Tierschutz und Tierrechte

12. November 2012 - 11:00

Toni und Max © Petra Hartl

 

Im Juli war Tonis Bild noch in Arbeit, ich habe damals einen Blogbeitrag - Toni: Work in Progress - verfasst und Ihnen angekündigt, dass Sie vielleicht mehr über ihn erfahren können. Inzwischen ist das Bild fertig und die Auftraggeberin hat es ihrem Mann zum Geburtstag geschenkt. Sie hat mir folgende Zeile zu Toni geschrieben, die ich sinngemäß wiedergebe:

Ich holte Toni, mit dem Namen Pumba, vor 8,5 Jahren aus der Vet Med. Ich gab ihm einen neuen Namen - denn er hatte nun auch ein neues Leben, das mit dem alten nichts mehr zu haben durfte und sollte. Er war zuvor in einem medizinischen Labor, wo er auch geboren worden war, als Versuchshund im Einsatz. Er war verschreckt, kannte keine anderen Hunde, keine Leine, kein Gassigehen, kein Kuscheln, kein Vertrauen, keine Zuneingung, kein normales Hundeleben. Es war nicht einfach am Anfang. Aber wir haben das gut gemeistert - mit viel Geduld und Liebe. Ich bin mit vielen Hunden aufgewachsen - Hunde waren in unserer Familie ein großes Thema, und ich durfte mit 9 Jahren bereits mit meinem eigenen Hund in die Hundeschule gehen. Mein Vater war Hundetrainer, Züchter und Hundeführer bei der Polizei. Jetzt hat Toni ein wunderbares Leben und ist immer um uns und mit uns. Nie alleine. Das braucht er - sonst ist er traurig. Als mein Sohn das Licht der Welt erblickte, hatte ich meine Bedenken. Aber völlig unbegründet. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich angefreundet hat, vor allem damit, dass er uns teilen muss. Jetzt kann sich Toni ein Leben ohne Max auch nicht mehr vorstellen, die beiden lieben sich innig und haben eine großartige Beziehung. Für ein Kind ist es das wundervollste Geschenk mit einem Tier - einem Hund - aufwachsen zu dürfen. Toni ist nun 12 Jahre alt - und wir wünschen uns noch ganz viele schöne geminsame Jahre!

Das untere Bild habe ich gemalt, um mich Toni malerisch anzunähern und ein Gefühl für ihn zu entwickeln. Es hat ebenfalls sehr gut gefallen!

 

Toni © Petra Hartl

 

Die Zeilen von Tonis Frauchen schildern sein Schicksal eindringlich und ergreifend. Leid und Glück liegen hier so nah beieinander, verbunden durch die Entscheidung einen vergessenen, "unsichtbaren" Hund zu sich zu holen, von dem man nicht weiß, wie er sich entwickeln wird. Mit Geduld und Liebe wurde eine innige Beziehung daraus.

Toni hat seinen Lotto Jackpot gezogen, aber hundertausende Tiere - Ratten, Mäuse, Hasen, Hunde, Affen ... - werden in Tierversuchen gequält, ohne jemals die Chance zu bekommen, ein menschliches Herz zu erobern!

Deshalb möchte ich ein mir sehr wichtiges Anliegen anschließen: Am 22. November 2012 wird im Wissenschaftsausschuss des Parlaments vermutlich endgültig über das neue Tierversuchsgesetz entschieden. Es bleibt nur noch eine gute Woche, um darauf Einfluss zu nehmen.

Das Wissenschaftsministerium hat am 28. Juni 2012 einen Entwurf zum neuen Tierversuchsgesetz auf Grundlage der EU-Richtlinie 2010/63 veröffentlicht und zur Begutachtung bis 10. August 2012 ausgeschrieben. Dieser Entwurf, sollte er wirklich unverändert Gesetz werden, ist vom Standpunkt des Tierschutzes aus total katastrophal. Er orientiert sich in allem an den Mindestvorgaben der EU-Richtlinie 2010/63 und wählt an allen Stellen, an denen die Richtlinie den Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum bietet, die für die Tiere schlechteste, d.h. am wenigsten strengste Version. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des Verein gegen Tierfabriken.

Zur Kontrolle von Tierversuchen bräuchte es z.B. eigene Versuchstier-Ombudsschaften. Die Tierschutz-Ombudsschaften nach dem Tierschutzgesetz sind das wichtigste Mittel um das Vollzugsdefizit zu bekämpfen - sie dürfen aber nicht bei Tierversuchen kontrollieren. Daher brauchen wir diese Institution auch für Versuchstiere. Die ÖVP weigert sich, eine Versuchstier-Ombudsschaft zu erlauben, die SPÖ dagegen hält das dankenswerter Weise für unabdingbar. Bitte schreiben Sie daher Emails an die Parteispitzen von SPÖ und ÖVP, um darauf zu drängen, die Versuchstier-Ombudsschaft in den Regierungsentwurf zum Tierversuchsgesetz aufzunehmen bzw. die Kompetenzen der bestehenden Tierschutz-Ombudsschaften auf Versuchstiere zu erweitern (email-Adressen finden Sie hier).

