hin, es ist ein Fuchs.

 

Paco Pomet, Half Moon Inn, 2009

Paco Pomet, Southerners, 2011

Paco Pomet, The Race, 2011

Paco Pomet, Hot Dog, 2004

Paco Pomet, August, 2004

 

Der 1970 geborene spanische Maler Paco Pomet malt nach Fotovorlagen, in die er surreale und absurde Dinge einbaut. Nicht selten finden sich Fuchs- oder andere Tierköpfe auf Menschenkörpern. Paco Poment hat während der letzten zehn Jahre eine Vielzahl von Bildern gemalt, die meines Erachtens immer subtiler, die Veränderungen immer unaufdringlicher und bescheidener werden. Oft durchbrechen Tiere oder Comicfiguren die Sehgewohnheiten, lassen uns Vertrautes neu entdecken und bewerten. Hunde kommen nur selten vor (und dann meist als Hunde, die auf nichts anderes verweisen). Mir würden die Bilder auch ohne Verfremdung und Ironie gefallen, strahlen sie doch den Retro-Charme aus, den auch die monochromen Fotografien vergangener Tage besitzen.

Zur Zeit stellt Paco Pomet in Santa Monica/Kalifornien in der Richard Heller Gallery aus. Die Entwicklung seines umfassenden Werks können sie auf Pomets Homepage in Form eines Blogs bestaunen.

 

Malerei
28. November 2011 - 10:58

Georg Ferdinand Waldmüller, Ein Hund neben einem Korb Weintrauben in der Landsch

 

Ferdinand Waldmüller, der bedeutendste Maler des Wiener Biedermeier, war ein Meister in der Darstellung der Wirklichkeit. Präzise und naturgetreu wie die Meister der niederländischen Stillleben gibt er unterschiedlichste Stofflichkeiten und Oberflächenbeschaffenheiten wieder. Er hatte diese zwar in den Museen kopiert, seine Kunstauffassung war dennoch in die Zukunft gerichtet: seiner Zeit voraus trat er für die Freiluftmalerei und das Naturstudium ein. All das sieht man auch in obigem entzückenden Bild verwirklicht: Trauben, wie sie Zeuxis nicht besser hätte malen können, und ein aufmerksam gespannter Hund, zum Abenteuer und Spiel bereit.

 

Malerei
18. November 2011 - 10:31

Eine Künstlerin, deren Arbeiten (Mischtechnik auf Leinwand) sehr grafisch angelegt sind, ist Iris Kohlweiss. Inspiriert von mittelalterlichen Druckgrafiken bildet der gezeichnete Hund einen Ruhepol in Kohlweiss' Arbeiten, der umgeben ist von Spiralen, Kreisen, gestischen Kritzeleien oder gemalten Flächen. Quasi informell und konkret geometrisch gemalte Teile wechseln einander ab und erzeugen so einen harmonischen Ausgleich zwischen Bewegung und Ruhe.
 

Wunderbar ist ihr Farbgefühl, die getrübte Palette der sanften Pastelltöne wird durchbrochen von wenigen kräftigen Farben, die auch Humor in die Bilder bringen und so der Gefahr entgegenwirken, zu schön zu sein. Schauen Sie nur die blauen Ringelsocken an! Oder den Hund, der aus dem Bildschirm lugt, um einen unergründbaren Kosmos vorzufinden.

 

 

Iris Kohlweiss, 2008

Iris Kohlweiss, 2008

Iris Kohlweiss, Ausschnitt, 2009

Iris Kohlweiss, 2010

 

Und hier eine neue Arbeit auf Papier: Schaut der Hund nicht sehnsuchtsvoll in einen Himmel mit Fesselballonen, den Mond hinter sich wissend?

 

Iris Kohlweiss, Ausschnitt, 2011

 

Iris Kohlweiss stammt aus Kärnten/Österreich und hat an der Universität für angewandte Kunst Malerei, Animationsfilm und Tapisserie studiert, sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Wien. Viele weitere Werke - mit und ohne Hund - finden Sie auf ihrer Homepage.

 

Alle Bilder ©Iris Kohlweiss

 

Malerei, Zeichnung
13. November 2011 - 17:14

1982 in Leoben geboren, hat Robert Muntean zunächst an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Hubert Schmalix, später an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert. 2007 wurde er Preisträger des Strabag Art Award.

 

Robert Muntean, Sub rosa, 2006

 

Zuletzt waren seine 2011 in Berlin entstandenen Bilder in der Ausstellung "All that could have been" in der Galerie Gerasdorfer in Wien zu sehen.

 

Robert Muntean, Wish, 2011

© Robert Muntean

 

Malerei
10. November 2011 - 22:03

Der Mensch steht im Mittelpunkt von Esther Fritzsches Malerei, oft der Mensch mit Tier, einmal der Mensch mit Hund.

