Das Erste, das an den Bildern des schwedischen Künstlers Markus Akesson auffällt, sind die üppigen, überbordenden Muster, Ornamente und Texturen, die auf unterschiedlichen Textilien vorkommen. Fast kann man von einer fetischistischen Haltung gegenüber Mustern und Texturen sprechen, überziehen sie doch fast alles wie Kleider, orientalische Teppiche oder Tapisserien.
Muster faszinieren den Künstler, er findet sie geheimnisvoll und fühlt sich von der Wiederholung und dem Rhythmus angezogen. Gleichzeitig stellt deren Wiedergabe eine technische Herausforderung für Markus Akesson dar.
Besonders in der "Now You See Me"-Serie wird die Besessenheit von der Stofflichkeit deutlich. Der Künstler hüllt seine Porträtierten in kunstvoll gemusterte Seiden- und Satinstoffe, sodass nur der Abdruck ihrer Gesichter, Gliedmaßen und Torsi sichtbar bleibt. Nachdem er viele Bilder mit Menschen gemalt hatte, die von Mustern, verschiedenen Oberflächen und Materialien umgeben waren und darin fast ertranken, bedeckte er sie schließlich komplett mit Stoffen.
Markus Åkesson ist ein neofigurativer Maler, der seinen Gemälden oft eine düstere und poetische Atmosphäre verleiht. Viele seiner Bilder erinnern an Volksmärchen, Fantasien, Mythen und Traumwelten. Seine Kunst verbindet fantastische Elemente und realistische Darstellungen von Tieren oder Wäldern. Schönheit erreicht er durch die kompakte Stille, die die Porträtierten ausstrahlen und durch eine lebendige, beeindruckende Farbpalette.
In seinem Atelier finden perfekt inszenierte Fotoaufnahmen statt, bei denen er seine Modelle mit verschiedenen Kostümen und Accessoires ausstattet und beleuchtet. Dabei verleiht sein ausgefeiltes Verständnis für Licht und Schatten seinen ProtagonistInnen ein traumhaftes Geheimnis, das die Fantasie beflügelt.
Mit der Darstellung der detailreichen Ornamente bezieht sich der Künstler auf William Morris, einen britischer Textildesigner und Schriftsteller, der mit der britischen Arts-and-Crafts-Bewegung verbunden war und einen wichtigen Beitrag zur Wiederbelebung der traditionellen britischen Textilkunst und -herstellung leistete. Einen weiteren wesentlichen Bezugspunkt bildet Sir Edward Coley Burne-Jones, ein britischer Künstler und Designer, der mit der präraffaelitischen Bewegung in Verbindung gebracht wurde.
In seinen Bildern geht es um die Herausforderung zwischen der offensichtlichen und verführerischen Schönheit und dem, was dem Betrachter auf den ersten Blick verborgen bleibt: den Geschichten, die sich in den Mustern der raumgreifenden Stoffe und Wandteppiche verbergen. Die psychologische Dimension der Werke wird nicht nur durch das mit großer plastischer Intensität gemalte Subjekt verkörpert, sondern auch durch das Dekor.
Markus Åkesson (*1975) ist Autodidakt und stellt national und international aus. Er lebt und arbeitet in Nybro/Schweden.
Quellen: Galerie Da-End, Vida Museum, Berg Gallery, ArtRootz, Art UPON
alle Bilder © Markus Akesson
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