Kommt Ihnen das Bild auch surreal vor ? Was kann es bedeuten? Die Hunde stehen wie vor einer Kulisse oder einem Bühnenbild; einer der beiden steckt seine Schnauze in eine Art schwebenden Doppeltrichter!
Unten kommen schon realere Versuche: Tierversuche?
Ausnützung des Spieltriebs! Coronaspürhunde stecken ihre Schnauzen in Trichter, in denen sich Stoffstückchen mit dem Schweiß der Testpersonen befindet. Zuvor wurden sie darauf trainiert, Corona anhand des menschlichen Geruchs festzustellen.
Trainiert werden die Hunde ähnlich wie für die Suche nach Drogen oder Vermissten: Man präsentiert ihnen zuerst den Geruch, den sie sich merken sollen. Später sollen sie ihn wiedererkennen. Gelingt das, werden sie belohnt. Im Falle der Virensuche laufen sie an einer Apparatur mit negativen und positiven Proben entlang und schnüffeln sie nacheinander ab. Sobald sie den gesuchten Duft identifizieren, setzen sie sich hin. Bei einem Treffer gibt es eine Belohnung.
(zit. n. ZEITonline, Seite 1)
Die Trainingsapparatur hat die Künstlerin in kalten Farben und sehr steril und artifiziell anmutend widergegeben. Vorlagen dazu fand sie in analogen und digitalen Medien und auf YouTube.
Das Interesse der Künstlerin an Hunden und Wölfen hält seit vielen Jahren unverändert an, wenngleich sie auch vermutet, dass sie als Künstlerin weniger ernst genommen wird, weil sie sowohl gegenständlich als auch Tiere malt.
Da Chantale Demierre zurzeit ohne eigenen Hund lebt, borgt sie sich manchmal den braunweißen Mischling eines Freundes aus, der früher als mazedonischer Straßenhund lebte. "Arbeitslos" schläft er eingerollt.
Die Bieler Künstlerin nimmt zurzeit an der "Cantonale Berne Jura" (2021/22) teil, einem Zusammenschluss von zehn Ausstellungsinstitutionen, die das Kunstschaffen der Kantone Bern und Jura in einer gemeinsamen Jahresausstellung präsentieren. Ihre Arbeiten sind im Kunsthaus Interlaken und in der Kunsthalle Bern zu sehen.
Chantale Demierre (*1982 in Biel/Schweiz) hat von 2003-2006 an der Hochschule der Künste Bern Kunst studiert und 2013-2015 ihren Master an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel gemacht. Sie lebt und arbeitet in Nidau.
Quellen zu den Coronaspürhunden: FAZ, ZEITonline, Deutsche Apotheker Zeitung
alle Bilder © Chantale Demierre
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