In Martin Balluchs Blog finden sie eine Fülle von Anregungen, was Sie für ein strengeres Tierversuchsgesetz tun können: Leserbriefe und Protestmails schreiben, Petitionen unterzeichnen, an die damit befassten Politiker schreiben, an Demonstrationen teilnehmen usw. Jeder kann für sich die passende Möglichkeit finden, mitzuhelfen das Leid ein bisschen zu mindern. Für die Tiere einzutreten ist nicht nur wichtig, weil sie nicht für sich selbst eintreten können - es ist viel mehr eine Frage der Selbstachtung!

 

Versuchshund aus einem österreichischen Tierversuchslabor
Versuchshund aus einem österreichischen Versuchslabor, Foto: Martin Balluchs Blog

Laternenumzug gegen Tierversuche
 

 

8. November 2012 - 13:00

Bis zum 11. November 2012 können Sie noch die Ausstellung "Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung" im Palais Kabelwerk in Wien sehen, die auf eine Initiative von Monika Iatrou zurückgeht und KünstlerInnen versammelt, die sich bildnerisch dem Themenbereich Massentierhaltung nähern.

 

Plakat Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung

 

"Diese Form der 'Lebensmittelproduktion' halte ich für Mensch und Tier inakzeptabel. Als Künstlerin sehe ich mich verpflichtet und es mir ein besonderes Anliegen, Massentierhaltung in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Kunst ist hiefür besonders gut geeignet und ich engagiere mich daher sehr, diese Ausstellung möglich zu machen", sagt Monika Iatrou. Leider musste sie feststellen, dass das Thema auch bei den KünstlerInnen nicht sehr beliebt ist und es weniger Einreichungen als erwartet auf ihren Call for Artists gab.

Mich wundert das allerdings nicht: Fleisch-essende KünstlerInnen verschließen die Augen vor der Realität der Produktion ihrer Nahrung um nichts weniger als andere. Vegetarische oder vegane KünstlerInnen sind rar. Dazu kommt, dass die traditionellen abbildenden Techniken meines Erachtens nur wenig geeignet sind, die Massenvernichtung an Lebewesen künstlerisch umzusetzen.

Gottfried Renz-Fidéo zum Beispiel will mit seinen digitalen Bildern die räumlich/zeitliche Trennung von Produktion und Konsum im Rezipienten aufheben, um zu bewirken, dass die eine oder der andere beim nächsten Einkauf wie er in die Gemüseabteilung steuert. (Kunstnews)
 

Gottffried Renz

Gottffried Renz

 

Eine Arbeit, die mir besonders gut gefällt, ist von Helena Maria Christina Möstl aka Elle Fee, da sie den Milchkonsum betrifft, der bei uns noch immer als gesund gilt. Der physische Schmerz und das psychische Leide der Hochleistungsmilchkühe wird dabei kaum wahrgenommen. Die Arbeit regt außerdem dazu an, sich über die Zusammenhänge zwischen Milch- und Fleischproduktion zu informieren (die Milchproduktion bedingt das Kalbfleisch!)

 

© Elle Fee

© Elle Fee

 

Elle Fee setzt sich mit Veganismus und der Kuhmilch als Muttermilch auseinander, nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst vegan lebt und bis vor kurzem stillende Mutter war. (Kunstnews)

 

© Regina Merta

 

Regina Merta wirft oben fahles Licht in enge Ställe.

 

© Ellen Semen

 

Auf diesem "Sau-Haufen" von Ellen Semen türmen sich mindestens 41 Schweine platzparend auf 5,22 qm Leinwand übereinander. Eine beengte Situation. Aber auch ein klares Statement gegen Massentierhaltung? (Kunstnews)

Welchen Zugang andere teilnehmende KünstlerInnen zum Thema haben können Sie im Blog Kunstnews der Organisatorin Monika Iatrou nachlesen.

Bis 11. November 2012 ist die Ausstellung von 15.00 bis 19.00 Uhr im Palais Kabelwerk, Gertrude-Wondrack-Platz, 1120 Wien zu sehen.

 

30. Oktober 2012 - 10:59

Hörner/Antlfinger, Kramfors, Foto © Edith Ruß Haus

 

Eine Kalbskulptur aus Leder ...

 

Hörner/Antlfinger, Kramfors, Foto © Edith Ruß Haus

 

... und oben deren dreidimensionale Schnittmustervorlage. Das Ungewöhnliche daran: Das Leder stammt von einer Couch im Haushalt des Künstlerduos Hörner/Antlfinger. Die Idee dahinter: einen Diebstahl rückgängig machen, die gestohlene Haut zumindest symbolisch einem Tier zurückgeben. Die Installation heißt "Kramfors", nach dem IKEA-Namen der Couch.

