22. April 2015 - 10:31

Ohne Titel, 2008 © Sudarshan Shetty, Foto: Simon Hadler

 

"Ohne Titel“ ist dieses Werk des indischen Künstlers Sudarshan Shetty, der bereits 2008 eine Einzelausstellung ("Leaving Home“) in der Galerie Krinzinger in Wien hatte. Es hat nun als Teil der Ausstellung "Schlaflos“ Eingang ins 21er Haus gefunden. Die Schau hat das Bett als Motiv in der Kunstgeschichte wie in der zeitgenössischen Kunst im Fokus.

In der zeitgenössischen Kunst wird das Möbelstück zum Objekt. Das Bett ist nicht nur Schlafstätte, sondern erhält eine metaphorische und anthropomorphe Bedeutung. Es ist Schauplatz menschlicher Beziehungen und veranschaulicht die Bedingungen unserer Existenz.

Zweifellos trifft das auch auf Shettys kinetische Skulptur zu, die aus Holz, Aluminium und einem Motor mit mechanischem Getriebe besteht. Leider war bei meinem Besuch im 21er Haus der Motor nicht eingeschaltet, sodass sich mir das Hundeskelett nur ruhend präsentierte, was den Assoziationsraum sicher einschränkte.

Stellen Sie sich das Hundeskelett maschinell bewegt vor und ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse. Das ist ganz im Sinne Shettys, der seine Arbeiten offen für Interpretationen konzipiert.

    Sudarshan Shetty schafft aus verschiedensten Alltagsmaterialien kinetische Skulpturen, die über eine vordergründige Leichtigkeit zu weitreichenden Überlegungen führen. Gleichzeitig makaber, spielerisch und verführerisch, werden wir auf einer emotionalen Ebene angesprochen, um über Zeit und Ort, über Abwesenheit und Gleichzeitigkeit nachzudenken. (Zitat von hier)

Shetty, 1961 in Mangalore (Indien) geboren, ist einer der wichtigsten, konzeptuell arbeitenden Künstler der indischen Gegenwartskunst. Er lebt und arbeitet in Mumbai.

Die Ausstellung "Schlaflos - Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst" ist noch bis zum 7. Juni 2015 im 21er Haus in Wien zu sehen.

 

Ausstellung, Skulptur

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