Collage

13. Juli 2013 - 19:40

Die 1966 in Graz geborene Künstlerin Gabi Trinkaus hat zur Zeit in der Wiener Galerie Georg Kargl ihre dritte Einzelausstellung. Seit über einem Jahrzehnt beschäftigt sich die Künstlerin mit der Collage, wobei sie sowohl Hochglanzmagazine als auch Werbeprospekte zerschneidet und sie zu Porträts und Stadtlandschaften zusammensetzt, die auf die Ästhetik der Werbung und Medien Bezug nehmen. Neuerdings wendet Gabi Trinkaus die Methode der Collage auch auf dreidimensionale Objekte - mit dem Ergebnis Hund - an. Grund genug für einen Galeriebesuch!

 

Ausstellungsansicht Galerie Georg Kargl; Foto © Galerie Kargl
Ausstellungsansicht Galerie Georg Kargl, oben Gabi Trinkaus, close up, 2013; Foto © Galerie Kargl

 

Teure Designerhandtaschen, Statussymbole einer von Modekonzernen beeinflussten Konsumgesellschaft werden zerstört, in ihre Einzelteile zerlegt und formen den Körper von Lederhunden, die von Reissverschlüssen, Ketten und Nieten überzogen, die Anmutung von Fetischspielzeugen bekommen. Tierisches Leder wird verwendet, um eine von Narben und Nähten überzogenen Haut von Hunden zu konstruieren. (Pressetext Galerie Kargl)

 

 

Hundeobjekte von Gabi Trinkaus, Foto © Petra Hartl

 

Hund von Gabi Trinkaus, Foto © Petra Hartl

 

Hund von Gabi Trinkaus, Foto © Petra Hartl

 

Hund von Gabi Trinkaus, Foto © Petra Hartl

 

Toll, wie der Taschenhenkel der It-Bag zum Hundeschwanz wird!

 

Wenn Sie meinen Blog schon länger verfolgen, ist Ihnen vielleicht eine formale Ähnlichkeit zur Arbeit von Hörner/Antifinger aufgefallen, die aus einer zerschnittenen Ledercouch ein Kalb gestaltet hatten. Während diese Arbeit einen tierrechtlichen Hintergrund hatte - das gestohlene Leder zumindest symbolisch dem Tier zurüchzugeben -, ist Gabi Trinkaus' inhaltlicher Ansatz ein anderer:

Das sei ihre Antwort auf die It-Bag, die als ständiger, treuer und insbesondere pflegeleichter Begleiter den Hund abgelöst hat. Entsprechend der Redewendung "Das Unbewusste ist ein Hund" sind ihre neuen Kreaturen für Trinkaus so etwas wie das Unbewusste der westlichen Konsumgesellschaft. (zit. n. Anne Katrin Feßler, DER STANDARD, 11.7.2013)

 

Schade, dass ich diese Beobachtung nicht teilen kann, befindet sich doch der Hund, Paris Hilton sei Dank, nun in der It-Bag.

 

Gabi Trinkaus, Save the Bank noch bis zum 14. August 2013 in der Galerie Kargl, Schleifmühlgasse 5, A-1040 Wien. Di – Fr 11.00 – 19.00 Uhr, Sa 11.00 – 16.00 Uhr

 

 

Ausstellung, Collage, Skulptur
9. Januar 2013 - 8:51

Ich weiß nicht, was die Künstlerin dazu bewogen hat, den Hund ihrer Zeichnungen auszusetzen. Eine Laterne, ein Horizont, ein roter Stöckelschuh, der das Bild verlässt: Was braucht es mehr um Verlassenheit auszudrücken?