Es gibt nicht viele KünstlerInnen, die unser Verhältnis zum Tier thematisieren, dabei den Bereich der Chimären (Mischwesen) oder der Taxidermie (Tierpräperation) verlassen und sich den von uns so genannten Nutztieren zuwenden. Hörner/Antlfinger widmen sich dem Mensch-Tier-Verhältnis im Bereich der Massentierhaltung, in dem das Tier wird nicht mehr als Lebewesen, sondern nur mehr als Lebensmittel betrachtet wird. Als Eigentum/Objekt des Produzenten ist es rechtlos. Das Künstlerpaar wirft die Frage nach den Rechten der "Nutztiere" auf: Unser Verhältnis zu diesen Tieren gehöre zu den wichtigsten Themen und  Fragestellungen des 21. Jahrhunderts, postulieren sie auf der Pressekonferenz zu ihrer Ausstellung "Discrete Farms. Irgendwo muss das Fleisch doch herkommen" im Oldenburger Edith-Ruß-Haus für Medienkunst.

Das Kölner Duo setzte sich mehrere Monate mit der Tierproduktion in Niedersachsen auseinander, es recherchierte im Internet, führte Gespräche, wollte Mastställe sehen. Doch kein Tierfabrikant ließ das Paar in seinen Betrieb. Die "Bauern" (Antlfinger nennt sie "Stellschrauben im Produktionsprozess") verbergen die Zustände: Discrete Farms demnach, Die Wahrheit der Lebensrealität der Tiere ist den Menschen anscheinend nicht zumutbar.

"Rund 36,5 Millionen Masthühner wurden nach Angaben des Landesbetriebs für Statistik 2010 in Niedersachsen gehalten, 70 Prozent davon in Ställen mit 50 000 Tieren und mehr. Immer weniger Betriebe halten immer mehr Tiere - dieser Trend setzt sich der aktuellen Landwirtschaftszählung (Stand: März 2010) zufolge in Deutschland gerade bei der Haltung von Schweinen und Geflügel zunehmend durch. Bei beidem ist Niedersachsen bundesweit der Spitzenreiter." (Zitat Kreiszeitung)

Mit dem Projekt factory≠farm (2011/12) unternimmt das Künstlerpaar eine politische, ortsbezogene, künstlerische Untersuchung. Dabei stellen sie die gigantischen Massentierhaltungen im Oldenburger Land dem romantisierten Bild des Bauernhofes gegenüber, untersuchen sie das heikle Verhältnis zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren sowie die Medialisierung der Agrarwirtschaft, in der Bauern und Tierhaltung noch immer positiv besetzt sind. Welchen Einfluss haben solche Imaginationen auf die physische, die "reale" Welt?

"Das Bild des Bauernhofs dient heute als Projektion für eine akzeptable Behandlung von Tieren. Diese Projektion überdeckt den aktuellen Kontext der Fleischproduktion, die Fabrik", so das Künstlerpaar. Vorstellungen von "Bauernhöfen" als idyllische Familienbetriebe und würdige Lebensorte von Tieren stehen im Widerspruch zu einer hochautomatisierten Tierindustrie, in der Massenaufzucht in Megaställen und Schlachtung am Fließband den alltäglichen Konsum von Tierprodukten ermöglichen.

In "Bauer Kybers Operations Room" entwerfen die Künstler eine surreale Welt, in der die Vorstellung vom ländlich-idyllischen Bauernhof und die realen »Black-Boxes« Massentierhaltung eine unheilige Verbindung eingehen. Auf drei Bildschirmen in der angedeuteten Bauernstube flimmern winzige Dreiecke, die Hähnchen in einem Stall in realitätsgetreuem Maßstab darstellen. Am Monitor kann der Bauer den Stall komplett überwachen, per Knopfdruck die Temperatur regeln, den Boden reinigen oder die Tiere füttern. Betreten muss er den Betrieb nicht mehr.

 

Hörner/Antlfinger, Foto © dpa

 

Oben sehen sie das Künstlerpaar mit einer Hasenpuppe. In drei Videoarbeiten sprechen zwei handgeschneiderte Hasenpuppen als deren Alter Egos über über alternative Modelle zum Fleischkonsum. Dialog als künstlerische Methode: Gespräche untereinander als künstlerische Form, die dem Publikum präsentiert werden, und Gespräche mit dem Publikum zu unterschiedlichen Projekten, Aktionen und Installationen.

