2. Januar 2012 - 10:17

Nachdem das Durchforsten meiner Plattensammlung nach Cover mit Hunden nicht sehr erfolgreich war, habe ich ein bisschen gegoogelt und eine kleine, feine Auswahl der letzten 40 Jahre zusammengestellt. Wie wohl jeder, der an einer Stelle zu googeln beginnt, komme auch ich vom Hundertsten ins Tausendste. Bei der Bildersuche sehe ich vieles, was ich gar nicht sehen will und erst verkraften muss: Wo es um Hunde geht, sind Bilder von Tierquälerei und falscher "Tierliebe" nicht weit. Aber ich lerne viel Neues kennen, vor allem aber ergeben sich neue Zusammenhänge, die Welt wird kleiner. Schon wieder sind ein paar Stunden vergangen.

Die Cover, die ich zusammengetragen habe, sind im Wesentlichen chronologisch geordnet, manche mit Bemerkungen oder Links ergänzt.

 

Paddy Roberts
Paddy Roberts, Songs for Gay Dogs, 1963

Auf Paddy Roberts' Cover bin ich in einer Sammlung der hässlichsten Plattencover der Welt gestoßen, der Hall of Fame der Horror-Hüllen. Nun, vieles, was heute als hässlich gilt, war eben früher Mode. Die Hässlichkeit der meisten Cover ergibt sich aus unserer Distanz zu 80erJahre-Disco und Frisuren und Kleidung der 60er. Schönheitspreis gewinnt Roberts' Cover natürlich nicht, aber zu den hässlichsten braucht es wohl nicht zu zählen.

 

The Stooges
The Stooges, I wanna be your dog, 1969

Crosby, Stills, Nash & Young
Crosby, Stills, Nash & Young, Déjà vu, 1970

James Taylor
James Taylor, One Man Dog, 1972

Van Morrison
Van Morrison, Veedon Fleece, 1974

Das zweite Cover von Van Morrison mit Hund - Days like this - steht auch in meiner Plattensammlung, sehen Sie im Blogbeitrag "Birds and Bears".

 

David Bowie
David Bowie, Diamond Dogs, 1974

David Bowie
David Bowie, Diamond Dogs, 1974

Eric Clapton
Eric Clapton, There' s one in every crowd, 1975

Pavlov's Dog
Pavlov's Dog, Pampered Menial, 1975

Pavlov's Dog
Pavlov's Dog, Third, 1994 (Re-Release)

Pavlov's Dog war mir gänzlich unbekannt, bis ich auf diese Cover gestoßen bin. Die Band brachte in den 1970er Jahren zwei Platten heraus. Die dritte Platte  erschien nur mehr als Bootleg, die Band war von der Plattenfirma zuvor gefeuert worden. 1994 erschien beim deutschen Label TRC ein Reissue. (Mehr zur verworrenen Plattengeschichte hier unter Discography.) Interessant daran ist, dass das Cover einfach von Rick Springield übernommen und popart-gemäß bearbeitet wurde.

 

 

Rick Springfield
Rick Springfield, Working Class Dog, 1981

Rick Springfield
Rick Springfield, Success hasn' t spoiled me yet, 1982

Rick Springfield
Rick Springfield, Karma, 1999

Den Namen Rick Springfield habe zwar schon einmal gehört, allerdings kenne ich seine Musik nicht. Ich wollte etwas über den Hundefreund erfahren und habe seine Homepage besucht. Sofort ist mir ein Video aufgefallen, das mich zu Tränen rührte: Eine Liebeserklärung an seinen verstorbenen Hund Gomer. Sie wissen, wie sehr ich alte Hunde liebe, ich lebe ja mit so einem alten "Wackelbären", je älter er wird, desto mehr lebe ich mit der Angst vor seinem Tod. Da viele meiner Bekannten auch alte Tiere aus den Tierschutzhäusern holen, ist ihr Sterben ständig gegenwärtig.

 

 

Joni Mitchell
Joni Mitchell, Dog Eat Dog, 1985

 

The Pogues
The Pogues, The Best of th Pogues, 1991

Wie vermutet ist dieses Cover von William Wegman und einem seiner Weimaraner. Er ist wohl neben Elliot Erwitt inzwischen der berühmteste Fotograf von Hunden - nachdem er in den 1970er Jahren als Zeichner, Maler und Videokünstler begann.

 

Johnny Cash
Johnny Cash: American I, 1992

Blur
Blur, Parklife, 1994

Beastie Boys
Beastie Boys, Some Old Bullshit, 1994

Faith No More
Faith No More, King for a Day, 1995

Beck
Beck, Odelay, 1996

Bei diesem Cover musste ich sofort an Tim Flach und seine Tierbilder denken, Becks Cover zeigt die gleiche Rasse wie Flachs berühmtes Bild, einen Komondor - der Bob Marley der Hundewelt. Ein herrliches und informatives Video über diese Rasse sehen sie auf 101 dogs.

 

Tim Flach
Ein Konmondor von Tim Flach

Snowpatrol
Snow Patrol, Ask me how I am, 2000

The Mole
The Mole, One foot on either side of the ladder, 2005

Weezer
Weezer, Raditude, 2009

Seasick Steve
Seasick Steve, You can' t teach an old dog new tricks, 2011
Foto © Claire Sambrook

Dieses tolle Cover, so liebenswert präsentiert, habe ich auf flickr entdeckt. Sofort habe ich an eine charmante junge Band gedacht. Wie überrascht war ich jedoch, als sich Seasick Steve als ein 1941 in Oakland geborener Bluesmusiker herausstellte. Der Plattentitel - You can' t teach an old dog new tricks - bekommt eine neue Bedeutung, wenn man weiß, dass der Musiker 70 Jahre alt ist. Steve, der ein Leben als Hobo führte, nahm erst 2004 sein erstes Soloalbum auf. In Großbritannien erreichte er 2007 Popularität durch einen Auftritt in der Silvestershow von Jools Holland, wo er drei Titel spielte. (Alles nachzulesen auf Wikipedia). Nun, Jools Holland war heuer mit seiner Show im Porgy & Bess, einer seiner Gäste war Marc Almond, dessen "Vogel-Cover" ich Ihnen bei "Birds and Bears" gezeigt habe. Der Kreis schließt sich.

 

Die Grundlage zu dieser Sammlung bildete ein Bericht über Hundecover auf Four, einem Magazin für Kunst, Design, Lifestyle, Mode und anderen "dog-centric" Themen, die für Hundeliebhaber interessant sein können.

Joni Mitchells und Crosby, Stills, Nash & Young-Cover habe ich von einem Blog für Vinyl-Sammler, der täglich mehrere Platten fotografisch aufwendig dokumentiert. Danke!

 

Grafik, Musik

Kommentare

Roland (von der Nordseeküste)

Roland (von der Nordseeküste) hat mir einen Musiktipp mitgeteilt, der wohl gut zum Blogbeitrag passen könnte:

http://www.discogs.com/Phillip-Goodhand-Tait-Teaching-An-Old-Dog-New-Tri...

Ich sage herzlichen Dank!