Das ist Carlos (von den Hügeln). Der am 18. Mai 2003 geborene Hund - eine französische Buldogge - begleitet die Künstlerin Lena Lieselotte Schuster nicht nur privat, er ist auch ihr Assistent und Co-Autor. 2011 legte er ein eigenes bildhauerisches Werk - aus Stöckchen und Kartonstücken - vor.
Unten seine Bodeninstallation aus Beißobjekten, Stöckchen und Kartonobjekten.
Carlos möchte in den Studiengang Freie Kunst aufgenommen werden, deshalb legt er auch seine Bewerbungsmappe samt Gutachten vor. Siehe unten:
Carlos von den Hügeln arbeitet bildhauerisch mit unterschiedlichen Materialien - vorzugsweise Holz und Karton. In seinen oftmals spontanen Aktionen, die meist eine Dauer von 5 Minuten nicht überschreiten, entstehen installative Anordnungen, wie formal reduzierte Objekte.
In seinem Praktikum bei mir hat er alle Fertigkeiten für ein Studium erlernt und eine individuelle Formensprache entwickelt. Meines Erachtens ist für Carlos von den Hügeln der Zeitpunkt gekommen, das Praktikum bei mir abzuschließen und ein eigenständiges Studium an einer Kunsthochschule anzutreten. Da sein Interesse der Bildhauerei gilt, sehe ich mich nun nicht mehr in der Lage ihn ausreichend zu fördern. Diese deutlich erkennbare künstlerische Eigenständigkeit, abgenabelt von meinem künstlerischen Arbeiten, ist für mich Auslöser dieser Bewerbung. Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei Carlos von den Hügeln um ein förderungswürdiges Talent mit besonderer Begabung handelt. (Auszüge aus dem beigelegten Gutachten vom 10.5. 2011, Lena L. Schuster)
Unschwer zu erkennen, dass Carlos destruktiv arbeitet, seine bevorzugten Materialien - Holz und Karton - Ess- und Zerreißproben aussetzt, bis die Form bis auf das Wesentliche reduziert ist.
Wenn Lena Lieselotte Schuster dieses Werk "Bewerbungsmappe Carlos von den Hügeln“ (2011) ausstellt, werden Bewerbungsmappe und Stöckchensammlung durch seinen "Debütfilm" ergänzt, den er mit einer Minikamera um den Hals bei Spaziergängen gedreht hat, wobei er seinen Watschelgang als persönliches Stil- und Ausdrucksmittel einzusetzen vermochte.
Nachdem die 1981 in Bayreuth geborene Künstlerin in Saarbrücken Kommunikationsdesign, Neue künstlerische Medien und Video/Performance studiert hatte, wandte sie sich 2011 an der Akademie der bildenden Künste dem Studium Performative Kunst zu. Performative Kunst hat mit Theorie, Konzept, Performance zu tun, bei Lena Lieselotte Schuster aber auch mit Witz und Humor. Die Idee hinter der Bewerbungsmappe Carlos ist nicht spektakulär - jeder Hundehalter kennt diese künstlerischen Ausdrucksweisen seines Tieres - was mich begeistert, ist vor allem die Stringenz und Ästhetik der Dokumentation.
Zweierlei wird auf die Schippe genommen: erstens die Ansammlung von Belanglosigkeiten, die uns heutzutage häufig als "Kunst" begegnet, zweitens der kunsttheoretische Fachjargon, durch den ebendiese Banalitäten "philosophische" Aufwertung erfahren. So kommt Kunst auf den Hund, schreibt Ralf Sziegoleit anlässlich einer Ausstellung in der Galerie im Theresienstein, Kunstverein Hof, in der Frankenpost.
Fotos © Lena Liselotte Schuster
genial!
genial!
Dabei ist die Idee so simpel,
Dabei ist die Idee so simpel, man muss sie nur konsequent durchziehen.
ich kenne ihn persönlich :)
ich kenne ihn persönlich :)