"In Videosequenzen führen die beiden Hasen, flankiert von den Künstlern in militanten Aktivistenoutfits, Gespräche über Haltungsformen, Fleischkonsum und Tierrechte. Gespräche, die wie Bekennerbotschaften daherkommen, aber so normal sind, dass sie auch am Kneipentresen geführt werden könnten. Die beiden Hasen diskutieren über Veganismus oder Missionierungsbemühungen, reden über Agitationsformen und philosophieren darüber, warum es in Frankreich eine Vorschrift gibt, nach der jede Schulmahlzeit Fleisch beinhalten müsse, aber keine, die etwa einen vegetarischen Tag pro Woche festlegt." (Zitat taz)

 

Hörner/Antlfinger, Videostill

Hörner/Antlfinger, Discrete Farms

 

Das gesamte Œuvre von Hörner/Antlfinger baut auf Kommunikation in unterschiedlichen Formaten wie 3-D-Animationen, (virtuellen) Dialogen, Puppenspiel-Adaptionen, Soundskulpturen und Videoarbeiten auf. Ihr Projekt "Discrete Farms" entstand während eines Arbeitsstipendiums, das das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst einmal im Jahr vergibt. Ute Hörner unterrichtet an der Kunsthochschule für Medien Köln. Beide leben mit Tieren und vegan.

Die Ausstellung, die bis zum 25. November zu sehen ist, zeigt nicht nur "Discrete Farms", sondern bietet auch eine Retrospektive auf das politisch-engagierte Werk von Hörner/Antlfinger seit den 1990er Jahren. Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen, Tierrechtsvorträgen und Kochworkshops (Kochen ohne Knochen) statt.

Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, Katharinenstraße 23, D-26121 Oldenburg. Öffnungszeiten: Di–Fr 14.00–18.00 Uhr, Sa+So 11.00–18.00 Uhr, Mo geschlossen

Zum Weiterlesen: Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, Homepage von Hörner/Antlfinger, Hochschule für Medien Köln, taz, Wechselausstellung, eigene werte, Kreiszeitung

 

23. Oktober 2012 - 8:22

Plakat DOGumenta
Werden Seth Casteels Underwater Dogs jetzt für alle Ausstellungen und Produktionen verwendet, die das Wort Hund im Namen führen? (Siehe auch Seth Casteel in Wien)?

 

In wenigen Tagen wird in Frankfurt am Main eine Ausstellung eröffnet, die den fotografierten Hund in den Mittelpunkt des Interesses stellt: DOGumenta. Der Hund in der Fotografie. Berühmte Tierfotografen wie Walter Schels und Carli Davidson sind ebenso vertreten wie der sympathische, über das Internet bekannt gewordene "Newcomer" Seth Casteel. Manche FotografInnen waren mir nicht bekannt (die der Reichen und Schönen), aber ein Blick auf deren Webseiten lässt eine großartige Schau erwarten.

In der Ausstellung präsentieren die KünstlerInnen Carli Davidson, Dieter Schwer, Frank Wartenberg, Jana Hartmann, Jillian Lochner, Karin Székessy, Lennette Newell, Mart Engelen, Olaf Martens, Peter Braunholz, Ruth Marcus, Seth Casteel, Valentina Uhlmann und Walter Schels ihre Ansichten vom geliebten Vierbeiner.

Manche von Ihnen werde ich in den folgenden Wochen noch in eigenen Blogbeiträgen präsentieren, jetzt nur ein ganz kleiner Einblick: Die Auswahl stammt von der Facebook-Seite der DOGumenta.

 

© Lennette Lewell
© Lennette Lewell

© Lennette Lewell
© Lennette Lewell

© Lennette Lewell
© Lennette Lewell

© Carli Davidson
© Carli Davidson

Schäferhund, 1991 © Walter Schels
Schäferhund, 1991 © Walter Schels

© Seth Casteel
© Seth Casteel

© Valentina Uhlmann
© Valentina Uhlmann

 

Bestregarts ist ein privater Ausstellungsraum, der von der Kuratorin und Sammlerin Ewa Nowik geführt wird, sie kuratiert auch die DOGumenta. Es geht aber nicht nur darum, die Zweibeiner mit großartiger Hundekunst zu verwöhnen, sondern auch darum, den Vierbeinern zu helfen. Den Schirmherren und Sponsoren liegen vor allem die Tiere am Herzen, deshalb wird ein Teilerlös des Ausstellungsumsatzes obdachlosen Hunden zu Gute kommen. Die Koordination übernimmt Maja Prinzessin von Hohenzollern. Die Spendensumme und das Tierschutzprojekt werden nach Ausstellungsende veröffentlicht.

Die Vernissage und die Charity wird am Dienstag, dem 6. November 2012 von 18.30 bis 21.00 Uhr bei bestregarts 14th floor Gallery @FBC stattfinden. Eintritt an der Abendkasse 10€. Für die Vernissage ist eine Email-Anmeldung erforderlich. Alles Nähere bei bestregarts.

Die Ausstellung wird vom 7. November bis zum 21. Dezemer 2012, jeweils Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt in der Galerie Bestregarts (14th floor Gallery / FBC, Mainzer Landstraße 46, Frankfurt/Main) zu sehen sein.

Den Tipp zur Ausstellung bekam ich von Anke Jurrack. Neben der Tierfotografie schreibt sie auch einen Blog über das Bastepack, das ist eine kleine, feine Tierfamilie, die aus Hunden, Hühnern, Katzen, Katern und noch so allerhand besteht. Ein Foto großartiger als das andere! Nur zwei Beispiele als Appetizer!