 

 

Ursula Bolck-Jopp, Hundeleben, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundstage, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundstage, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundstage, 2007

Ursula Bolck-Jopp, aus der Serie Gedichte, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundeleben, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundeleben, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Hundeleben, 2007

Ursula Bolck-Jopp, Open Early, 2008

Ursula Bolck-Jopp, Sundance, 2008

Ursula Bolck-Jopp, Virginia, 2008

Ursula Bolck-Jopp, Virginia, 2008

Ursula Bolck-Jopp, Virginia, 2008

 

Farbflächen, unterbrochen von zeichenhaften Einsprengseln, lyrische Anspielungen, schwingende Linien: Meine Bildwelt verbindet Fläche mit Linie, Malerei mit Zeichnung, schwebend Gegenständliches mit Abstraktem. Die reduzierte Formensprache meiner Zeichnungen und Malereien lässt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen,

sagt die 1954 in München geborene Künstlerin über ihre Arbeit. Sparsam eingesetzte Mittel, die überaus viel erzählen, möchte ich ergänzen.

Das Zitat habe ich von hier, alle Bilder © Ursula Bolck-Jopp

 

Collage, Zeichnung
2. Dezember 2012 - 18:40

Sehr stimmungsvolle Illustrationen - oft Collagen - stellt die kanadische Künstlerin Tara Hardy her. Hunde spielen in ihrer Arbeit eine große Rolle. Sie nehmen entweder nahezu das ganze Blatt ein oder schauen als kleine angeschnittene Randfiguren ins Geschehen hinein. Dazwischen ist natürlich auch alles möglich.

Durch Verwendung alter fotografischer Elemente sowie durch die Farbgebung (oft sanfte bis kalte Blautöne) im Hintergrund bekommen die Collagen einen Retrotouch. Trotzdem erscheinen sie nicht in den 50er Jahren eingefroren zu sein, sondern erhalten eine moderne, auch humorvolle Note. Was streng komponiert und geplant aussieht, ist intuitiv gestaltet. Die Collagen entwickeln beim Herstellungsprozess ein gewisses Eigenleben, sodass Tara Hardy am Beginn des kreativen Prozesses nicht weiß, wohin die künstlerische Reise geht (dazu die Künstlerin in einem Interview mit Artworks Amsterdam).

 

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

Sam, Reader' s Digest © Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

© Tara Hardy

Holding on, Shambhala Sun © Tara Hardy

For the Dogs, The Globe and Mail © Tara Hardy

Staying In, The Globe and Mail © Tara Hardy

You Can Be Anything, The Globe and Mail © Tara Hardy

Alena, The Globe and Mail © Tara Hardy

New Orleans, Maisonneuve Magazine © Tara Hardy

 

Wirkt dieses Interieur nicht wie eine aufgeräumte Version von Richard Hamiltons "Pop"?

 

Time Off, The Globe and Mail © Tara Hardy

Alone for the New Year, The Globe and Mail © Tara Hardy

Can I Be Happy If They Are Not?, The Globe and Mail © Tara Hardy

Children and Happiness, The Globe and Mail  © Tara Hardy

Diversion, The Globe and Mail © Tara Hardy

Loss and Lifting, The Globe and Mail © Tara Hardy

Spring Cleaning, The Globe and Mail © Tom Hardy

In the Vineyard, Enroute Magazine © Tara Hardy

Happiness and how it Appears, The Globe and Mail © Tara Hardy

© Tara Hardy

 

Die Kanadierin Tara Hardy studierte bildende Kunst, Illustration und Grafik und gewann zahlreiche Preise. Hauptsächlich widmet sie sich der Collage, sie zeichnet und malt aber auch oder fertigt ihre Illustrationen in Mischtechnik an. Seit vielen Jahren arbeitet sie für die Magazine "The Globe and Mail" und "The New Yorker". Mit ihrer Coca-Cola-Kampagne - in über 100 Ländern gezeigt - wurde sie weltweit wahrgenommen.

 

 

The Coke Side Of Life © Tara Hardy

 

© Tara Hardy

Run and get away © Tara Hardy

 

Neben Illustrationen für den kommerziellen Bereich und freieren Arbeiten widmet sie sich auch der grafischen Umsetzung von Umweltschutz- und Tierschutzthemen. Die Welt stehe an einem Wendepunkt, meint Tara Hardy, der Einsatz für die Umwelt sei erforderlicher denn je (Interview mit Artworks Amsterdam).

 

Save the Whales © Tara Hardy

The Last Day © Tara Hardy

 

alle Arbeiten © Tara Hardy

 

Collage, Grafik, Zeichnung