Grafik

28. September 2012 - 9:10

Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008
Rachel Howard, Big Issue, Cover, 2008, Foto © ingmark01

 

Immer wieder bin ich bei der 1969 geborenen britischen Künstlerin auf den Begriff household paint gestoßen. Mangelnde Englischkenntnisse und unbrauchbare Übersetzungsprogramme sind mit Grund dafür, dass ich nicht weiß, womit die Künstlerin malt. Am ehesten dürfte es sich um eine Art Lack handeln, wobei sich Farbpigmente und Lack in der Dose trennen lassen und separat auf das Bild aufgebracht werden. Vielleicht können Sie mit dem englischen Text mehr anfangen:

Howard began using household paint in 1995 and found the medium’s fluidity so beautiful that she set herself the goal to control it. The paint is allowed to separate inside its can so that pigment and varnish can be used in isolation. The pigment is applied to the edge of the canvas, then diluted and manoeuvred through the addition of the varnish. Gravity’s pull then draws the paint down the canvas, creating abstract skeins of colour, vertical striations of gloss. (Text der BlainSouthern Galerie).

Howards Bilder besitzen hoch glänzende Oberflächen, die durch sorgfältig gegossene Farbschichten entstehen. Die Farbe fließt in vertikalen Strömen die Leinwand hinunter, manchmal versickern die Rinnsale vor dem Leinwandende. Die Bilder wirken durch diese außergewöhliche Materialität. Sie entsteht im Zusammenspiel von Präzision und Zufall sowie der Schwerkraft. Einen ersten Eindruck vermitteln eine Ausstellungsansicht und ein Suicide Painting:

 

Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008
Rachel Howard, How to disappear completely, Ausstellungsansicht, 2008

Rachel Howard, Suicide Painting, 2007
Rachel Howard, Suicide Painting, 2007

 

Sin Paintings, Suicide Paintings, Via Dolorosa (über den Leidensweg Christi) heißen Rachel Howards Bildserien, Selbstmord, Religion, Leiden, die Fähigkeit des Menschen zur Grausamkeit sind ihre Themen.

Doch wie kommt der Hund ins Spiel, der ein immer wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk ist? Er ist ein fragiler, gebrechlicher Hund, fraglos steht er nicht in der Traditionslinie des treuen Gefährten und wachsamen Beschützers, er erzählt vielmehr von Vernachlässigung und Missbrauch. Im Kontext ihres Werkes wird der Hund zum Opfer.

 

Rachel Howard, Black Dog, 2007
Rachel Howard, Black Dog, 2007

 

Der Hund ist aber auch Metapher. Der Begriff Black Dog steht gemeinhin für Melancholie und Depression. Churchill bezeichnete z.B. seine Krankheit als Black Dog.

 

Rachel Howard, Dog looking back, 2007
Rachel Howard, Dog looking back, 2007

Rachel Howard, Warrior Dog
Rachel Howard, Warrior Dog

Rachel Howard, Dog and shadow, 2011
Rachel Howard, Dod and Shadow, 2011

Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011
Rachel Howard, Gaugin's Dog, 2011

Rachel Howard
Rachel Howard, Deckchair, Deckchair-Projekt

 

Folgende Fotos habe ich auf dem umfassenden FlickR-Fotostream von isinner gefunden. Wenn Sie mehr Einblick in Rachel Howards bildnerisches Werk gewinnen wollen, sehen Sie seine Aufnahmen an.

 

Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner
Rachel Howard: She-Dog, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Drawing, Foto © isinner

Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner
Rachel Howard, Dog, Oil on Paper, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, Poster, Foto © isinner

Rachel Howard, Black Dog, Fly poster, Foto © isinner
Rachel Howard, Black Dog, fly poster, Foto © isinner

 

Rachel Howard schloss ihr Studium am Goldsmiths College ab, dann war sie Assistentin von Damian Hirst. Seit 1992 stellt sie in Gruppen- und Einzelausstellungen sowohl in Großbritannien als auch international aus. Sie lebt und arbeitet in London.

