Der figurative Maler Sesse Elangwe schafft Gemälde, die sein kulturelles und soziopolitisches Umfeld widerspiegeln und Themen wie Identität, Community und persönliches Wachstum ansprechen.
Mit einer Ästhetik des Realismus und Einflüssen von Pop-Art und Surrealismus dokumentiert er in seinen Porträts einige der Bedingungen, unter denen die afroamerikanische Gemeinschaft lebt.
Aber nicht nur: Er stellt sie auch in einfachen alltäglichen Situationen dar, die zwar unbedeutend erscheinen, aber dazu beitragen, die Abbildung Schwarzer zu erweitern und sie in den Kanon der Kunstgeschichte einzuschreiben. (Dort kamen sie bisher vor allem in ihrer Funktion für Weiße, also z.B. als Diener, vor). Sesse Elangwe erweitert ihre Darstellung um den Aspekt der Liebe zu Hunden. Das untere Bild trägt diesen Aspekt sogar im Titel: "A Different Kind of Love".
Ein wiederkehrendes Element sind die unterschiedlich großen Augen seiner Porträtierten. Dazu habe ich einige Interpretationen gelesen, die ich nur kurz andeute: Sie wecken Neugierde, symbolisieren Erleuchtung/Erwachen, führen zu einem existenziellen Ort zwischen dem Hier und Jetzt, zeugen von einem scharfen, kritischen Blick, ermutigen seine Betrachter, sich selbst herausfordernde Fragen zu stellen, sich ihrer angeborenen Weisheit bewusster zu werden usw., usw. Ungeachtet dessen handelt es sich wohl primär um ein stilistisches Merkmal, das ihn aus der Vielzahl der afrikastämmigen Künstler hervorheben soll.
Die tiefschwarze Haut seiner Protagonisten steht in starkem Kontrast zu den anderen leuchtenden Farben, die er für Hintergründe, aber auch Haare und Kopfbedeckungen wählt.
Was in "The Announcement" (unten) angekündigt wird, lässt den Hund kalt.
Sesse Elangwe (*1994 in Ngaoundéré/Kamerun) schloss an der Universität von Buea in Kamerun sein Studium der Politikwissenschaften mit einem Bachelor of Science ab. 2021 zog er in die USA. Er lebt und arbeitet derzeit in San Antonio, Texas.
Quellen: Galerie Mitochondria, Bwo, 193gallery
alle Bilder © Sesse Elangwe
Kommentare