Dupre, Lola

12. Juni 2020 - 9:40

© Lola Dupre

 

Zehn Augen und zehn Ohren, die wie ein Kamm abstehen und aus dem "Hund" sowohl etwas Surreales als auch Prähistorisches machen! Lange Nasen, verdreifachte Vorder- und Hinterbeine, in Dreiecke eingeschriebene Körper: In ihren von der Ästhetik der Collagekunst des Dadaismus und Surrealismus beeinflussten Collagen erweitert Lola Dupre die konventionelle Sichtweise auf Mensch, Tier und Architektur, streckt und verbiegt sie fast alles, was ihr unterkommt. Hier im Blog stelle ich nur ihre traumhaften, eleganten, humorvollen und grotesken Hundeverzerrungen vor.

Wenn es schön ist, jemandem in die Augen zu sehen, ist es dann nicht noch viel schöner ihm in fünf Augenpaare zu sehen? Steckt nicht auch Schönheit im Außergewöhnlichen oder Exzentrischen? Lola Dupres Arbeiten stellen etablierte Normen und Schönheitsideale infrage und spielen mit Anziehung und Abstoßung. Sie will Reaktionen provozieren, egal ab Amüsement oder Schrecken, und einen Dialog anstoßen.

Hier sehen Sie, wie "Ben" erschaffen wurde: mit Hilfe von Papier, Schere und Klebstoff.

 

© Lola Dupre

 

Obwohl das Werk auf den ersten Blick digital manipuliert zu sein scheint, ist Dupres Ausschneiden und Einfügen analog, setzt sie Tausende von Papierschnipseln zusammen, um neuen Wesen Leben einzuhauchen, um aus etwas Vertrautem etwas Subversives zu machen.

Lola Dupre verwendet bis zu 20 Drucke desselben Bildes als Ausgangsmaterial, zerschneidet und klebt die unzähligen Papierschnipsel neu zusammen, wobei sie Gliedmaßen vervielfacht oder Torsi und Gesichter zu unnatürlichen Proportionen verlängert. Ihre Methode ist die der Wiederholung, Überlagerung, Verdoppelung und Vervielfachung.

Manchmal hat die Künstlerin eine genaue Vorstellung davon, wie die Collage aussehen soll, dann verfolgt sie akribisch ihren Plan; manchmal spielt sie mit den Ausschnitten herum und lässt die Arbeit sich quasi selbst aufbauen. Bis zu zwei Monate Arbeitszeit nehmen ihre aufwändigsten Collagen in Anspruch.

 

© Lola Dupre

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Neue dreieckige Konturen und Formen ersetzen die übliche Darstellung des Körpers und unterlaufen auf eine humorvolle Art und Weise unsere traditionelle Wahrnehmung.
 

© Lola Dupre

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Sie bricht auch eine Lanze für das Individuelle, Fehlerhafte, Schrullige. Acht Beine mögen ungewöhnlich sein, aber haben wir nicht alle Macken und körperliche Unzulänglichkeiten?

 

© Lola Dupre

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