Rachel Howards Website
 

Grafik, Malerei, Zeichnung
22. September 2012 - 8:30

Daxie and Feather © Guy Allen

 

Ein Dackel beobachtet eine Feder beim Schweben, ein Labrador blickt versonnen auf eine Biene, Hunde beobachten Schmetterlinge: Guy Allen stellt die Hunde versunken in ihr Tun dar - und er macht dies in einer sehr traditionellen Technik: der Kaltnadelradierung.

 

Daxies and Swallowtail © Guy Allen

 

Beim digitalen Durchblättern des Kataloges der Animal Art Fair 2011 stieß ich auf Guy Allen, der mich auf Grund seiner Drucktechnik für die Hundeporträts sofort interessierte. Erstaunt war ich, als sich Allen als erst 25jähriger Absolvent der Central Saint Martins School of Art herausstellte. Unwillkürlich habe ich die Radierung und das mit ihr verbundene handwerkliche Können mit einem alten Künstler in Verbindung gebracht.

2010 verweilte Guy Allen als Austauschstudent in Paris, wo er die Drucktechniken, die für ihn neu waren, in der Praxis kennen lernte. Sie wurden ihm zur Leidenschaft. Im Gegensatz zur Zeichnung, die keinen Raum für Überraschung bietet, fasziniert Allen am Druck, dass er im Vorhinein nie genau weiß, wie die Ergebnisse aussehen werden, jeder der 15 Drucke einer Auflage variiert ein wenig. Guy Allen stellt seine Drucke übrignes auf einer 200 Jahre alten Presse her.

 

Dachshund and Butterfly © Guy Allen

Norfolk Terrier and Bumblebee  © Guy Allen

Polly © Guy Allen

 

Obwohl schon als Kind tierbegeistert, kam Guy Allen zu den Hundeporträts eher zufällig. Er fertigte Zeichnungen für Freunde und Bekannte an, sein Können sprach sich herum, er wurde weiterempfohlen. Während viele Auftraggeber Zeichnungen ihres Tieres bevorzugen, verkaufen sich die Drucke auch an Hundeliebhaber, denen der von Allen dargestellte Hundetypus gefällt, ohne dass es der eigene sein muss.

 

Labrador and Bumblebee © Guy Allen

Pair of Labs © Guy Allen

Tug of War © Guy Allen.jpg

Roly and Bumblebee © Guy Allen

Scottie © Guy Allen

Scottie II © Guy Allen

Scotty (Commission) © Guy Allen

 

Mir gefällt ganz besonders die Selbstvergessenheit der Hunde, nichts scheint sie stören zu können! Außerdem lässt ihnen Guy Allen genug Raum, um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.

Weitere Arbeiten (andere Tiere) sehen Sie auf Allens Homepage und auf der der Galerie GrandyART.

alle Bilder © Guy Allen

 

Grafik
12. September 2012 - 23:35

 

Afghanhound © Julia Henkel

Border Collie © Julia Henkel

Chinese Crested © Julia Henkel

Dachshound © Julia Henkel

Entlebucher Mountain Dog © Julia Henkel

French Bulldog © Julia Henkel

 

Vom Afghanen zur Französischen Bulldogge reicht bis jetzt das ABC der Hunderassen der jungen deutschen Illustratorin und Grafik-Designerin Julia Henkel. Wer wissen will, wie es von G (Greyhound?) bis Z (Zottelhund?) weitergeht, muss auf pixelbones vorbeischauen, dort präsentiert die Hundefreundin wöchentlich eine neue Rasse.

 

Kiss, hallo © Julia Henkel

 

Banshee, aua © Julia Henkel

Kisskissen © Julia Henkel

Belohnung © Julia Henkel

Fuck Yeah Agility © Julia Henkel

Livedrawing © Julia Henkel

 

Julia Henkel lebt mit ihren drei Hunden Banshee, Kiss und Fuu in Bayreuth.

alle Bilder  © Julia Henkel

 

Grafik, Zeichnung
20. August 2012 - 16:00

Über die Entdeckung von Anja Zaharanski freue ich mich ganz besonders, wird sie mir doch über das 365 Dogs Project noch viele "Oh, wie schön!" entlocken.