 

@ Anke Jurrack

@ Anke Jurrack

                                                          

10. September 2012 - 7:37

Fangio und Momo am Cobenzl © Seth Casteel

 

Ich dachte ich könne meinen Augen nicht trauen, als Seth Casteel auf seiner Facebook-Seite LittleFriendsPhoto postete, dass er am Yppenplatz sitze und Kaffee trinke: Der Yppenplatz liegt im Wiener 16. Bezirk! Seit ich im April 2012 erstmals auf seine Fotos tauchender Hunde - Underwater Dogs - gestoßen bin und auch hier über ihn berichtet habe, verfolge ich die Arbeit des amerikanischen Fotografen.

 

Frijolita am Yppenplatz © Seth Casteel

 

Gestern war er dann im "Lusthaus", einer Gaststätte im Wiener Prater - ich wohne nur geschätzte zwei Kilometer entfernt - und später schaute er vom Cobenzl im Wienerwald über die Stadt, während ich gleichzeitig ein paar Hügel weiter auf der Sophienalpe bei einem veganen Gericht saß.

 

Cookie im Prater © Seth Casteel

Windhund auf dem Cobenzl © Seth Castel

 

Nun, meine "Recherchen" ergaben, dass Seth Casteel vom 6. bis 13. September in Wien ist, um einerseits im Wiener Tierschutzhaus  Second Chance Photos zu machen - professionelle Fotos für die Hundevermittlung - und um andererseits seine Fotografien im Rahmen des Lontra Productions Theaterprojekts "Schwimmen wie Hunde" auszustellen. Das Theaterstück des Schweizer Autors Reto Finger wird vom 11. bis 22. September 2012 im Veranstaltungsort mo.ë, Thelemangasse 4, 1170 Wien, aufgeführt.

 

Theaterplakat © Seth Casteel

Das Foto zum Theaterplakat stammt von Seth Casteel.

Er stellt seine tauchenden Hunde - Underwater Dogs - ebenfalls im Veranstaltungsort mo.ë aus, die Vernissage "Fotografie 'Schwimmen wie die Hunde'. Kunst im Zeichen des Hundes" findet heute, den 10. September 2012, um 19 Uhr statt.

 

29. August 2012 - 16:50

© Yun-Fei Tou
09/23/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.1 Hours

© Yun-Fei Tou
06/13/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 40 Minutes

© Yun-Fei Tou
10/24/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.9 Hours

© Yun-Fei Tou
11/28/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.2 Hours

© Yun-Fei Tou
03/07/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 13.2 Hours

© Yun-Fei Tou
08/01/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 29 Minutes
Sein Blick bricht mir mein Herz!

 

Manchmal liegt das Materiel zu einem Blogbeitrag lange in der digitalen Schublade, bevor ich zu Schreiben beginnen. Meist deshalb, weil mich die Thematik so schmerzhaft bewegt, dass ich nicht beginnen kann. Dazu gehört der Bereich aller für die Kunst getöteten Tiere.

Einen umgekehrten Weg schlägt Yun-Fei Tou mit seiner Fotoserie "Memento mori" ein. Nicht Töten für die Kunst, sondern den Augenblick vor dem Tod mit künstlerischen Mitteln festhalten, um die Hunde dem Vergessenwerden zu entreißen. Und um unser Herz zu berühren: In welcher Welt leben wir, die für Tiere fast immer nur den durch Menschen vollzogenen Tod vorsieht! Yun-Fei Tou fotografiert Hunde wenige Stunden vor ihrer Ermordung in einem taiwanesischen Tierheim.

Ich bin im Februar 2012 das erste Mal auf ihn gestoßen, im Blog Our Hen House - ein weiteres Mosaiksteinchen an Wissen und Ohnmacht seiher in meinem Hinterkopf.

Auf fotovisura schreibt Yun-Fei Tou über sein Projekt:

These images record the last moments of life for some dogs found in public pounds run by governmental agencies in Taiwan. These portraits are taken on the very day in which the animal depicted is about to be put down or mercifully killed. These images are but a small fraction of the total body of work in this ongoing project.

Utilizing the classic portrait style that originated in the early 19th century with the birth of photography as an art form these photographs offer the viewer a chance to look attentively into a bleak future. These dogs are essential dead and their souls are hours, minutes away from non-existence. These portraits reflect a formal construct or platform through which the viewer and the dog “communicate” using exchanged gazes to create a forced contemplation.

Photographic images allow us to contemplate. Through contemplation we gain an understanding of the uniqueness and nobility of life. Through contemplation we understand how chaotic and disordered the world has become.

The tyranny of human has caused and today is still causing an amount of pain and suffering over nonhuman animals. Nonhuman animals should be treated as independent sentient beings that they are, and not as a means to human being.