 

Esther Fritzsche, Junger Mann mit Hund, 2002

© Esther Fritzsche

 

Malerei
10. November 2011 - 14:49

Pavel Feinstein, 2008

Pavel Feinstein, 2005

 

Ein Künstler, in dessen Werk immer wieder Hunde, ob alleine, mit Menschen oder - wie in diesem Fall - mit Affen vorkommen, ist Pavel Feinstein. 1960 in Moskau geboren, wuchs Pavel Feinstein in Duschanbe, im heutigen Tadschikistan, auf. Von 1980 bis 1985 studierte er an der Hochschule der Künste in Berlin. Seitdem lebt und arbeitet der Künstler in Berlin.

Der Maler stellt die Hunde und die sie umgebenden Mensche in nicht näher definierten, aber altertümlich anmutenden Innenräumen dar, die Situationen erscheinen unsicher, die Blicke fragend - welche Bedeutung haben Mensch und Tier füreinander?

 

Pavel Feinstein, 2005

Pavel Feinstein, 2005

Pavel Feinstein, 2004

Pavel Feinstein, 2008

Pavel Feinstein, 2008

 

Vom 23. September 2011 bis zum 29. Januar 2012 sind Feinsteins neueste Werke in der Ausstellung "Der Biss der Muse" in der Spandauer Zitadelle - Ausstellungssäle Bastion Kronprinz / Berlin Spandau zu sehen.

Viele weitere Werke und Informationen zum Künstler finden sie iauf der Homepage der Galerie Tobias Schrade, der Galerie KK  Klaus Kiefer, nicht zuletzt auf Feinsteins Homepage.

Alle Bilder © Pavel Feinstein

 

Ausstellung, Malerei
3. November 2011 - 23:26

Cristina Canale

 

Nur wenig konnte ich über die Künstlerin in Erfahrung bringen, die – unter anderem – Bilder von Hunden malt: Cristina Canale wurde 1961 in Rio de Janeiro geboren und studierte Mitte der 1990er Jahre bei Jan Dibbets an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Berlin und stellt vor allem in Brasilien und Deutschland aus.

 

 

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale

Cristina Canale, 2008

 

Zur Zeit vertritt Cristina Canale eine der 20 künstlerischen Positionen beim "Hundesalon" der Galerie Bengelsträter in Düsseldorf, ab 26. November hat sie dort eine Einzelausstellung.

Weitere Links zu Galerien und Blogs in portugiesischer Sprache: sp-arte, Galeria Marcelo Guarnieri, O Globo, Ipanema, Bolsadearte

Alle Bilder © Cristina Canale

 

Malerei
1. November 2011 - 19:39

Luc-Olivier Merson_Der Wolf von Aggubio, 1877

 

Wie erstaunt war ich beim Besuch der Ausstellung "Wintermärchen" im Wiener Kunsthistorischen Museum, als mein Blick in einem der Kabinette, in dem die - angeblich - weniger bedeutenden Arbeiten hängen, auf den Wolf mit Heiligenschein fiel: So eine Darstellung hatte ich noch nie gesehen. Das untere Bild zeigt das ganze, 1877 entstandene Gemälde, das nach Ausstellungsende wieder im französischen Lilie zu sehen sein wird.

 

Luc-Olivier Merson_Der Wolf von Aggubio, 1877

 

Der Text des Gastkurators Roland de Leeuw (Seite 349) im Ausstellungskatalog gibt nähere Auskunft über dieses stimmungsvolle Genrebild. So habe sich Merson vor allem mit religiösen Themen beschäftigt, die in der Zeit des französischen Realismus nicht gerade en vogue waren. Er zeigte seinen "Loup d'Agubbio" beim Pariser Salon von 1878, wo das wenig erhabene Thema bemängelt wurde und ein Kritiker sich darüber erstaunt zeigte, dass Merson den zahmen Wolf mit Heiligenschein versehen hatte. Nun, der Kritiker hatte, ebenso wie ich, keine Ahnung vom Hintergrund der Geschichte. Sie ist den "Fioretti" des Franz von Assisi entnommen: Ein hungriger Wolf sucht die Stadt Agubbio heim und verschlingt seine Angreifer. Franz von Assisi zähmte den Wolf, der dann zwei Jahre in dem italienischen Städtchen weiterlebte und von den Bewohnern versorgt und von den Hunden ignoriert wurde.

Eine frühere, sommerlichere Bearbeitung des Stoffes nahm Il Sassetta beim Flügelaltar des heiligen Franziskus von 1437-1444 vor, den wesentlichen Ausschnitt sehen Sie unten. Der Wolf hat noch keinen Heiligenschein, gibt aber schon Pfote - nachdem er seinen Hunger gestillt hat (siehe Bildmittelgrund).

 

Il Sassetta: Altarbild des Flügelaltars des Hl. Franziskus, 1437-1444'
 

Ausstellung, Malerei