Sie stellt die Hunde-Illustrationen her, die ich immer machen möchte. Doch mir fehlt der experimentierfreudige Zugang und die verspielte Ader mit der sich Anja Zaharanski alles selbst beibringt und ans Werk geht.

 

Noodles, Scout und Aioli, Mischlinge © Anja Zaharanski

 

Die erst 22-jährige in Bayern lebende Illustratorin erprobt für die verschiedenen Hunde(rassen) unterschiedlichste stilistische und zeichnerische Herangehensweisen. Täglich möchte sie eine Hunde-Illustration fertig stellen. Über 200 Hundefreunde schickten ihr für dieses 365 Dogs Project Fotos ihrer Hunde, in der Hoffnung, dass diese von ihr verewigt würden! Unten sehen Sie die ersten dargestellten Hunde dieser glücklich Auserwählten.

 

Colega, Schnauzer © Anja Zaharanski

Flecki, Terrier © Anja Zaharanski

Frankie, Windhund © Anja Zaharanski

Lucy und Pai © Anja Zaharanski

Boost, Bordercollie © Anja Zaharanski

Sneaks und Billy, Windhunde © Anja Zaharanski

Sniper, Bordercollie © Anja Zaharanski

 

Obwohl auch ich kürzlich in die Möglichkeiten der Illustration geschnuppert habe - ich besuchte einen Sommerschul-Workshop bei den Illustratorinnen Renate Habinger und Verena Ballhaus im Schneiderhäusl, bei denen ich unterschiedlichste Schab-, Kratz-, Druck-, Reib-, Wisch- etc.etc. -Techniken kennen gelernt habe - weiß ich leider nicht, wie Anja Zaharanski ihre wunderbaren Illustrationen herstellt. Auf alle Fälle ist der Computer im Spiel. Sie verrät nur so viel dazu:

I work with mixed media, which means that I draw, paint, scan and edit all these things together digitally.

Auf ihrer Homepage Dogs Can Bark können Sie verfolgen, wie es mit ihrem 365 Dogs Project weitergeht. Mehr über die Künstlerin erfahren Sie auch im Online-Magazin Four.

Auf Anja Zaharanski bin ich übrigens in Dogmilk gestoßen, das neben Lifestyle-Produkten für Hundeliebhaber manchmal auch Künstler und deren Werke vorstellt.

alle Bilder © Anja Zaharanski

 

Grafik, Zeichnung
18. Juli 2012 - 16:40

Das sind die beiden Hunde der Künstlerin Nadin Maria Rüfenacht, die als Modelle in ihren Werken immer wiederkehren.

 

Die Fotomodelle, ©Nadine Maria Rüfenacht, 2004
Foto © Nadine Maria Rüfenacht, 2004

 

2005 entstand ihre Serie "Nature Morte", bei der sie zuvor inszenierte Stillleben fotografierte. Dabei verwendete sie auch tote ausgestopfte Tiere, die sie gemeinsam mit ihren Hunden arrangierte. Es ist ja das Wesen der Fotografie einen Moment einzufrieren, insofern werden auch die Hunde auf den Fotos quasi zu leblosen Geschöpfen.

Die Künstlerin indes setzt sich mit dem Potential der Fotografie auseinander, den Unterschied zwischen tot und lebendig unkenntlich zu machen, schreibt Christin Krause im Begleittext zur Ausstellung "Stoffe der Eitelkeit"

Umso beruhigender zu wissen, dass die abgebildeten Hunde nicht tot sind, sondern in - der Künstlerin wahrscheinlich Geduld abverlangenden - Fotositzungen inszeniert und abgelichtet wurden. Über die Herkunft und das Schicksal der anderen Tiere ist mir nichts bekannt. Wie z.B. in der niederländischen Stilllebenmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts wird der Tod der Tiere ausgestellt - denken Sie nur an die Fleischberge der Marktszenen oder an die Jagdstillleben - der gleichzeitig an die eigene Vergänglichkeit gemahnt.