People should consider animal rights as a moral issue rather than appealing to emotional affection. As Peter Singer wrote in his Animal Liberation, “The portrayal of those who protest against cruelty to animals as sentimental, emotional “animal-lovers” has had the effect of excluding the entire issue of our treatment of nonhumans from serious political and moral discussion.”

The purpose of this project is to arouse people’s awareness of animals rights and make people think through, carefully and consistently, the question of how we ought to treat nonhuman animals. The animals themselves are incapable of demanding their own liberation, or of protesting against their condition with votes, demonstrations, or boycotts. We have to speak up on behalf of those who cannot speak for themselves.

The photographic image is merely a vehicle of communication that can lead to a better understanding of a situation, an event, of ourselves and of the world around us.

In viewing these specific images, one looks directly into the eyes of the dog and the dog looks back. These images reflect the last opportunity to look. This is a final and decisive moment. Death is eminent and all that is asked of the viewer is to engage, to recognize the common bonds and to honor the resemblances between our lives.

Man kann ihm gar nicht genug dafür danken, dass er die Kraft aufbringt, das durchzustehen. Der Gedanke alleine lässt mich verzweifeln. Yun-Fei verbringt manchmal mehrere Stunden mit den Hunden, geht mit ihnen spazieren oder trägt sie in den Armen, gibt ihnen vielleicht das erste und letzte Mal in seinem Leben Wärme und Zuneigung, erst dann fotografiert er sie, ohne Käfig, ohne Leine, sodass nur die Seele und die Persönlichkeit der Tiere zu uns spricht. Dann begleitet er die Hunde, wenn sie getötet werden. Zweimal wöchentlich und das seit über zwei Jahren steht er den Hunden in ihren letzten Minuten bei.

Jeder Hund, der nicht innerhalb von 12 Tagen aus den staatlichen Tierheimen abgeholt wird, muss sterben, etwa 80 000 jährlich alleine in Taiwan.

Eine Fotostrecke auf Spiegel Online zeigt den Fotograf und Tierrechtler bei seiner unsäglich traurigen Arbeit:

 

Tou sieht nach, welche Hunde gtötet werden
Tou sieht auf einer Liste nach, welche Hunde an diesem Tag getötet werden

Begrüßen und Streicheln auf dem Tierheimgang, ein Foto, dann wird der Hund umgeb
Begrüßen und Streicheln auf dem Tierheimgang, ein Foto, dann wird der Hund umgebracht

Manche sind erst wenige Monat alt

Manche sind erst wenige Monat alt
Manche sind erst wenige Monat alt

Mehr Informationen zu Yun-Fei Tou auch auf Focus Taiwan

alle Fotos © Yun-Fei Tou

 

21. Juli 2012 - 9:15

Vielleicht (hoffentlich!) ist Ihnen aufgefallen, dass ich das erste Mal seit ich diesen Blog schreibe, ein bisschen in Verzug gekommen bin und vor kurzem zehn Tage lang kein Beitrag erschien. Das hat ganz unterschiedliche Gründe, einer davon heißt Toni und blickt Sie unten mit seinen wunderbaren Augen an, die schon viel Trauriges gesehen haben. Toni ist meine momentane Auftragsmalerei. Da noch Teile seiner Familie mit aufs Bild müssen, ist das eine vergleichsweise aufwändige Sache, die mich die letzten Tage beschäftigt hat.

 

Toni © Petra Hartl

Toni © Petra Hartl

Toni © Petra Hartl

 

Inzwischen ist das Bild schon weiter fortgeschritten, doch ich will noch nicht mehr zeigen, manches muss auch noch geändert werden. Wenn Toni vollendet ist, kann ich Ihnen möglicherweise ein bisschen mehr über ihn erzählen. Nur so viel: Er kommt aus einem Versuchslabor. Das ist mit ein Grund, weshalb ich mich entschlossen habe, im Blog auch hin und wieder meine Arbeit vorzustellen. Wie Sie sicher erkannt haben, ist Toni ein Beagle.

Und nun die Jubelmeldung vom 18. Juli 2012: Die Beagle-Versuchstierzucht Green Hill, Italien, wurde von der Behörde geschlossen. Drei Angestellten wird Tierquälerei und Misshandlung von Tieren vorgeworfen.

Am 28. April protestierten über 1000 Menschen vor Green Hill, zig AktivistInnen überwanden den Zaun, einige drangen in ein Gebäude und befreiten einen weiblichen erwachsenen Beagle und etwa 30 Welpen.

 

Ein Beagle-Welpe auf den Weg in die Freiheit
Foto via Steve Best

In Sicherheit und Geborgenheit!
Foto via Steve Best

 

Green Hill war eine Zuchtanstalt für Hunde und andere Tiere, die an Tierversuchlabors, Pharmaunternehmen, Universitäten, Chemiekonzerne usw. verkauft wurden - auf Kundenwunsch mit durchgeschnittenen Stimmbändern, sodass die VivisektorInnen die Schreie nicht ertragen mussten. Green Hill war die größte Beagle-Zuchtanlage in Europa mit etwa 2500 erwachsenen Hunden und deren Welpen, die in lichtlosen Räumen, Käfig an Käfig eingesperrt waren. Die Hölle des Tierversuchs stand ihnen allerdings noch bevor. Weltweite Proteste gingen der Schließung voraus.