 

Nadin Maria Rüfenacht, Natura morte, Helden, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Helden, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Helden, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Helden, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Zwei Hunde mit Faultier, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Helden, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Hund mit Reiher, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Hund mit Fasan und Gläsern, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Hund mit Igel und Werkzeug, 2005

Nadin Maria Rüfenacht, Nature morte, Hund mit Trauben, 2006

Nadin Maria Rüfenacht, Hund mit Ballon, 2009

Nadin Maria Rüfenacht, Hund mit goldenem Ballon, 2009

Nadin Maria Rüfenacht, Hund mit goldenem Ballon, 2009

Nadin Maria Rüfenacht, Hund mit zwei schmalen Ballons, 2009

 

Nach Porträtserien mit ihren Windhunden beschäftigt sich die Künstlerin in den letzten Jahren mit bemalten Collagen, in denen sie menschliche, tierische und pflanzliche Formen zu neuen Schöpfungen verbindet. Das Ausgangsmaterial stammt aus unterschiedlichsten Quellen und Zeiten, ethnografische Aufnahmen sind ebenso darunter wie Fotos aus alten Modemagazinen.

 

Nadin Maria Rüfenacht, Ous le soleil exactement, 2011

Nadin Maria Rüfenacht, Ma Lou Marilou, 2011

Nadin Maria Rüfenacht, Brunello, 2012

Nadin Maria Rüfenacht, Herr Honda, 2012

Die Künstlerin Nadin Maria Rüfenacht
Die Künstlerin mit ihren Hunden in der
Leipziger Baumwollspinnerei

 

Die 1980 geborene Fotografin stellt seit zehn Jahren in Einzel- und Gruppenausstellungen vor allem in Deutschland und der Schweiz aus. Mehr Arbeiten sehen Sie auf der Homepage der Galerie Kleindienst.

alle Werke © Nadin Maria Rüfenacht

 

Fotografie, Grafik
29. Juni 2012 - 9:42

Jan Brueghel d.Ä., Tierstudie (Hunde), um 1616

 

Auf diese Studie verschiedener Hunde von Jan Brueghel d. Ä. wurde ich bei meinem letzten Besuch im Kunsthistorischen Museum Wien aufmerksam gemacht. Ich nahm an einer Führung zum Thema "Landschaft" teil. Ein Kunstvermittler und ein Experte des Nationalparks Donau-Auen führten gemeinsam zu ausgewählter Landschaftsmalerei und gaben Aufschluss über die Geschichte künstlerischer Naturdarstellungen und deren ästhetische Aneignung und Veredelung der Natur durch die Malerei sowie den historischen Wertewandel von Natur.

Die Monarchen des 16. und 17. Jahrhunderts sammelten neben unbelebten Gegenständen für ihre Kunstkammern auch Tiere (in Wien z.B. im Schloss Neugebäude) und die Künstler hielten diese für die Nachwelt fest. Vorher wurden natürlich Studien angefertigt.

 

Jan Brueghel d.Ä., Tierstudie (Esel, Katzen, Affen), um 1616

© Kunsthistorisches Museum Wien

 

Grafik
19. Mai 2012 - 15:00

Ich habe etwas anderes gesucht, doch dann ist in der Bücherei mein Blick auf ein Buchcover gefalllen, das mich sofort berührt hat, noch dazu mit dem Titel "Träume von Glück": Ein Mann und sein Hund ruhen sich an einer Gartenmauer aus, versonnen, verträumt der Blick, eins mit sich und dem anderen.

 

Jiri Taniguchi, Träume von Glück

 

 

 

Das Buch - ein Manga, das ist ein japanisches Comics - versammelt mehrere Erzählungen, die erste heißt ganz lapidar: "Einen Hund besitzen" (Viel schöner der englische Titel: "Raising a Dog"). Wie zugeschnitten auf mein Leben scheint die Geschichte zu sein, berichtet sie doch vom Leben mit einem alten Hund, der langsam an Kraft verliert, kaum mehr laufen kann, gebrechlich und inkontinent wird, sich wundliegt und doch nicht "gehen" kann, mit dem ihm verbliebenem Willen hängt er am Leben.