Eine hervorragende Zusammenfassung der Ereignisse finden sie auf Martin Balluchs Blog sowie auf der englischsprachigen Homepage von Dr. Steve Best (mit vielen Links), Italienisch sprechende LeserInnen finden einen Artikel über die Schließung auf la Repubblica.

 
21. April 2012 - 9:19

© Seth Casteel

 

Das ist Seth Casteel, der "Underwater Dog Guy" mit wasserbegeisterten Hunden, die schon gespannt darauf warten, dass er den Ball in die Tiefe wirft. Was dann passiert, und wie aus sanften Schmusehunden "wilde" Tiere werden, sehen sie unten.

 

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

© Seth Casteel

 

Seth Casteel, einer der populärsten Haustierfotografen, trat in den letzten Monaten mit seinen Unterwasserfotografien einen medialen Siegeszug an: Unzählige Male wurde seine Arbeit in Magazinen, TV-Shows und im Internet vorgestellt. So ist es nur folgerichtig, dass die Unterwasserfotos im Oktober 2012 auch als Buch erscheinen.

Aber auch Casteels An-Land-Fotos sind sehenswert! Er fotografiert die Hunde in ihrer gewohnten Umgebung, in Bewegung, beim Spiel und Herumtollen. Die Bilder sollen einen dokumentarischen, spontanen und dynamischen Eindruck vermitteln. Dabei versucht er dem individuellen Hunde-Charakter gerecht zu werden: Glücklich, verspielt, treu, neugierig, friedfertig, leidenschaftlich, optimistisch, temperamentvoll, hysterisch, faul, liebevoll, dankbar, faszinierend...

Ein paar Stunden wöchentlich arbeitet der kalifornische Star-Fotograf ehrenamtlich in einem Tierschutzhaus in L.A. und setzt dort die oft verängstigten, traurigen, aber auch aggressiven Hunde vor der Kamera in Szene. Diese Hollywood-gemäßen Fotos ersetzen die traurigen Fotos, die die Angestelleten nach der Ankunft der Tiere machen. Attraktiv abgelichtet finden diese Fotos dann Eingang in Vermittlungsforen, Zeitungen und Webseiten.

 

© Seth Casteel
Second Chance Photos -
Saving Pets through Photography

Alle Fotos © Seth Casteel

Casteel ist ein Guter! Klicken Sie sich durch seine Tieraufnahmen, auf Little Friends Photo, seinem Blog und auf Second Chance Photos.

 

30. März 2012 - 13:37

Albrecht Tübke, Serie Dalliendorf

 

Ein Gruppenfoto bildet die Ausnahme im Werk des Deutschen Albrecht Tübke, der der jüngeren Generation der künstlerischen Fotografen angehört. Der dokumentarische Porträtfotograf kehrte für die Fotoserie "Dalliendorf" von 2000 in sein Heimatdorf zurück.

Während des letzten Jahrzehnts fotografierte Tübke mehrere Porträtserien: Einerseits in ländlicher Umgebung wie in Dalliendorf oder im toskanischen Pulica, andererseits im urbanen Bereich (Citiziens, Donna).

 

Albrecht Tübke, Serie Bolgheri

Albrecht Tübke, Serie Bolgheri

Albrecht Tübke, Serie Pulica

Albrecht Tübke, Serie Pulica

 

Tübke geht es um das "Wesen" der Person, das durchaus auch künstlich sein kann. Er lenkt den Blick auf den Einzelnen mit seiner künstlerisch kreierten Oberfläche und - vor allem in den urbanen Serien - modischen Inszenierung. Die ausgewählten Passanten dürfen für die Kamera posieren und sich in eigener Kleidung in Szene setzen. Dabei kann das persönliche Styling und dessen öffentliche Präsentation die Identität verstärken oder verbergen und maskieren.

 

Albrecht Tübke, Walther Collection

 

Ich habe nur die wenigen Bilder mit Hund ausgewählt, doch auch für sie gilt der frontale Blick der Porträtierten in die Kamera. Tübke dokumentiert ohne zu werten und ohne Interesse an gesellschaftlichen Studien. Seine Art die Menschen einzufangen ist auch unabhängig von deren Alter oder Geschlecht. Gemeinsam ist allen allerdings ihre "Präsenz", mit der sie der Kamera begegnen.

 

Albrecht Tübke, Serie Citizien

Albrecht Tübke, Serie Donna

 

Die Serie Donna, die in italienischen Städten aufgenommen wurde, zeigt auch deutlich den Einfluss der Mode - und der Schönheitschirurgie - in der italienischen Gesellschaft. Wie kann man sich noch inszenieren, wie kann man seine Persönlichkeit unter den städtischen Stereotypen und den modischen Tribes der westlichen Gesellschaft herausstreichen? Der Hund wird zum modischen Accessoire, die Bekleidungsbranche für den urbanen Hund boomt.