 

Das Paar pflegt ihn monatelang bis zu seinem Tod, wobei Taniguchi die Belastung, die das darstellt, nicht ausspart. Kaum auszuhalten sind die Nächte ohne Schlaf, ist das Miterleben seines Dahinsiechens für die beiden.

 

Tränen fließen: im Buch, beim Lesen und jetzt wieder beim Schreiben. Taniguchi zeigt in Rückblenden unbeschwerte Momente, glückliche Jahre. Die Erzählung ist durchdrungen von der Liebe zu einem Hund, mit dem man 15 Jahre seines Lebens verbracht hat. "Im Leben und im Sterben macht es keinen Unterschied, ob Mensch oder Hund", lässt Taniguchi seinen menschlichen Protagonisten sagen. Richtig. Das versteht allerdings nur der, der mit Hund lebt.

 

 

Jiri Taniguchi, Träume von Glück

Jiri Taniguchi, Träume von Glück

 

Jiri Taniguchi, Träume von Glück

Jiri Taniguchi, Träume von Glück

Jiri Taniguchi, Träume von GlückJiri Taniguchi, Träume von Glück

Taniguchis Erzählung ist autobiografisch: Er erzählt im Nachwort, dass er sich schon als Kind einen Hund gewünscht hatte, dass ihn alleine die Vorstellung mit einem Hund zusammenzuleben mit Freude erfüllte, er sich allerdings nie Gedanken gemacht hatte, wie es sein würde, sich um einen alten und kranken Hund zu kümmern. Als sein Hund mit 15 Jahren starb, wollte er sein Leben und Sterben in einem Manga festhalten. Beim Zeichnen der Kurzgeschichte 1992 spürte er noch die Anwesenheit des verstorbenen Hundes.

 

Auch wenn Sie sonst keine Comics, Mangas, Graphic Novels lesen - für diese Geschichte sollten Sie eine Ausnahme machen. Der Alltäglichkeit der Verrichtungen (Urin wegwischen, Fell waschen) wohnt alle Menschlichkeit inne.

 

Für das Buchcover habe ich mein Bücherei-Exemplar eingescant, die Abbildungen der englischen Ausgabe sind von anymanga.

 

Buch, Grafik
16. Mai 2012 - 10:42

675 Landschaftsbilder, 583 Tierdarstellungen und 4 Porträts hat der Wiener Maler Carl Reichert (1836 bis 1918) angefertigt, trotzdem war er mir bis letzte Woche unbekannt.

583 Tierdarstellungen! Und ich kann Ihnen nur ein kleine typische Auswahl zeigen. Reichert zählt zu den gesuchtesten österreichischen Tiermalern des 19. Jahrhunderts. Er spezialisierte sich auf detailliert gemalte, oft humorvolle Darstellungen von Haustieren, insbesondere von Hunden und Katzen.

 

Nein, ich bin nicht von Martin Eder!
Warum muss ich nur an Martin Eder denken?

 

An den ersten beiden Bildern erkennt man schon die Bandbreite der Hundedarstellungen von Carl Reichert. Vom sehr kitschigen Motiv des Kätzchenkorbs bis zum ganz seriösen Hundebildnis vor atmosphärisch angelegten Hügeln.

 

Carl Reichert, Portrait eines Dobermann, 1916

Carl Reichert, Dogge

Carl Reichert, Neufundländer

Carl Reichert, Zwergpinscher

Carl Reichert, Junger Dackel

Carl Reichert, Junger Mops

Carl Reichert

Carl Reichert

Carl Reichert

Carl Reichert, Philosoph und Cyniker

Carl Reichert, Persische Windhunde

Carl Reichert, Auf dem Weg zum Markt, um 1918

 

Für viele Hunde des 19. Jahrhunderts bestand das Leben auch in unseren Breiten nicht aus Spiel, sondern Arbeit. Gang und gäbe war das Ziehen der Leiterwagerl.

 

Carl Reichert, Der Malerstreit, 1903

Carl Reichert, Schmerzhafte Erfahrung

Carl Reichert, Zwei schlechte Gewissen

Carl Reichert, Drei Kinder füttern einen Hund

 

Sehr bekannt wurde er auch durch seine Illustrationen.