Das letzte Bild ist auch deshalb interessant, da es uns Auskunft über das moderne Mensch-Tier-Verhältnis gibt. Nichts spricht dagegen, dass die Frau ihren kleinen Hund wirklich gerne hat und nur das Beste für ihn will. Niemals würde sie eine Jacke aus Chihuahua-Fell anziehen oder Chihuahua-Brust auf Rucola-Salatbett essen. Gleichzeitig findet sie allerdings nichts dabei, einen Pelzmantel zu tragen, für den -zig Tiere unter grausamsten Bedingungen leben und sterben mussten.

Tübkes Bild scheint mir - ohne dass er diese Aussage beabsichtigt hätte - wie die Illustration zu Melanie Joys Buch "Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows". Am 12. März hatte ich in Wien Gelegenheit einen Vortrag der Amerikanerin zu hören, der genau diese Problematik behandelte. Eine ihrer Präsentationen vom Februar 2012 in englischer Sprache finden Sie auch auf youtube.

alle Fotos © Albrecht Tübke

Für die Freunde der Fotografie schreibt Albrecht Tübke seit kurzem auch den Blog Albrecht Tübke-Photography.

 

29. September 2011 - 9:50

"Ein ängstlicher Hund und andere", heißt die Ausstellung von Peter Könitz in der Galerie Zur Försterei 11 in Grüppenbühren, die nur noch bis 2. Oktober läuft. Die Namen der Kunstobjekte seien die Verbindung vom metallenen Werk zum Betrachter, so der Kunstkritiker Jürgen Weichardt, mit deren Hillfe das abstrakte Objekt im Kopf zur realen Vorstellung werde. Die Kunstwerke seien teils von verblüffenden Schlichtheit und Lapidarität, so die NWZ online.

 

 

Peter Könitz - Ein ängstlicher Hund, 2006
Peter Könitz: Ein ängstlicher Hund, 2006, Edelstahl, Teppich, Elektromotor / © Peter Könitz

 

 

 

Interessierte Besucher bestaunten Kunst an einem außergewöhnlichen Ort. Mit neun weiteren Künstlerkollegen veranstaltete die Malerin Ilse Voigt ihre fünfte "Ausstellung im Garten" in der Mühlgasse in Netzbach.

"Die Künstler, jeder in seinem speziellen Gebiet, lassen sich inspirieren von der Vielfalt der Möglichkeiten. Es ist die Aufmerksamkeit für die Formschönheit, die sich in der Natur findet und sie stetig motiviert. Und die natürliche Schönheit ihrer unterschiedlichen Materialien ist der Ausgangspunkt für ihre Arbeiten. Jedes ihrer Objekte für den Garten ist ein auf seine Weise künstlerisch gestaltetes, handgefertigtes Unikat. Eingebunden in das traumhaft angelegte Gartengelände bringen sie Bewegung in die Landschaft und setzen extravagante Akzente", schreibt Rolf-Peter Kahl in der Nassauische Neue Presse.

Die Werke des experimentellen Künstlers und Objektmachers Ferdinand Merkens aus Weidenbach sorgten für Gesprächsstoff.

 

 

Ferdinand Merkens
Foto: Rolf-Peter Kahl
 

 

Die eintrittsfreie Ausstellung - sie war nur an zwei Wochenenden zu sehen - diente auch heuer wieder einem guten Zweck - Spenden wurden der Hospizgruppe Diez zugeführt. Als Nachlese empfehle ich den Text von Rolf-Peter Kahl, ein Beispiel außergewöhnlich liebenswerter und wertschätzender Ausstellungs-Berichterstattung.

 

 

 

Seit 1996 ist auf Schloss Bönnigheim die Sammlung von Charlotte Zander untergebracht, die im Laufe von 60 Jahren über 4000 Gemälde und Skulpturen vor allem der Naiven Kunst und der Art Brut versammelt hat (auch "Gugging-Künstler" sind vertreten). Bis 5. Februar 2012 findet eine Sonderausstellung zum Thema "Tiere - Tiere - Tiere - zu Wasser, zu Lande, in der Luft" statt. In den ausgestellten Werken zeigt sich das besondere Verhältnis der Künstler zu den Tieren, die für sie oftmals Wegbegleiter im realen Leben, aber auch in der Kunst sind.

Da Charlotte Zander nicht nur Sammlerin, sondern auch Tierschützerin ist, gestaltete sie die Ausstellung gemeinsam mit der Tierschutzorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), deren wissenschaftlicher Berater, Dr. Edmund Haferbeck, bei der Vernissage zu den Themen Tierhaltung, Tierproduktion und Tierschutz sprach.

Nicht nur manches Exponat, auch der einführende Text der Bietigheimer Zeitung online mutet surreal verfremdet an.