 

Carl Reichert, Der Gratulant, 1907

 

Reichert begann als Landschafts- und Vedutenmaler, so unternahm er von 1855–1860 ausgedehnte Wanderungen durch die Steiermark und schuf zahlreiche Ansichten von steirischen Burgen und Schlössern. Um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, war er als Hauslehrer bei adeligen Familien tätig. Der Bitte des Grafen Hügel (1835–1897) auf Schloss Rheinthal nachgebend, porträtierte er dessen beiden Vorstehhunde, woraufhin ihn Fürstin Klaudine Teck dem Kaiserhof weiterempfahl. Vom Landschafts- und Architekturmaler entwickelte er sich immer mehr zum Tiermaler und fertigte Hunde- und Pferdeporträts an, die sehr gefragt waren. Dabei verwendete er unter anderem das Pseudonym J. Hartung. 1873 nahm er an der Wiener Weltausstellung teil und zeigte dort vier Hundebilder (Rattler, Foxterrier, Bulldogge und Bullterrier).

Vielleicht kam der Anstoß zum Tieremalen von außen, doch zweifellos muss Reichert die Tiere geliebt haben, sonst hätte er sie nicht so individuell darstellen können. Jedes Hundeaugenpaar erzählt eine Geschichte.

Die biografischen Angaben stammen vom literatur- und kulturgeschichtlichen Handbuch der Steiermark im 19.Jahrhundert.

 

Grafik, Malerei
24. April 2012 - 8:47

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

© Moni Lewandowski

 

Diese wunderbaren Zeichungen und Illustrationen stammen von der erst 24-jährigen amerikanischen Künstlerin Moni Lewandowski. Sie stammt aus Chicago und reiste viel durch die Staaten bevor sie sich in Taos/New Mexiko niederließ.

Sie fertigt ihre detailreichen Arbeiten oft mit einem einfachen Bic-Kugelschreiber an oder sie arbeitet mit Tusche, Wasser- und Acrylfarben.

Obwohl ich aus ihrem vielfältigen Werk nur ein paar exemplarische Hundezeichnungen ausgewählt habe, erkennt man ihre Begeisterung für die 60er und 70er Jahre (Flower Power!) sowie ihre große Naturverbundenheit: Pflanzen und Tiere faszinieren und inspirieren sie gleichermaßen.

Auf Bangstyle können sie ein Interview mit ihr lesen, ihr Blog gibt einen umfassenderen Einblick in ihr Werk.

 

Grafik, Zeichnung
9. Februar 2012 - 11:32

Einer der bedeutendsten und bekanntesten zeitgenössischen deutschen Künstler und gleichzeitig einer meiner Lieblingsmaler, Gerhard Richter, begeht heute seinen 80. Geburtstag. Alles Gute zum Geburtstag, Herr Richter!

Zum Thema "Hund" hat er in den 1960er Jahren einige Werke beigesteuert, sie machen allerdings in dem umfangreichen Werk nur einen kleinen Teil aus.

 

Gerhard Richter, Christa und Wolfi, 1964

Gerhard Richter, Horst mit Hund, 1965

Gerhard Richter, Sammler mit Hund, 1966

Gerhard Richter, Frau mit Hund am See, 1967

Gerhard Richter, Jagdgesellschaft, 1966

Gerhard Richter, Hundekopf (Lassie), 1965

Gerhard Richter, Jockel, 1967

Gerhard Richter, Hund, 1965, Siebdruck

 

Zahlreiche Museen und Galerien nehmen das Jubiläum zum Anlass für Retrospektiven und Sonderschauen, darunter die Neue Nationalgalerie und der me collectors room in Berlin. In Dresden bietet die Kunsthalle im Lipsiusbau mit der Ausstellung "Gerhard Richter. Atlas" einen Einblick in das Schaffen des Künstlers.

Alle Bilder © Gerhard Richter

Gerhard Richter, Christa und Wolfi, 1964

Ausstellung, Grafik, Malerei